Genießen wie Gott in Italien mit DNEWS24

Il Carnevale di Venezia. Italian Secrets in DNEWS24

Hervorragende Grund-Produkte, kleine lokale Erzeuger, Rezepte und Reise-Tipps – eben genießen wie Gott in Italien. Elke Heselmeyer mit ihren Italian Secrets.

Gerade Mitte Januar, die Feiertage stecken einigen vielleicht noch in den Knochen – und schon geht es los mit den ersten Veranstaltungen des Jahres. Heute widmen wir uns dem Carnevale di Venezia: Mehr als zwei Wochen steht Venedig quasi Kopf.

Auf die Idee für dieses Thema brachte mich eine liebe Freundin, die seit einigen Jahren regelmäßig mit ihrem Partner, einem leidenschaftlichen Hobby-Fotografen, eine Woche zur Zeit des Karnevals in Venedig verbringt.

Die Fotos, die wir bislang von den mit viel Liebe und Hingabe gefertigten Kostümen und Masken sehen durften, sind schon sehr beeindruckend.

Um den Carnevale di Venezia ranken sich viele Geschichten. Erstmals erwähnt wurde er im Jahre 1094 in der Chronik des Dogen Vitale Falier. Die älteste nachweisbare Erwähnung einer Maske in Venedig ist die Schilderung eines Zunftumzuges bei Martino da Cànal aus dem 13. Jahrhundert.

Seinen Höhepunkt und seine größte Pracht erreichte der Carnevale di Venezia zu Lebzeiten Giacomo Casanovas im 18. Jahrhundert. Gleichzeitig wurden die Sitten immer lockerer.

Im Jahre 1797, als die Markusrepublik durch Napoléon Bonaparte ihre Selbständigkeit verlor und Österreich angegliedert wurde, endete die Blütezeit des Karnevals in Venedig. Der folgende wirtschaftliche Niedergang beeinträchtigte die Selbstdarstellung der Stadt erheblich. Aufwendige Prozessionen und Festumzüge gab es kaum noch. Zudem gibt es verschiedene, teils widersprüchliche Hinweise auf Verbote und Einschränkungen des Karnevals zwischen 1797 und 1815.

Im 19. Jahrhundert wurde Karneval in Venedig, obwohl die wirtschaftliche Lage großer Teile der Bevölkerung sehr schwierig war, vor allem als privates Fest mit künstlerischen Kreationen gefeiert. Nach der Vereinigung Venedigs mit Italien am 18. Oktober 1866 gab es Bestrebungen, die großartige Tradition venezianischer Feste wieder aufleben zu lassen: „1867, wenige Monate nach dem Anschluss Venedigs an das Königreich Italien feierten die Venezianer zehn Tage lang vom 24. Februar bis zum 5. März ein Karnevalsfest mit einem reichhaltigen Programm. Eine ‚Società del Carnevale‘, die aus ‚brava gente benemerita‘ (wohlanständigen und honorigen Bürgern) zusammengesetzt war, organisierte die Festlichkeiten. Der Karneval sollte nicht länger eine Privatangelegenheit sein. Erklärtes Ziel der Organisatoren war es vielmehr, ‚Fremde anzuziehen, die Geld bringen‘,… wie im ‚Corriere di Venezia‘ vom 10. Januar 1868 zu lesen war…

Eine nachhaltige Wiederbelebung des venezianischen Karnevals löste jedoch erst Federico Fellinis Film „Casanova“ im Jahre 1976 aus. Federico Fellini und zahlreiche weitere Künstler organisierten die Wiedererweckung des Karnevals, der insbesondere zur Biennale 1979 ein großer Erfolg war.

Schließlich nahmen sich die Hotelbesitzer des Karnevals an, der inzwischen zu einer internationalen Tourismusattraktion geworden ist. Traditionelle Veranstaltungen wurden wieder aufgegriffen. So ist zum Beispiel die Theaterform der Commedia dell’arte, der auch überwiegend die modernen Karnevalsmasken nachgestaltet sind, auf die Bühne zurückgekehrt und wird sowohl im Theatersaal als auch im Freien aufgeführt.
In der Zeit der Republik Venedig trugen die Menschen das ganze Jahr über Masken, nicht nur zum Karneval. Tatsächlich wurden venezianische Masken auch als „Vorsichtsmaßnahme“ bei riskanten Geschäften (Glücksspiel, zwielichtigen Geschäften zwischen Händlern und Schmugglern) verwendet.

