Genießen wie Gott in Italien mit DNEWS24

Erice – Lage, Lage, Lage – Italian Secrets in DNEWS24

Hervorragende Grund-Produkte, kleine lokale Erzeuger, Rezepte und Reise-Tipps – eben genießen wie Gott in Italien. Elke Heselmeyer mit ihren Italian Secrets.

Heute führt uns unsere Reise nach Sizilien, und zwar in den Nordwesten der Insel.

Und wer im Westen Siziliens unterwegs ist, sollte eine Stadt ganz oben auf seiner Liste stehen haben: Erice! Die kleine, mittelalterliche Stadt in der sizilianischen Provinz Trapani bezaubert nicht nur durch ihre beeindruckenden antiken Bauwerke, sondern ganz besonders durch die spektakuläre Lage.

So gerne wie ich mit dem Auto meine Reiseziele anfahre, manchmal beuge auch ich mich und besteige – ganz besonders dann, wenn es auf Inseln geht – ein Flugzeug. Mit der Alitalia kommt man sehr gut von Frankfurt nach Palermo, allerdings gibt es nur wenige Direktflüge: meistens geht es über Mailand oder Rom. Doch da von beiden italienischen Städten mehrmals pro Tag Flieger nach Palermo starten, wartet man nie lange auf den Anschlussflug. In Palermo nehmen wir uns einen Mietwagen, der uns an die Westküste von Sizilien bringt.

Für den Aufenthalt empfehle ich eine Unterkunft unterhalb bzw. außerhalb von Erice zu buchen. Entweder „Venere di Erice Resort“ oder – deutlich exklusiver – PARCO DEGLI AROMI RESORT e SPA. Wer allerdings gerne in Strandnähe übernachten möchte, sollte unbedingt ein Hotel direkt in Trapani buchen. Hier bieten sich die folgenden zwei an: Baia dei Mulini Hotel oder Hotel Vittoria.

Nach dem Einchecken machen wir uns dann auf den Weg nach Erice. Alleine die Fahrt dorthin ist sehr spektakulär. Es besteht die Möglichkeit, eine Seilbahn zu nutzen, was ich unbedingt empfehle, denn diese Fahrt wird unvergesslich, da man bereits während der gesamten Fahrzeit (nur ca. 10 Minuten) ein unvergleichliches Panorama genießen kann.

Wer mit dem Mietauto fährt, sollte schwindelfrei und nervenstark sein, denn das Herz könnte schon ein bisschen höher schlagen, wenn man sich die engen Bergstraßen entlang des zumeist steilen Abgrundes hochschlängelt. Dabei hofft man, dass einem bitte jetzt kein Bus entgegenkommen möge.

Erice selber thront auf dem gleichnamigen Monte Erice in 751 m Höhe. Der Ort an sich hat kaum Sehenswürdigkeiten zu bieten, beeindruckt in erster Linie durch seine spektakuläre Lage sowie die vielen gut erhaltenen Gebäude aus dem Mittelalter.

Es gibt drei noch gut erhaltenen Stadttore: die Porta Spada, die Porta Trapani und die Porta Carmine. Nach Durchschreiten der Porta Trapani fällt auf der linken Seite sofort der Glockenturm, der Campanile von Erice (Campanile Re Federico), ins Auge. Ein Aufstieg zur Turm-Spitze ist sehr lohnenswert: Oben angelangt bietet sich ein grandioser Blick über die Provinz mit ihren Salinen, den blitzenden Dächern Trapanis, die Seilbahn und in der Ferne die oft von Dunst umhüllten Ägaden – der perfekte Ort, um ein paar eindrucksvolle Panoramabilder zu schießen.

Erice selber ist urig, verwinkelt und einfach wunderschön. Die kleinen, engen Gassen, die ab und an recht steil sind, die kopfsteingepflasterten Marktplätze, die uralte Stadtmauer – diese Stadt verzaubert einen, und man fühlt sich glatt um Jahrhunderte zurückversetzt. Ein weiterer Hingucker ist auch das normannische Castello di Venere, dass im 12. und 13. Jahrhundert erbaut wurde. Imposant ragt es in den Himmel hinauf, schon von Weitem in all seiner Pracht erkennbar.

