Genießen wie Gott in Italien mit DNEWS24

Die Wochenmärkte in Italien. Italian Secrets in DNEWS24

Hervorragende Grund-Produkte, kleine lokale Erzeuger, Rezepte und Reise-Tipps – eben genießen wie Gott in Italien. Elke Heselmeyer mit ihren Italian Secrets.

Würden Sie Kleidung oder Schuhe in Deutschland auf einem Wochenmarkt kaufen?

In Italien ist das ziemlich normal.

Das habe ich auch vor einigen Jahrzehnten lernen dürfen. Und wenn ich heutzutage in Italien bin, versuche ich immer auch, während meines Aufenthaltes mindestens einmal einen Wochenmarkt zu besuchen.

Und so kenne ich, da ich doch recht häufig am Gardasee bin, die Wochentage der dortigen Märkte auswendig. Mein absoluter Lieblingsmarkt aber ist in Salò. Die Auswahl hier ist schier über-wältigend. Natürlich gibt es überwiegend Lebensmittel, frisches Obst und Gemüse zu kaufen.

Doch auch diese riesengroßen Tischdecken, voll mit typisch mediterranen Mustern wie Oliven, Zitrusfrüchte etc. findet man hier. Haushaltswaren, Bestecke, Stoffe, Unterwäsche, Kurzwaren – es gibt nichts, dass man hier nicht findet.

Und so wundern sich meine lieben Landsleute mittlerweile gar nicht mehr, wenn ich mit einer großen Ausbeute aus Italien nach Hause komme. Es fällt mir aber auch sehr schwer, mich zu bremsen, wenn ich all die schönen Sachen sehe. Manchmal nicht unbedingt notwendig, doch einfach nur schön.

Natürlich darf ein großes Stück Käse – Parmigiano und/oder Pecorino – für zu Hause nicht fehlen, genauso wenig wie eine aromatische Salami, vorzugsweise mit Fenchel.

Doch warum ist den Italienern ihr Markt fast heilig? Warum gibt es auch in kleineren Orten fast immer einen Wochenmarkt?

In Italien gibt es letztendlich nur in wirklich großen Städten Kaufhäuser (z. B. in Mailand, Turin, Florenz oder auch in Cagliari auf Sardinien). Hauptsächlich findet man hier die Kette „Rinascente“.

In den kleineren Städte gibt es Fachgeschäfte (Lederwaren, Bekleidung, Haushaltswaren, Bücher etc.), die natürlich, gerade auch für größere Anschaffungen, frequentiert werden. Teilweise handelt es sich hierbei um alteingesessene Geschäfte, die bereits in der dritten oder vierten Generation das Geschäft betreiben. Diese sucht man aber in erster Linie auf, wenn man etwas Spezielles sucht. Für „Kleinigkeiten“ und Spontan-Käufe geht man auf den Wochenmarkt. Und da auch heute in vielen italienischen Familien jeden Tag gekocht wird, kann man natürlich sicher sein, auf dem Wochenmarkt wirklich die frischesten Produkte zu erhalten, die jedem Italiener so wichtig sind.

Vielfach ist dem „normalen“ Wochenmarkt auch ein Antikmarkt oder ein Markt für Kunsthandwerk angeschlossen.

Hier ein paar Tipps:

Sollten Sie mal auf Sardinien sein (Südosten der Insel), so besuchen Sie unbedingt den Markt der Costa Rei (donnerstags und samstags). Dieser Markt ist ein absolutes Happening mit feinster Kulinarik sowie Kunsthandwerk.

Auf Sizilien hat mich einerseits der Markt in Palermo sehr beeindruckt. Doch auch im Süden, in Sciacca, gibt es einen sehr schönen Wochenmarkt, der jeden Samstag in der Zeit von 08.00 Uhr bis 13.00 Uhr stattfindet.

In größeren Städten gibt es teilweise an fast jedem Wochentag in einem anderen Stadtteil einen (kleinen) Markt (z. B. in Verona, Grosseto). Bei Interesse einfach bei der (Stadt)verwaltung nachfragen.

Da ich regelmäßig am Gardasee bin – ist quasi mein 2. Zuhause – bin ich meistens auf dem Markt von Salò anzutreffen. Dort habe ich im Laufe der Jahrzehnte auch schon sehr viel Geld gelassen für Handtaschen, Unterwäsche, Schuhe, Krawatten, Strümpfe, Haushaltsgegenstände und nicht zu vergessen: Lebensmittel.

Ein Stand dort hat es mir ganz besonders angetan. Einerseits kann man dort frischen Fisch für zu Hause kaufen: Doraden, Wolfsbarsch, Sardinen, Meeresfrüchte etc. In einem Teil des Verkaufsstandes verkauft man aber auch gebratenen bzw. frittierten Fisch bzw. Meeresfrüchte. Früher war das immer, vor dem Verlassen des Marktes, die letzte Anlaufstelle. Voll bepackt mit Unmengen von Tüten hat man seine Bestellung aufgegeben und diese kleinen schmackhaften

Teile (z. B. Tintenfischringe, kleine Kraken, Garnelen sowie auch Stücke vom Fischfilet) auf dem Weg zum Auto verzehrt. Soooo köstlich!

Und genau das ist mein heutiger Rezepttipp:

Fritto Misto

Besorgen Sie sich am besten beim Fischhändler Ihres Vertrauens eine schöne Auswahl an Fisch und Meeresfrüchten wie beispielsweise Tintenfische, Pulpo, Garnelen, Meeräschen, Rotbarben etc. Vorzugsweise sind diese Produkte bereits küchenfertig!

Zum Panieren verwenden Sie entweder Mehl oder aber – eine sardische Besonderheit – Hartweizengrieß. Dadurch wird das Frittiergut deutlich krokanter und auch schmackhafter.

Die ganzen Fische in kleine Stücke schneiden oder filettieren, Calamari in Ringe schneiden; alles noch einmal gründlich abspülen und gut trocken tupfen.

Anschließend in Mehl oder Grieß wenden, kurz antrocknen lassen.

1,5 l Öl (entweder Pflanzenöl, insbesondere Erdnussöl, oder Olivenöl oder eine Mischung von beidem) in einer Fritteuse oder einer hochwandigen Pfanne erhitzen.

Die einzelnen Arten nacheinander (nicht miteinander) frittieren bis sie goldbraun sind. Dabei nicht zu viele Stücke ins Fett geben, damit sie nicht zusammen kleben. Die fertig frittierten Stücke bzw. Fische mit dem Frittierkorb oder einem Schaumlöffel aus dem Öl nehmen und auf Küchenkrepp legen, damit überschüssiges Öl abtropft, dann salzen und so lange im Ofen warm halten, bis alles fertig frittiert ist.

Dann alles auf einer Platte anrichten und mit Zitronenvierteln servieren. Buon appetito.

Zum Fritto Misto passt sehr gut ein gut strukturierter Weißwein, der diesem Gericht etwas entgegenzusetzen hat. Ein zu leichter Wein würde hier untergehen. Mein Favorit wäre der Passerina von Barone Cornacchia: https://porta-vagnu.de/produkt/italienischer-weisswein-passerina-controguerra-doc/ oder als Alternative der Cerasuolo, ein Rosé, ebenfalls von Barone Cornacchia: https://porta-vagnu.de/produkt/cerasuolo-dabruzzo-doc-superiore-von-societa-agr-barone-cornacchia/.

Gut zu wissen

Weine und mehr gibt es im Online-Shop von Porta-Vagnu: porta-vagnu.de.

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