Genießen wie Gott in Italien mit DNEWS24

Friaul: das schöne Hinterland. Italian Secrets DNEWS24

Hervorragende Grund-Produkte, kleine lokale Erzeuger, Rezepte und Reise-Tipps – eben genießen wie Gott in Italien. Elke Heselmeyer mit ihren Italian Secrets.

Friaul Julisch Venetien

Friaul-Julisch Venetien ist eine Region im Nordosten von Italien und grenzt im Norden an Österreich, im Osten an Slowenien und im Westen an die italienische Region Veneto. Friaul-Julisch Venetien, bzw. Friuli Venezia Giulia, wie es in der Landessprache heißt, umfasst eine Fläche von 7.924 km² und hat 1,2 Mio Einwohner. Die Hauptstadt dieser Region ist Trieste, eine schöne und gleichzeitig sehr wichtige Hafenstadt.

Was erwartet uns in Friaul-Julisch Venetien?

Da wir hier eine sehr vielseitige Region haben, tue ich mich sehr schwer, eine Empfehlung für ein bestimmtes Gebiet zu geben. Davon, ob Sie lieber in den Bergen, also im Norden, „wandern“ möchten, oder ob Sie es vorziehen, Ihren Urlaub am Meer zu verbringen, oder aber ob Sie einige Orte der Mitte dieser Region erkunden möchten, hängt es auch ab, wo Sie ein Hotel bzw. eine Unterkunft suchen sollten.

Für die Anreise empfiehlt sich das Flugzeug: Von Frankfurt aus gibt es Direktflüge nach Trieste; diese dauern ca. 1,25 Stunden. Der Flughafen liegt ca. 33 Kilometer nordwestlich von Triest bei der Gemeinde Ronchi dei Legionari. Mit einem Mietwagen kann man dann vom Flughafen aus das geplante Ziel erreichen und ist so auch unabhängig und kann diverse Ausflüge machen.

Und dazu eignet sich diese Region ganz hervorragend, denn sie ist äußerst vielfältig und abwechslungsreich.

Da wir in einer Folge bereits Trieste als pulsierende Hafenstadt besucht haben, widmen wir uns heute quasi dem Rest dieser Region.

Über einige der Sehenswürdigkeiten der Region Friaul-Julisch Venetien haben wir beim Thema Trieste bereits gesprochen. Wir starten heute unsere Tour in Udine, einer Stadt mit ca. 96.000 Einwohnern, die sich quasi mitten in der Region befindet. Und hier einige der Sehenswürdigkeiten. Beginnen wir mit dem Schloss, dem „Castello di Udine“, welches imposant auf einem Hügel steht. Neben dem Schloss steht die Kirche „Chiesa di Santa Maria di Castello“, bei der es sich um den ältesten Sakralbau von Udine handelt. Auf dem Weg dorthin kommt man noch an der „Loggia del Lionello“ vorbei, die sich am unteren Teil der Piazza della Libertà befindet. Gegenüber finden wir die Loggia di San Giovanni mit ihrem beeindruckenden Uhrturm. Der bereits 1527 erbaute Uhrturm wurde später in die „Loggia di San Giovanni“ eingegliedert und ist dem venezianischen Turm am Markusplatz nachempfunden. Direkt daneben ist der Arco Bollani, eine weitere Sehenswürdigkeit.

Bevor wir dann das Schloss erreichen, kommen wir an der Loggia del Lippomano vorbei, einem gut erhaltenen Bogengang, der letztendlich zum Schloss und zur Kirche „Chiesa di Santa Maria di Castello“ führt. Das Schloss beherbergt ein Museum mit Gemälden, Fotografien und archäologischen Funden.

Die Aussicht vom Hügel, auf dem sich diese beiden Sehenswürdigkeiten befinden, bietet einen traumhaften Blick auf die Stadt und die Umgebung. Nordöstlich davon finden wir den Platz des 1. Mai (Piazza I Maggio), der ein Oval bildet und eine große Grünfläche begrenzt. Auf diesem Platz gibt es auch eine Art „Kirmes“.

Mitten auf der großen Grünfläche befindet sich ein Brunnen, eine Trinkwasserquelle.

Nicht weit entfernt finden wir einige Kirchen, die eine Besichtigung lohnen. Immer wieder stoßen wir auf Reste der ehemaligen Stadtmauer und auch auf die Türme der Stadtmauer.

Auf der Piazza Giacomo Matteotti finden wir die Colonna della Vergine (Säule der Jungfrau).

Auch in Udine gilt, was in fast allen italienischen Städten gilt: Bars, Cafés und Restaurants findet man in der ganzen Stadt verteilt. Am besten immer die aufsuchen, wo überwiegend Einheimische anzutreffen sind.

Eine weitere Stadt in dieser Region, die einen Besuch lohnt, ist Pordenone mit knapp 52.000 Einwohnern. Pordenone verfügt über eine malerische historische Altstadt, entlang der Straße „Corso Vittorio Emanuele II“. Gotische Palazzi und Stadtpaläste aus der Renaissance, Arkaden und Straßencafès säumen ihren Verlauf.

Gut zu wissen für Film-Liebhaber: Seit 1981 findet in Pordenone das bedeutendste Stummfilm-Festival der Welt statt (Le Giornate del Cinema Muto). In Pordenone gibt es auch diverse Museen zu entdecken: zahlreiche Kunstmuseen, ein archäologisches Museum sowie ein naturwissenschaftliches Museum.

Außerdem hat Pordenone, wie auch Venedig, einen Markus-Platz mit einem „Campanile di San Marco“.

