INSA-Analysis Partei-Potentiale in DNEWS24

INSA-Sonntagsfrage: Die FDP ist Gewinner der Woche

Jede Woche veröffentlicht DNEWS24 die aktuellen Zahlen der INSA-Potential-Analyse zur Sonntagsfrage.

Neben der klassischen Sonntagsfrage bringt auch die Selbstverortung der Befragten einen Erkenntnisgewinn im Blick auf das derzeitige politische Klima im Land: 37 Prozent der von uns befragten Wähler verorten sich selbst in der politischen Mitte. Das ist die relative Mehrheit. Etwas weniger, 31 Prozent der befragten Wähler, verorten sich links der Mitte und weitere 27 Prozent rechts der Mitte. Im Vergleich zu früheren Erhebungen ist die Zahl derjenigen, die sich nicht politisch verorten unter den Wählern mit fünf Prozent vergleichsweise gering und die Anzahl derer, die sich rechts der Mitte verorten, vergleichsweise hoch.

Interessant wird es, wenn man schaut, für welche Parteien die Wähler entsprechend ihrer Selbstverortung stimmen. Die stärkste Kraft rechts der Mitte, ist die AfD. Fast jeder Zweite (49 Prozent), der sich hier verortet, würde aktuell die AfD wählen. An zweiter Stelle folgt in dieser Gruppe die Union mit 28 Prozent, deutlich abgeschlagen an dritter Stelle folgt die FDP mit neun Prozent. Bei den 37 Prozent der Mitte-Wählern ist die CDU/CSU mit gut jedem dritten Wähler (35 Prozent) vorn, noch vor der SPD (19 Prozent) und der AfD (14 Prozent). Fast jeder dritte Wähler (31 Prozent) verortet sich selbst links der Mitte, darunter 30 Prozent SPD-Wähler, 27 Prozent Grüne-Wähler und 14 Prozent Unions-Wähler. Die Linkspartei kann lediglich 14 Prozent der linksverorteten Befragten überzeugen.

Fünf Schlussfolgerungen lassen sich meines Erachtens ziehen:

  1. Dass Grüne und SPD im Lager links der Mitte fast gleich stark sind, dokumentiert den fortdauernden Wettbewerb zwischen beiden Parteien um die stärkste Stellung in diesem Lager.
  2. Die Linke scheidet bei diesem Wettbewerb aus. Selbst die Union hat mehr Wähler, die sich selbst links der Mitte verorten, als die Partei rund um Janine Wissler.
  3. Überraschend ist weiter, dass mehr Wähler, die sich selbst in der Mitte verorten, für die AfD stimmen würden als für FDP und Grüne.
  4. Rechts der Mitte hält sich die Union zwar auf dem Niveau von SPD und bei der Gruppe links der Mitte auf dem Niveau der Grünen, gegenüber der AfD ist sie hier aber deutlich im Nachteil. Keine andere Partei hat innerhalb der selbstverorteten Wählergruppen eine vergleichbare Dominanz wie die AfD bei den Rechtsverorteten.
  5. Die große Herausforderung für die CDU/CSU wird es sein, ihre Stellung als stärkste Kraft in der Mitte zu verteidigen und gleichzeitig auch wieder integrationsfähig im Bereich rechts der Mitte zu werden. Unter der Oberfläche gab es in diesem Sommer deutliche Bewegungen.

Hermann Binkert (INSA)

Aktuelle Sonntagsfrage (INSA-Potentialanalyse).

Die Union (26,5 %), die Grünen (14 %) sowie die Linkspartei (5 %) gewinnen in dieser Woche jeweils einen halben und die FDP (8 %) einen Prozentpunkt hinzu, wohingegen die AfD (20,5 %) einen halben und die SPD (18,5 %) einen Prozentpunkt einbüßt. Somit kann festgestellt werden, dass die Union ihren Vorsprung zu AfD und SPD insgesamt ausbauen kann.

Bei den sicheren Wählern können die Union sowie die FDP jeweils einen Prozentpunkt hinzugewinnen, während die Werte der übrigen Parteien jeweils konstant bleiben.

Bei den potentiellen Wählern kann die AfD zwei und die Union drei Prozentpunkte hinzugewinnen. Die SPD verliert hingegen einen Prozentpunkt. Die Potentiale der restlichen Parteien bleiben jeweils unverändert.

Das Negativpotential, also den Anteil derer, welche die Wahl der jeweiligen Partei grundsätzlich ausschließen, können in dieser Woche sowohl die Union als auch die FDP jeweils um zwei Prozentpunkte verringern. Die SPD erhöht diesen Anteil hingegen um einen, die Grünen sowie die AfD um zwei und die Linkspartei sogar um drei Prozentpunkte.

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