Genießen wie Gott in Italien mit DNEWS24
Sizilien – Sagra del Pistacchio di Bronte. Italian Secrets in DNEWS24
Hervorragende Grund-Produkte, kleine lokale Erzeuger, Rezepte und Reise-Tipps – eben genießen wie Gott in Italien. Elke Heselmeyer mit ihren Italian Secrets.
Italiener suchen und finden immer einen Grund für Feste. Ganz besonders beliebt sind dort Feste mit einem bestimmten Motto, wobei es sich sehr häufig um (besondere) Lebensmittel handelt, für die man dankbar ist und die gefeiert werden. In den kommenden Folgen werden wir immer mal wieder auf das eine oder andere Fest eingehen.
Heute reisen wir nach Sizilien und widmen uns der Pistazie von Bronte.
Die Stadt Bronte befindet sich am nordwestlichen Hang vom Ätna und gehört zur Provinz von Catania. Bronte hat knapp 20.000 Einwohner und eine Fläche von ca. 25.000 ha.
Die Stadt ist stark durch den Ätna geprägt, wurde in den letzten 350 Jahren dreimal durch den Vulkan zerstört, und zwar in den Jahren 1651, 1832 und 1843. Jedes Mal haben die Einwohner ihre reizende Kleinstadt wieder aufgebaut.
Bronte wird auch „La città del Pistacchio“ genannt, weil in der gesamten Umgebung um Bronte bis hinunter nach Adrano Pistazien angebaut werden. Die Pistazien, die hier auf den nährreichen Vulkanböden gedeihen, zählen zu den besten überhaupt und sind bei Feinschmeckern und Gourmetköchen extrem beliebt.
Die Pistazie DOP, also mit geschützter Ursprungsbezeichnung, wird jedoch nur in Bronte in der Provinz Catania angebaut.
Ihre längliche Form, der violette äußere Teil und der innere smaragdgrüne Teil, ein zarter Duft und ein anhaltender Geschmack ist, das sind die Merkmale der grünen Bronte-Pistazie, die seit der Antike auf der ganzen Welt bekannt ist.
Die Kultur dieser Gegend ist mit dem Pistazienanbau eng verbunden. Nur wer sich mit der ländlichen Tradition der kleinen Stadt Bronte in der Provinz Catania beschäftigt, kann auch die Geheimnisse über den Anbau dieser Frucht entdecken.
Wer einmal mit eigenen Augen gesehen hat, mit welchem Aufwand und mit wieviel Mühe das Sammeln und die Produktion verbunden sind, versteht, warum Pistazien so wertvoll und begehrt sind.
Die Pistazienernte findet ab Ende August bis etwa Mitte September statt und muß inner-halb von drei Wochen abgeschlossen sein. Und um eine gleichbleibend hohe Qualität der Früchte zu gewährleisten, erfolgt die Ernte nur alle zwei Jahre.
In der Gegend um Bronte wird ungefähr 1% der Weltproduktion aller Pistazien erzeugt, wobei jeder Baum alle zwei Jahre rund 20 Kilogramm Früchte bringt.
Doch nun wollen wir endlich erfahren, was es mit einer „Sagra“ auf sich hat:
Italien ist ein Land der Tradition und des gastronomischen Hochgenusses. Bei der Tradition der „Sagra“ kommen diese beiden Facetten zusammen, und bilden so ein typisch italienisches Erlebnis.
Die Sagra bzw. Sagre im Plural, sind lokale Festlichkeiten, die sich ganz auf das Essen konzentrieren. In der Regel findet eine Sagra zur Ernte- oder Reifezeit einer lokalen Spezialität statt. Dieses können Pilze bzw. Trüffel sein, köstlicher Schinken wie der San Daniele Schinken, einzigartiger Käse oder auch Wein – jede Spezialität hat ihre eigene Sagra. Doch nicht jede Sagra muss sich ausschließlich um das Essen drehen! So gibt es zum Beispiel in Polcenigo im Friaul die „Sagra dei Cesti“, das Fest der Korbmacher.
Die Geschichte der „Sagra“
Wann genau die erste Sagra stattfand, weiss heute niemand mehr so genau. Sicher ist jedoch, dass schon die Römer solche Feste feierten. So erklärt sich auch das Wort Sagra, denn es leitet sich vom Lateinischen sacrum, heilig ab. Ursprünglich hatten diese Feste eine starke religiöse Verbindung und waren Kirchweihfeste. Nach wie vor gibt es in Italien einige traditionelle Sagre, wie etwa die Sagra della Polenta im Latium, etwa 60 Kilometer von Rom entfernt. Auch wenn, wie der Name schon besagt, die Polenta im Mittelpunkt steht, geht die Tradition dieses Festes auf die Prozession für den heiligen Antonius zurück. Noch heute beginnt das Fest mit dieser Prozession, auf die im Anschluss kostenlos ein Polentagericht verteilt wird.
