Ausstellungstipp in DNEWS24

un_endlich. Leben mit dem Tod – Ausstellung im Humboldt Forum Berlin

Inszeniert als Drama in fünf Akten, beleuchtet die Ausstellung verschiedene Aspekte des Sterbens und Umgangs mit dem Tod – von individuellen, persönlichen Facetten bis hin zu globalen Gesichtspunkten. Mit der Eröffnung der Ausstellung beginnt auch das vielseitige Vermittlungs- und Veranstaltungsprogramm. Höhepunkte sind u.a. das Osterkonzert des Resident Music Collective und der Día de los Muertos.

Der Umgang mit Sterben, Tod und Trauer ist so vielfältig wie die Menschen selbst. Die Stiftung Humboldt Forum widmet diesem Thema das Programm un_endlich. Leben mit dem Tod: Mit einer Sonderausstellung, einem Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm zeigt sie vielstimmige Sichtweisen und Vorstellungen, unterschiedliches Erfahrungswissen und wissenschaftliche Erkenntnisse zum Sterben und Tod.

Hartmut Dorgerloh, Generalintendant des Humboldt Forums: „Die Gewissheit des Todes verbindet alle Menschen und ist gleichwohl eine der letzten großen Unbekannten. Im Programmschwerpunkt un_endlich. Leben mit dem Tod widmet sich das Humboldt Forum in den nächsten acht Monaten einem der großen universellen Themen und bietet Besuchern die Möglichkeit, innezuhalten, in Erfahrungsräume einzutauchen, in den Austausch zu treten und Position zu beziehen.“

Die Ausstellung

Wie leben wir mit dem Tod? Was ist ein guter Tod? Was wird bleiben von uns? Der Schweizer Kurator Detlef Vögeli hat die Ausstellung als Drama in fünf Akten konzipiert: „Die dramaturgische Grundidee war, die Besucher als Sterbliche und Akteure direkt anzusprechen. Räume als Bühnen zu schaffen für die Besucher, auf denen sie mit unterschiedlichen Vorstellungen und Fragen zu Sterben und Tod konfrontiert werden, die hinter dem Vorhang des Alltages oft verborgen verbleiben.“

Die von dem britischen Bühnenbildner Tom Piper entworfene Gestaltung spielt mit der Theatermetapher und setzt das Drama als atmosphärisch dichte Komposition um. Tom Piper: „So wie Shakespeare in Hamlet versucht, mit dem Tod umzugehen, wollen wir die Menschen ermutigen, sich mit der eigenen Endlichkeit auseinanderzusetzen. Ich denke, dass dies ein Hauptziel der Ausstellung ist: keine Angst vor dem Tod zu haben, sondern diesen als Teil unseres Lebens zu betrachten – als Theater des Lebens.“

Für die Ausstellung hat Piper in Zusammenarbeit mit dem Architekten Alan Farlie Szenografien entwickelt, die im Zusammenspiel von Videos, Sounds, Stimmen, Installationen zu Momenten intensiver Raumerfahrung werden. Alan Farlie: „In der Ausstellung steht das emotionale Gesamterlebnis im Zentrum. Man teilt den Raum, man teilt das Erlebnis. Durch eine Ausstellung geht man immer irgendwie allein, selbst wenn man in Begleitung ist. Wir dagegen bemühen uns, eine Art Bewegung zu entwickeln: von einem Akt zum nächsten, von einem Raum in den nächsten.“

Auf ihrem Rundgang begeben sich die Besucher auf die Bühne der Endlichkeit und erkunden Szenen und Fragen des Todes. Die Ausstellung zeigt Sichtweisen aus der diversen Stadtgesellschaft, Erfahrungswissen von Sterbebegleitern aus zwölf Ländern, eine nicht-religiöse und eine islamische Leichenwaschung wie auch wissenschaftliche Zugänge zum Thema. Die Ausstellung erweitert die persönliche Perspektive um eine globale und planetare Sichtweise. Sie zeigt die ungleichen Lebens- und Sterbeverhältnisse der globalen Gesellschaft, die Verantwortung für die namenlosen Toten – und die des Menschen für das Leben an sich, vor dem Hintergrund von Klimawandel und Artensterben.

Humboldt Forum in Berlin

Schloßplatz 10178 Berlin

Öffnungszeiten

Mittwoch bis Montag von 10:30 – 18:30 Uhr. Dienstag ist regulärer Schließtag.

Ticketpreise

Regulär: 12,00 Euro

Ermäßigt: 6,00 Euro

Mehr Informationen: Humboldtforum.org.

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