Ende 2018 haben in Deutschland nach einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) rund 83,0 Millionen Menschen gelebt. Am Jahresende 2017 waren es 82,8 Millionen Menschen gewesen. Die Einwohnerzahl Deutschlands wäre demnach trotz eines Geburtendefizits aufgrund der Wanderungsgewinne erneut gestiegen und hätte zum Jahresende 2018 einen neuen Höchststand seit der deutschen Vereinigung erreicht.

Grundlage für diese Schätzung bilden ausgehend vom Bevölkerungsstand Ende 2017 die bereits verfügbaren monatlichen Angaben für Geburten und Sterbefälle (bis einschließlich September 2018) sowie für Wanderungen (bis einschließlich August 2018). Die Werte für die noch fehlenden Monate des Jahres 2018 wurden mit Hilfe einer Zeitreihenanalyse der monatlichen Veränderungen der Geburten, Sterbefälle, Zuzüge nach und Fortzüge aus Deutschland berechnet. Die Ergebnisse bilden daher einen vorläufigen Stand der Bevölkerungsentwicklung für 2018 ab. Die endgültigen Ergebnisse werden turnusgemäß im Sommer 2019 veröffentlicht.

Die Anzahl lebend geborener Kinder dürfte 2018 gegenüber dem Vorjahr moderat und die Anzahl der Sterbefälle spürbar zugenommen haben. Für 2018 wird der Schätzung nach mit 785 000 bis 805 000 Geborenen und 950 000 bis 970 000 Sterbefällen zu rechnen sein. Das sich daraus ergebende Geburtendefizit – Differenz aus Geburten und Sterbefällen – würde etwa 150 000 bis 180 000 betragen. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 hatten die Zahl der Geborenen 785 000, die Zahl der Gestorbenen 932 000 und das Geburtendefizit 147 000 betragen.

Der Saldo aus Zuzügen nach und Fortzügen aus Deutschland wird für 2018 zwischen +340 000 und +380 000 Personen geschätzt. Der Wanderungssaldo würde damit nach der extrem starken Nettozuwanderung des Jahres 2015 das dritte Jahr in Folge abnehmen und etwa auf das Niveau des Jahres 2012 sinken. Im Jahr 2017 waren 416 000 Personen mehr nach Deutschland zugezogen als aus Deutschland fortzogen.

Trotz aktuell steigender Bevölkerungszahlen schreitet die demografische Alterung voran. „Und die rein quantitative Betrachtung der Bevölkerungsentwicklung sagt noch nichts aus über die weitere Tragfähigkeit des Generationen-Paktes und die Stärke unserer Sozialsysteme.“ so Uwe-Matthias Müller, Vorstand des Bundesverband Initiative 50Plus.