Eine Kleinstadt sollte unbedingt noch erwähnt werden: Cividale del Friuli ist eine traditionsreiche Stadt in Friaul mit knapp 11.100 Einwohnern. Die Stadt wird durch den Fluss Natisone geteilt. Über den Fluss Natisone führt die Teufelsbrücke, das Wahrzeichen der Stadt. In der Altstadt ist vor allem die Piazza del Duomo sehenswert. Hier steht einerseits der Palazzo Pretorio, der zwischen 1565 und 1586 errichtet wurde. Seit 1990 ist dort das Archäologische Nationalmuseum (Museo Archeologico Nazionale) untergebracht. Neben der reichhaltigen Sammlung langobardischer Fundstücke sind auch Teile der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Reichenauer Handschriften aufbewahrt. Außerdem an der Piazza del Duomo befindet sich der 1565 errichtete Stadtpalast, der Duomo di Santa Maria Assunta. Der dreischiffige Dom aus dem 14. Jh. wurde nach einem Einsturz im Jahr 1502 wieder aufgebaut. Der Dom beherbergt Werke von beachtlichem künstlerischen und historischen Wert. Auch sehenswert: Das Kloster „Monastero di Santa Maria in Valle e Tempietto Longobardo“.

Doch Friaul-Julisch Venetien besteht nicht nur aus Trieste, Udine, Cividale del Friuli und Pordenone. Es gibt landschaftlich sehr viel zu erkunden und zu entdecken: Einfach mal drauflosfahren und schauen, wohin das Auto einen bringt.

Impressionen aus Friaul

Grappa-Liebhabern kann ich empfehlen, dem Grappa-Produzenten Nonino in Percoto (in der Provinz Udine) einen Besuch abzustatten. Ebenfalls in der Provinz von Udine finden wir die Stadt San Daniele: sie ist die Heimat des berühmten Schinkens.

Im Norden der Region haben wir hohe Berge, z. B. die Dolomiten. Hier gibt es auch den „Parco Naturale Dolomiti Friulane“, ein Naturgebiet mit zerklüfteten Gipfeln, Wanderwegen und Langlaufloipen sowie Steinböcken und Steinadlern.

Auf der Grenze zwischen Österreich und Italien haben wir noch die Karnischen Alpen: sie sind eine Gebirgsgruppe der Südlichen Kalkalpen. Die Karnischen Alpen sind auch ein beliebtes Wandergebiet.

Für die alpinen Gebiete im Friaul ist die Almwirtschaft die wichtigste Einnahmequelle. Die Milch des Almviehs wird überwiegend zu Käse verarbeitet. Ein sehr bekannter Käse aus der Bergregion ist der Montasio-Käse, ein halbharter Käse mit mildem Geschmack, ausgeglichen, ohne extreme Ausreißer.

Weine aus dem Friaul:

Weißweintrauben, die hier vermehrt angebaut werden:

  • Ribolla Gialla,
  • Friulano,
  • Picolit,
  • Glera,
  • Verduzzo Friulano

Rotweintrauben der Region:

  • Pignolo,
  • Schiopettino,
  • Terrine,
  • Tazzalenghe und
  • Refosco.

Die Küche in Friaul-Julisch Venetien

Typische Gerichte:

  • Goulasch auf triester Art: Das Besondere daran ist, dass viele Zwiebeln mitgekocht werden und mit Rosmarin, Majoran und Lorbeer gewürzt wird.
  • Bohnen mit Wurst (Fagioli con cotechino)
  • Lammragout
  • Crostoli (Fritierte Teigscherben)

Einige Ortschaften sind für ihre Schweinefleisch-Verarbeitung bekannt: zum einen haben wir für das traditionelle Gericht „Fagioli con cotechino“ (Bohnen mit Wurst aus Schweinefleisch), darüber hinaus ist Schweinefleisch generell ein wichtiger Bestandteil der Küche dieser Region.

Das Rezept der Woche: Fagioli con cotechino

Zutaten für 4 Personen

  • 500 g vorgekochte Cotechino
  • 250 g weiße Bohnenkerne (über Nacht eingeweicht)
  • 4 EL stückige Tomaten
  • 1 weiße Zwiebel
  • Olivenöl, Wasser, Salbei, Salz, Pfeffer

Zubereitung

In einem Topf die Wurst (in ihrer Verpackung) ca. 20 min. kochen.

Die Zwiebel in sehr feine Ringe schneiden und in Olivenöl in einer Pfanne ca. 5 min. anschwitzen.

Nach 20 min. die Wurst aus dem Topf nehmen, die Verpackung aufschneiden und die Flüssigkeit auffangen. Den Darm von der Wurst entfernen und die Wurst zur Zwiebel geben, ein halbes Glas Wasser dazugeben und alles ca. 2 min. bei großer Hitze anschmoren. Nun die stückigen Tomaten, dann die Bohnen hinzugeben. Zum Schluss salzen und pfeffern und den Salbei hinzufügen. Abschließend noch etwas Olivenöl über alles geben, gut durchmengen und dann ca. 10 min. köcheln lassen. Wem das alles zu trocken ist, der kann von der aufgefangenen Flüssigkeit etwas dazugeben.

Dann alles auf Tellern anrichten.

Dazu würde ich einen trockenen und leicht fruchtigen Rotwein empfehlen, einen Refosco, der sehr gut auch zu einem kompletten Menü serviert werden kann.

Gut zu wissen

Weine und mehr gibt es im Online-Shop von Porta Vagnu: porta-vagnu.de.

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