Demografie und Studien in DNEWS24

Alterseinsamkeit: auch die Jüngeren haben Angst

Drohende Alterseinsamkeit ist während der Corona-Lockdowns in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. Nun zeigt sich, dass auch jüngere Generationen die Alterseinsamkeit fürchten. Die DIA-Studie 50Plus liefert Zahlen.

Die Angst, im Alter später einsam zu sein, ist unter jüngeren Jahrgängen viel verbreiteter, als es ältere Menschen dann tatsächlich erleben. Das zeigt die neue Studie 50plus des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA), deren Umfrageergebnisse seit kurzem vorliegen und gerade ausgewertet werden. So gaben in der umfangreichen repräsentativen Befragung in der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen immerhin 63 Prozent an, dass sie Angst vor Einsamkeit im Alter haben. Mit zunehmendem Alter nimmt diese Furcht aber deutlich ab. In der Gruppe ab 60 Jahren fürchten sich nur noch 24 Prozent vor Einsamkeit.

Erwartungen und Erleben klaffen also deutlich auseinander. „Unter den Jüngeren ist offenkundig immer noch vielfach ein Bild des Alterns vorhanden, das durch Einsamkeit gekennzeichnet ist“, stellt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern fest. „Die Älteren erfahren Einsamkeit dann tatsächlich aber viel seltener.“ Das Phänomen der verschiedenen Altersbilder unter den Generationen war schon in den vorangegangenen Auflagen der DIA-Studie 50plus zu beobachten.

Frauen haben mehr Angst

Unterschiedliche Befürchtungen, sich im Alter einsam zu fühlen, herrschen aber nicht nur unter den Generationen, sondern auch zwischen den Geschlechtern. 47 Prozent der Frauen haben Angst vor Einsamkeit im Alter, unter den Männern sind es dagegen nur 38 Prozent. Eine Erklärung für den Unterschied könnte die längere Lebenserwartung von Frauen sein. Bei ihnen ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie ihren Partner überleben. Das wäre eine plausible Erklärung. Überraschend sind dagegen die deutlichen Unterschiede zwischen Ost und West: In den neuen Bundesländern einschließlich Berlin sagten 37 Prozent, dass sie Einsamkeit im Alter fürchten. Im Westen sind es mit 44 Prozent erkennbar mehr. Ähnlich groß ist auch der Unterschied zwischen Stadt (46 Prozent) und Land (38 Prozent).

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