Erice ist zu einem großen Teil verlassen, doch die sonst so augenfälligen Zeichen des Verfalls fehlen, denn Erice ist Ziel vieler Sizilianer, die hier an den Sommer-Wochenenden die angenehme kühle Luft genießen.

Es finden hier internationale Kongresse statt, die Stadt verfügt über Restaurants und Hotels mit Niveau – selten ist eine alte Stadt so gut erhalten geblieben.

Obwohl Erice nur einige 100 Einwohner zählt, gibt es hier oben sechs Kirchen!

Und was hat die Küche hier zu bieten?

Vor der Küste Westsiziliens gibt es ab ca. Mitte Mai Thunfisch. Und daher ist ein traditionelles Gericht „Pasta mit Thunfisch-Bottarga“. Ein weiteres wäre Pasta mit frischer Thunfischsauce.

Weitere Gerichte: Kalbfleisch gefüllt mit Pecorino und Petersilie

Mascarpone-Ravioli mit Thunfisch-Bottarga

und als Dessert gibt es hier die berühmten Cannoli, gefüllt mit Ricotta.

Die Araber brachten einst Couscous und viele Gewürze in den Westen Siziliens – und damit nach Trapani und Erice. Zusammen mit Fisch und Meeresfrüchten wird daraus eine mediterrane Köstlichkeit.

Ich selber liebe Cuscusu alla trapanese und teile daher heute sehr gerne das Rezept.

Zutaten: Für 6 Personen

  • 300 g Miesmuscheln
  • 300 g Venusmuscheln
  • 200 g kleine Garnelen, gegart
  • 400 g Fischfilets, z. B. Schwert- oder Thunfisch, Dorade, Wolfsbarsch
  • 1 Stange Sellerie
  • 1 Karotte
  • 1 kleine rote Chilischote
  • 1 Zwiebel, gehackt
  • 2 Knoblauchzehen, fein gehackt
  • Olivenöl extra vergine
  • 200 ml Weißwein
  • 250 ml passierte Tomaten
  • 50 g gemahlene Mandeln
  • 1 Tütchen Safranfäden (0,125 g)
  • 1 Gewürznelke
  • 1 Prise Zimt
  • 2 EL gehackte Petersilie
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle
  • 500 g Instant-Couscous (vorgegart) 500 ml Fischfond

Zubereitungsschritte

Muscheln unter fließend kaltem Wasser gründlich waschen und abbürsten; die Garnelen waschen; die Fischfilets waschen, trockentupfen und in mundgerechte Stücke schneiden. Karotte und Sellerie putzen und sehr fein würfeln. Chilischote von Sehnen und Kernen befreien und sehr fein hacken. Zwiebel und Knoblauch in 2-3 EL Olivenöl glasig andünsten. Dann Karotten und Sellerie kurz mitbraten. Mit 100 ml Weißwein ablöschen. Tomaten, Mandeln, Chili, Safran, Nelke, Zimt und die Hälfte der Petersilie zufügen. Mit Salz und Pfeffer würzen und ca. 20 Min. köcheln lassen. Der Sauce evtl. etwas Wasser zufügen, die Fischstücke einlegen und bei kleiner Hitze 5-10 Min. gar ziehen lassen.

In der Zwischenzeit den Fischfond erhitzen. Den Couscous in eine hitzefeste Schüssel geben, mit dem heißen Fond übergießen und 10 Min. ziehen lassen.

Muscheln mit 100 ml Wein und etwas Wasser in einem geschlossenen Topf ca. 6-8 Min. garen, bis sie sich geöffnet haben. Nicht geöffnete Muscheln aussortieren und wegwerfen. Dann Muscheln mit Sud und Garnelen in die Sauce geben und alles nochmal kurz erwärmen. Couscous mit einer Gabel auflockern, Sauce mit Fisch und Meeresfrüchten darüber geben, mit der restlichen Petersilie garnieren und sofort servieren.

Als Wein empfehle ich einen Grillo, einen der zwei sizilianischen Weißweine. Der Grillo ist schön trocken und wunderbar fruchtig, intensiv und harmonisch.

Gut zu wissen

Weine und mehr gibt es im Online-Shop von Porta Vagnu: porta-vagnu.de.

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