INSA-Analysis Partei-Potentiale in DNEWS24

INSA-Sonntagsfrage: Die Ränder verlieren

Jede Woche veröffentlicht DNEWS24 die aktuellen Zahlen der INSA-Potential-Analyse zur Sonntagsfrage.

Es gibt viele Debatten darüber, welche Koalitionen es in Zukunft geben könnte und zwischen welchen Parteien es zu einer Zusammenarbeit kommt. Man hört hier mehr oder weniger klare Aussagen aus den Parteien. Aber wie sehen das die Wähler? Wir fragen regelmäßig, welches Ergebnis die Befragten für die jeweiligen Parteien nach der kommenden Bundestagswahl erwarten und welches Ergebnis sie sich wünschen: Jeweils fast jeder Zweite wünscht sich, dass Union (47 Prozent) bzw. SPD (44 Prozent) entweder die Regierung anführen oder an ihr beteiligt sind. 22 Prozent wollen, dass die Union den Kanzler stellt, weitere 25 Prozent, dass sie an der Regierung beteiligt ist. Bei der SPD wünschen sich18 Prozent, dass sie den Kanzler stellt und weitere 26 Prozent, dass sie an der Regierung beteiligt ist. Deutlich geringer ist dieser Wunsch bezogen auf die anderen Parteien. Nur jeder Neunte (11 Prozent) wünscht sich einen AfD-Kanzler, nur jeder 14. einen Kanzler der Grünen (7 Prozent). Einen Kanzler von FDP oder Linke wünschen sich nur jeweils drei Prozent der Befragten. Interessant ist hier einen Blick auf die Wähler der einzelnen Parteien: Drei Viertel der SPD-Wähler (74 Prozent) und zwei Drittel der CDU/CSU-Wähler (68 Prozent) wünschen sich, dass die von ihnen präferierte Partei den Bundeskanzler stellt. Auch von den AfD-Wählern wünscht sich die absolute Mehrheit (56 Prozent) einen Kanzler der eigenen Partei. Von den Wählern der Grünen möchte hingegen nicht einmal jeder Zweite (47 Prozent) einen Grünen im Kanzleramt. Das scheint ambitionslos.

Noch skeptischer sind die Wähler von Bündnis90/Die Grünen bei der Frage, den Vertreter welcher Partei sie im Kanzleramt erwarten. Nur 15 der Grünen-Wähler glauben, dass ihre Partei den nächsten Kanzler stellt. Die absolute Mehrheit der SPD- (51 Prozent) und der Unions-Wähler (60 Prozent) erwartet, dass die Partei, für die man aktuell stimmen will, nach der Wahl auch den Kanzler stellt.

Und wen präferieren die Wähler der „Kanzlerparteien“ als Wunschkoalitionspartner? Die SPD-Wähler vor allem die Grünen (45 Prozent) und die CDU/CSU-Wähler vornehmlich die FDP (46 Prozent). Das „Lagerdenken“ lebt, obwohl es diese „klassischen Koalitionen“ von Union und FDP bzw. von SPD und Grünen in keinem Bundesland mehr gibt. Die unterstellte Nähe wirkt stärker als die praktizierte Zusammenarbeit.

Hermann Binkert (INSA)

Aktuelle Sonntagsfrage (INSA-Potentialanalyse).

Sowohl die Union (27 %) als auch die SPD (19 %) und die Grünen (14,5 %) gewinnen in dieser Woche einen halben Prozentpunkt hinzu und die FDP verbessert sich um einen Prozentpunkt (7,5 %). Die AfD (20,5 %) verliert hingegen einen und die Linkspartei (4,5 %) einen halben Prozentpunkt. Letztere bleibt entsprechend wieder hinter der Fünf-Prozent-Hürde.

Bei den sicheren Wählern legen Union sowie Grüne jeweils einen Prozentpunkt und die SPD zwei Prozentpunkte zu, wohingegen die AfD einen Prozentpunkt verliert. Die Werte der beiden übrigen Parteien bleiben jeweils unverändert.

Bei den potentiellen Wählern kann in dieser Woche die Union und die FDP jeweils einen Prozentpunkt, die Grünen, die AfD sowie die Linkspartei sogar jeweils drei Prozentpunkte zulegen. Dagegen verliert die SPD bei diesen drei Prozentpunkte.

Das Negativpotential, also den Anteil derer, welche die Wahl der jeweiligen Partei grundsätzlich ausschließen, können in dieser Woche die Grünen um einen und die AfD um drei Prozentpunkte verringern. Die SPD erhöht diesen Anteil hingegen um zwei, die Union sowie die Linkspartei jeweils um drei und die FDP sogar um fünf Prozentpunkte.

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