Einige typische Masken

Pulcinella: Als Diener repräsentierte er die untergeordnete Stellung des Volkes. Pulcinella trug eine vogelnasige Maske, war listig, drückte sich in frechen Gesten aus und war immer auf Betrug und Vorteil aus.
Dottore della Pesta (Pestdoktor): Bis zum 19. Jahrhundert waren einige Pestdoktoren in Europa in charakteristischer Kleidung mit einer unverwechselbaren Schnabelmaske unterwegs. Sie wurden zum Sinnbild für die Pestärzte, die die Kranken behandelten.
Arlecchino ist Spaßmacher, entlarvt Lügner, lenkt die Schicksale und ist ein Publikumsliebling. Er war schon immer derjenige, der sagen konnte, was andere nicht durften. Häufig wird die Figur des Harlekins ausschließlich mit der Commedia dell’arte als italienische Erscheinung in Verbindung gebracht.
Pantalone ist eine der am wenigsten veränderten Masken der italienischen Commedia dell’arte. Er ist ein alter, geschäftstüchtiger, gleichzeitig geiziger, meist verliebter und stets betrogener Modenarr, der in gelben Pantoffeln, rotem Wams und enger roter Strumpfhose sowie einem schwarzen Umhang auftritt.
Colombina (Täubchen) spielt die Rolle einer Magd und schelmischen, intriganten Soubrette. Sie ist witzig und bodenständig und steht im Theater der Commedia dell’arte oft im Mittelpunkt der amourösen Annäherungsversuche männlicher Figuren wie Pantalone oder Il Capitano, doch dank ihrer Schlauheit und Gewandtheit kann sie die Situation immer zu ihrem Vorteil gestalten.
Il Capitano taucht in der Commedia dell’arte Mitte des 16. Jahrhunderts im Kostüm der spanischen oder französischen Soldaten auf, die um diese Zeit nahezu regelmäßige, aber ungeliebte Gäste in Italien waren. Man darf diese Karikatur der Besatzer durchaus auch als einen Protest der Italiener gegen die unbeliebten Besatzer verstehen.

In diesem Jahr startet die Saison am 27. Januar und endet am 13. Februar.

Auch für diese Woche habe ich wieder ein „schnelles und einfaches“ Rezept gefunden: Es gibt Zucchini-Blätterteig-Plätzchen bzw.

Rezept der Woche

Zucchini auf Blätterteig

Zutaten (für vier Personen):

Zubereitung

Den Backofen auf 200°C (Umluft) vorheizen.

Den Blätterteig ausrollen und mit einer runden Ausstechform (Durchmesser 5 cm) ca. 30 Plätzchen ausstechen, diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen.

Die Zucchini waschen, trockentupfen und quer in ca. 0,8 cm dicke Scheiben schneiden. Etwas Wasser in ein kleines Schüsselchen geben und die Blätterteigplätzchen dünn damit einpinseln. Dann je eine Zucchinischeibe auf ein Plätzchen legen und etwas andrücken. Wasser weggießen und in das Schüsselchen 2 EL Olivenöl geben. Die Zucchinischeiben damit einpinseln. Etwas grobes Meersalz über die Plätzchen geben und diese dann auf der mittleren Schiene des Backofens 12-14 Minuten backen.

In der Zwischenzeit die Blättchen von 2 Zweigen Oregano abzupfen und sehr fein schneiden. Nach Ende der Backzeit die Zucchini-Plätzchen aus dem Ofen nehmen und den Oregano darüber streuen. Warm oder kalt servieren

Meine Weinempfehlung zu diesem Gericht ist der Offida Pecorino Velenosi DOCG (https://porta-vagnu.de/produkt/italienischer-weisswein-offida-pecorino-velenosi-docg/)

Buon appetito!

Gut zu wissen

Weine und mehr gibt es im Online-Shop von Porta-Vagnu: porta-vagnu.de.


Bild: © unsplash Brooke Lark

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