INSA-Analysis Partei-Potentiale in DNEWS24

INSA-Sonntagsfrage: Schwarz-Grün liegt vor der Ampel

Jede Woche veröffentlicht DNEWS24 die aktuellen Zahlen der INSA-Potential-Analyse zur Sonntagsfrage.

Wenn über Verschwörungstheorien gesprochen wird, schwingt fast immer ein negativer Unterton mit. Würden wir einfach fragen, ob jemand Verschwörungstheorien glaubt, widerspräche dem sicher eine Mehrheit. Deshalb haben wir eine bestimmte Verschwörungstheorie abgefragt: Wir wollten wissen, wie man zu der Aussage steht, dass in Wahrheit nicht Politiker entscheiden, sondern mächtige Akteure im Hintergrund diese lenkten. Eine relative Mehrheit der Befragten (41 Prozent) stimmte dem zu, nur 29 Prozent lehnten die Aussage ab.

Dieses Ergebnis müsste nicht nur Politik und Medien alarmieren. Wer meint, Politiker seien nur Marionetten, hat auch kein Vertrauen (mehr) in die Institutionen. Dieses Vertrauen wieder zu gewinnen, muss das Anliegen verantwortlicher Politik sein. Dazu gehört, Entscheidungsprozesse transparent zu machen, Für und Wider unterschiedlicher Positionen offen zu diskutieren und sich mit großem Einsatz darum zu bemühen, die Bürger von den eigenen Ideen zu überzeugen. Eine lebendige Demokratie darf keine Angst vor kritischen Debatten haben, sie darf nicht jede politische Entscheidung zu einer Haltungsfrage machen. Sie darf sich nicht in Alternativlosigkeiten erschöpfen. Ob man Pro oder Contra bei einem bestimmten Thema ist, macht einen nicht automatisch zum Guten oder zum Bösen. Man darf politische Positionen nicht so überhöhen, dass ein Widersprechen zum moralisch unanständigen Unterfangen wird. Menschen sind immer Irrtum und Schuld ausgesetzt. Das Wissen darum, relativiert Entscheidungen und gibt dem politischen Agieren das menschliche Maß. Jeder sollte misstrauisch werden, wenn etwas als unfehlbar oder alternativlos dargestellt wird.

Es gibt, wenn man die vorher genannte These zur Grundlage nimmt, eine breite Anfälligkeit für diese Verschwörungstheorie. Ältere Befragte teilen sie jedoch häufiger als jüngere (über 60-Jährige zu 51, restliche Altersgruppen zu 30 – 39 Prozent). Sie lässt sich aber nicht in nur ein politisches Spektrum verorten: Während politisch links positionierte Befragte hier geteilter Ansicht sind (je 38 Prozent Zustimmung/Ablehnung), stimmen Befragte, die sich selbst in der politischen Mitte bzw. rechts davon verorten, der Aussage jeweils relativ-mehrheitlich zu (48 bzw. 45 Prozent). Die Politik kann diese Verschwörungstheorie aber durch ihr Handeln widerlegen. Sie muss sie durch ihr Handeln widerlegen.

Hermann Binkert (INSA)

Aktuelle Sonntagsfrage (INSA-Potentialanalyse)

Die Union (28 %) gewinnt in dieser Woche einen Prozentpunkt hinzu und bleibt somit weiterhin deutlich vor den Grünen (22 %, + 0,5) und vor der SPD (19 %, + 1). Dahinter folgt die AfD (12 %), die einen halben Prozentpunkt verliert, die FDP (8 %), deren Wert unverändert bleibt, und die Linke (5 %), die ebenfalls einen halben Prozentpunkt verliert.

Bei den sicheren Wählern gewinnen die SPD, die Union sowie die Grünen jeweils einen Prozentpunkt hinzu, wohingegen die Werte der FDP, der AfD und der Linke jeweils konstant bleiben.

Bei den potentiellen Wählern kann einzig die SPD einen Prozentpunkt hinzugewinnen, wohingegen die Union sowie die AfD jeweils einen Prozentpunkt und die Linke zwei Prozentpunkte verlieren. Die Potentiale der Grünen sowie der FDP bleiben jeweils unverändert.

Den Anteil an Befragten, die grundsätzlich ausschließen, die jeweilige Partei zu wählen, kann in dieser Woche keine Partei verringern. Die SPD, die Grünen sowie die Linke erhöhen diesen Anteil jeweils um einen Prozentpunkt und die Union, die FDP sowie die AfD jeweils um zwei Prozentpunkte.

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