Der Kommentar am Sonntag in DNEWS24.
Gedankenmacher: Glühwein, Bier und Currywurst
Grundnahrungsmittel und Tradition – Prost Mahlzeit!
Glühwein – die Berliner Zeitung beschreibt das saisonübliche Heißgetränk als übelriechend und kopfschmerzverursachend. Für mich eine akzeptable Wertung. Ich habe nie den Sinn von Glühwein verstanden. Zudem haben für mich die meisten Weihnachtsmärkte nichts Weihnachtliches, sondern sind stationäre Foodtrucks mit Essen zweifelhafter Herkunft. Wenn dann noch US-Christmas-Musik aus Boxen Gespräche überdudelt, bin ich emotional raus. Da hilft mir auch der einzige vegane Weihnachtsmarkt in Berlin auf dem schrecklich-brutalistischen Fehrbelliner Platz nicht.
Bier – in Europa tobt ein Krieg (nicht nur hier, aber eben seit dem 24. Februar auch hier). Viele Menschen können aufgrund der horrenden Inflation ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen und frieren in ihren Wohnungen. das Klima kollabiert die Klimavandalen leider nicht. Was aber bestimmt die Schlagzeilen von BILD & Co? Es gibt kein Bier in Katar! Oh mein Gott, dabei ist die Reise zur Fußball-WM bestimmt so teuer, dass der geneigte Fan vielleicht eher zum Schampus als zum deutschen Traditions-Getränk neigt. Ach, deutsches Bier hätte es bei der WM sowieso nicht gegeben, der Hauptsponsor Bier der FIFA kommt aus den Niederlanden, die Biermarke aus den USA.
Currywurst – soll es im Deutschen Bundestag nicht mehr geben, geht es nach Renate Künast. Bisher gehörte das Berliner Traditionsgericht als fester Bestandteil zur Speisekarte der vollverglasten Bundestags-Kantine mit exklusivem Blick auf die Spree. Geht es nach den Grünen und sonstigen Veggie-Day-Propagandisten ist damit ab 1. Januar 2023 Schluss. Dann nämlich soll es einen neuen Kantinen-Pächter geben und der darf den 6.000 Mitarbeitern und Mitgliedern des Bundestages vorschreiben, was sie politisch-korrekt essen. Und Currywurst gehört dann nach deren Willen nicht mehr dazu.
Mich freut, dass Deutschland anscheinend keine größeren Probleme hat!
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Der Autor
Uwe-Matthias Müller ist Gründer und Vorstand des Bundesverband Initiative 50Plus, des Bundesverband Initiative 50Plus Austria und Sprecher des European Center of Competence for Demography.
Bis 1996 hat er mit seiner Frau und den beiden Töchtern in (West-)Berlin gelebt. Nach zwei Jahren im Ausland lebt er heute in Bayern.
Uwe-Matthias Müller kommt viel und gern nach Berlin. „Als Berliner auf Zeit geniesst man nur die Vorteile der Hauptstadt und kann die vielen Unzulänglichkeiten, unter denen die Bewohner täglich leiden, einfach ignorieren.“
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