Arbeit und Demografie in DNEWS24

Ist ostdeutsche Arbeit weniger wert?

Auch 34 Jahre nach der Wiedervereinigung gibt es zwischen Ost- und Westdeutschland eine Lohnlücke. Und die ist riesig.

Der Durchschnittslohn in Ostdeutschland liegt 21 Prozent unter dem im Westen. Das geht aus der Jahresbilanz für 2023 hervor, die die Bundestagsabgeordnete und Parteivorsitzende Sahra Wagenknecht (BSW) jetzt beim Statistischen Bundesamt erfragt hat und über die das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) berichtet.

Demnach haben Vollzeitbeschäftigte im Osten 12.775 Euro brutto weniger pro Jahr verdient als im Westen, nämlich 48.023 Euro (Ost) gegenüber 60.798 Euro (West).

Der gesamtdeutsche Durchschnittslohn betrug laut den neuen Zahlen 2023 59.094 Euro im Jahr und somit knapp 5 Prozent höher als im Vorjahr (56.334 Euro). Die Lohnlücke zwischen Ost und West hat sich trotz der bundesweiten Steigerung 2023 aber nur minimal geschlossen und war Ende vorigen Jahres noch immer größer als in den Jahren 2021 und 2020, als sie bei 12.173 bzw. 11.967 Euro pro Jahr lag.

Der Abstand von 12.775 Euro fiel jedoch geringer aus als im Vorjahr: 2022 hatte man im Osten bei Vollzeit 13.015 Euro brutto weniger pro Jahr verdient als im Westen.

Hessen weit vorn beim Lohn, Sachsen-Anhalt abgeschlagen

Über den höchsten Durchschnittsverdienst können sich laut der neuen Jahresstatistik die Hessen freuen (67.013 Euro pro Jahr).  Der niedrigste Lohn wird in Sachsen-Anhalt (47.002 Euro) gezahlt. Der größte Lohnabstand im Ländervergleich – nämlich zwischen diesen beiden Bundesländern – beträgt mehr als 20.000 Euro im Jahr. Lohn-Spitzenreiter im Osten ist Sachsen mit 48.849 Euro.

In keinem der fünf neuen Bundesländer liegt der Jahreslohn über dem in Schleswig-Holstein (53.340 Euro), das in Westdeutschland immerhin das Schlusslicht bildet.

Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes enthalten auch  Sonderzahlungen auf den Lohn. Auch dabei herrscht ein großer Ost-West-Unterschied: Im Westen fielen die Zusatzzahlungen doppelt so hoch aus wie im Osten.


Bild Rafael Juarez, Liam Martens unsplashed

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