Die Sagra del Pistacchio von Bronte, um die es heute geht, wird zu Ehren der berühmten Pistazie gefeiert.
Im allgemeinen erfolgt die Ernte dieser Frucht ab Ende August. Die Pistazie wird ähnlich geerntet wie die Olive: Es werden Tücher bzw. dünnmaschige Netz unter die Bäume gelegt, und dann wird an den Ästen gerüttelt. Die Pistazien, die bereits vor der Ernte auf den Boden gefallen sind, werden nicht beachtet: sie läßt man als Kompost liegen, denn ganz frische Pistazien sind besonders anfällig für Schimmelpilze – daher dürfen sie, sollen sie weiterverarbeitet werden, niemals den Boden berühren. Die Ernte der Pistazien in Bronte erfolgt ausschließlich manuell.
Die Weiterverarbeitung erfolgt ähnlich schnell wie bei den Oliven, damit es nicht zu Qualitätsverlusten kommt und die Frucht nicht von Keimen befallen wird.
Die Sagra del Pistacchio findet an zwei Wochenenden statt, nämlich am letzten September- und am ersten Oktoberwochenende; dann herrscht in Bronte Ausnahme-zustand.
Kleiner Exkurs: Die Pistazie ist eine echte Powerfrucht und sehr gesund: Sie enthält viele Omega 3-Fettsäuren („gute Fette“), die in der Lage sind, die Cholesterinwerte zu senken. Außerdem steckt in der „Nuss“ (die keine Nuss ist) viel Eiweiß/Protein und Calcium, was gut für unsere Muskeln und Knochen ist.
Pistazien sind wahre Nährstoffwunder. Kein anderes Lebensmittel enthält so viel Vitamin B6 wie diese kleinen Kerne. Vitamin B6 wird von unserem Körper für zahlreiche Funktion benötigt, wie beispielsweise für die Bildung von Hämoglobin oder die Regulierung des Blutzuckerspiegels.
Das Thema Pistazie möchte ich heute auch bei unserem Rezept beibehalten. Wir werden heute nämlich Pasta mit einem Pistazien-Pesto zubereiten.
Wir benötigen:
200 gr. Pistazien
25 gr. Pinienkerne
40 gr. Pecorino (Siciliano)
etwas Zitronensaft, frisch gepreßt
400 gr. Pasta (z.B. Penne oder Tortiglioni, erhältlich bei Porta Vagnu: https://porta-vagnu.de/produkt/tortiglioni-roehrennudeln/)
16 EL bestes Olivenöl (erhältlich bei Porta Vagnu: https://porta-vagnu.de/produkt-kategorie/olivenoel-essig/)
Salz und Pfeffer nach Belieben
Zubereitung:
Mit einem Mörser als erstes die Pinienkerne und die Pistazien zermahlen. Alternativ kann man auch bereits gemahlene Pistazien verwenden.
Wichtig: Für dieses Rezept sollten ausschließlich naturbelassene Pistazien verwendet werden, sie sollten also weder geröstet noch gesalzen sein!
Nun die gemahlenen Pistazien und Pinienkerne in eine große Schüssel geben, mischen und anschließend 16 Esslöffel Olivenöl dazugeben. Wem die 16 Esslöffel zuviel sind, der kann auch gerne weniger nehmen, wodurch sich allerdings auch die Konsistenz ändert.
Als nächstes den Pecorino (Siciliano) reiben und ebenfalls in die Schüssel geben und vermischen.
Übrigens: Ersatzweise kann auch Pecorino Romano oder Pecorino Sardo verwendet werden, diesen dann mit etwas Pfeffer verfeinern.
Zum Abschluss für das Pesto noch einen halben Teelöffel frisch gepressten Zitronensaft unterrühren.
Die Pasta al dente kochen und abseihen und dann das Pistazienpesto zusammen mit der Pasta im Topf mischen, so dass sich das Pesto schön gleichmäßig mit den Nudeln verbinden kann.
Die Pasta mit Pistazienpesto auf Tellern anrichten und servieren. Gerne kann zusätzlich noch etwas frischer Pecorino auf die Pasta gerieben werden.
Tipp: Etwas mehr Pesto vorbereiten, denn im Kühlschrank und mit Olivenöl bedeckt hält es sich 4-5 Tage.
Und was trinken wir dazu? Entweder einen trockenen und fruchtigen sizilianischen Weißwein wie beispielsweise den Grillo. Oder, wenn man gerade keinen sizilianischen Wein zu Hause hat, kann gerne auch ein anderer trockener, fruchtiger und mineralischer Weißwein zu diesem Gericht getrunken werden, wie z. B. der Lugana DOC von Selva Capuzza, zu beziehen bei Porta Vagnu: https://porta-vagnu.de/produkt/lugana-doc-selva-capuzza/).
Gut zu wissen
Weine und mehr gibt es im Online-Shop von Porta-Vagnu: porta-vagnu.de.