Gedankenmacher – der DNEWS24-TVPodcast am Sonntag – heute wieder mal schriftlich. Demografie und mehr…

Die Ära Merkel ist nicht beendet

Die (Politik der) Bundeskanzlerin a.D. bleibt uns erhalten. Gedankenmacher in DNEWS24.

Was habe ich mir jahrelang alles anhören müssen. Immer, wenn ich darauf hinwies, dass ich die Politik der selbsternannten Klima- und Krisenkanzlerin Angela Merkel (CDU) für überschätzt und falsch hielte, wurde mir gesagt, ich würde sie noch vermissen. Oder man schwieg, weil der Müller ja eh‘ keine Ahnung hat. Politik ist halt so, es gibt Gesetze, da kann man nichts machen.

Alles Quatsch. Gesetze werden gemacht und können auch wieder geändert werden. Wenn man will. Wenn man aber nicht will oder zu faul ist, verweist man bequemerweise auf den jeweiligen Koalitions-Partner, der ja sowieso alles Gute auf der Welt verhindere. Und nein, die Koalition auflösen und in Neuwahlen dem Bürger eine klare Alternative anzubieten – auf die Idee ist Frau Merkel nie gekommen. Die jeweilige Koalition war eben alternativlos, wie das ganze Handeln der Frau Merkel. Eine Ausnahme gab es, die sogenannte Oster-Ruhe – die sie kassierte und sich entschuldigte. Sonst aber: alles super, läuft doch, wir schaffen das! Dass sie damit nicht nur die meisten der 16 an dem Entschluss beteiligten Ministerpräsidenten düpierte, sondern auch die Bürger, die gutwillig (und naiv?) die Oster-Ruhe planten – egal, „Mutti“ wird’s schon richten.

Wer wollte konnte glauben, dass es uns gut ging. Jahrelang brummte die Wirtschaft, der materielle Wohlstand vieler Millionen Bürger war gewährleistet. Oder?

Zahlen und Fakten interessierten in dem Zusammenhang nicht. Wer sie in die Diskussion warf, galt – wie ich – als Nörgler und Miesmacher. Mindestens. Vielleicht aber auch als Rechtsaußen (oder alternativ Linksaußen; absurd). Dabei waren einige Dinge unleugbar.

Unser Wohlstand basierte auf der Kombination von billigem Geld, billiger Arbeitskraft, billiger Energie.

Das Geld war billig, weil die EZB einfach keine Zinsen zahlte, und so taten es ihr Banken und Sparkassen nach. Weil Sparer aber keine Zinsen mehr erhielten kauften sie Wohnungen und Häuser, bis deren Preise durch die Decke schossen. Egal, kost ja nix. Inflation gab es auch keine und so steckten die Bürger das Geld nicht nur in Immobilien, sondern auch in Konsumgüter. Die werden – aus Kostengründen – gern in Asien fabriziert und dann mit stinkenden Frachtern und billigem Personal um die ganze Welt zu uns gekarrt. Genauso wie Gemüse, Obst, Fleisch. Kost ja nix…

Weil es keine Inflation gab und der demografische Wandel von der Politik und den Unternehmen ignoriert wurde, schickte man gut ausgebildete, erfahrene und entsprechend teure Arbeitnehmer so früh wie möglich in Rente. Anreize für eine parallel zur steigenden Lebenserwartung steigende Lebensarbeitszeit gab es nicht, das passte nicht in die Ideologie-Schemen der Sozis aus SPD, CDU und CSU und zu den Grünen auch nicht. Weg mit den Alten, her mit den Jungen und notfalls auch Zuwanderern. Schade nur, dass es zu wenig qualifizierte Zuwanderer gibt und auch schade, dass es zu wenig Junge gibt, die zudem immer weniger in unserem maroden Bildungs-System lernen. Niedrige Löhne, Mini-Jobs, Sozialleistungen ohne Ende sind die Mischung, aus der in den Merkel-Jahren eine Armutsgefährdungsquote von 16% (!) der Bevölkerung wuchs. Armut und Altersarmut sind Gegenwart in einem der reichsten Länder der Welt.

2011 schaltete die Frau, die sich so viel auf ihren Status als Physikerin einbildet, innerhalb einer Woche die deutschen Atom-Kraftwerke aus, weil im fernen Fukushima die Kombinations-Katastrophe aus Erdbeben, Tsunami und fehlendem menschlichen Können der Kraftwerk-Betreiber, einen GAU auslöste. Erdbeben und Tsunamis sind an unseren AKW-Standorten quasi undenkbar, aber egal. Die Populistin Merkel folgte der Menschen-Angst und schaltete ab. Die dann fehlende Energie würde eben übergangsweise aus dem Ausland importiert werden, zum Beispiel von den anfälligen Reaktoren in Frankreich und Tschechien oder den Kohle-Schleudern in Polen. Hauptsache wir schalten ab. Und was dann an Energie noch fehlt, kaufen wir bei Wladimir Putin, den Gas-Gerhard Schröder für einen lupenreinen Demokraten hält, ohne dass ihm aus seiner SPD jemand widersprach, und den andere für einen Kriegsherrn, Despoten und Giftmörder halten. Aber egal, Gas ist Gas. Und Politik hat nichts mit Moral zu tun.

Das ist das Problem. Deutschland ist in 16 Jahren Regierungszeit der Pastoren-Tochter Angela Merkel endgültig zu einer Besserwisser-Republik verkommen, in der vor allem Geld zählt. Erst kommt das Geld, dann die Moral.

Die Stimmung der Bürger in unserem Land ist mies. Die Talfahrt der deutschen Verbraucherstimmung findet wegen der steigenden Inflation auch im Juli kein Ende. Während die Anschaffungsneigung nur geringe Einbußen hinnehmen muss, gehen sowohl die Konjunktur- als auch die Einkommenserwartung noch einmal deutlich zurück. So prognostiziert GfK für das Konsumklima für August 2022 -30,6 Punkte und damit 2,9 Punkte weniger als im Juli dieses Jahres (revidiert -27,7 Punkte). Dies sind Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für Juli 2022. Dazu kommen stundenlange Wartezeiten auf Flughäfen und in DB-ICE. Handwerkermangel, fehlende Ladesäulen für die schicken neuen e-Autos, die drohende Corona-Herbstwelle, die der grassierenden Durchseuchungswelle des Sommers wahrscheinlich nahtlos folgen wird.

Die Folgen der Ära Merkel verfolgen uns. Wenn im kommenden Winter die Ex-Bundeskanzlerin wieder Wohlfühl-Termine wahrnehmen wird, werden wir, ihr (Wahl-)Volk frieren und hungern.

Der Autor

Uwe-Matthias Müller ist Gründer und Vorstand des Bundesverband Initiative 50Plus, des Bundesverband Initiative 50Plus Austria und Sprecher des European Center of Competence for Demography.

Bis 1996 hat er mit seiner Frau und den beiden Töchtern in (West-)Berlin gelebt. Nach zwei Jahren im Ausland lebt er heute in Bayern.

Uwe-Matthias Müller kommt viel und gern nach Berlin. „Als Berliner auf Zeit geniesst man nur die Vorteile der Hauptstadt und kann die vielen Unzulänglichkeiten, unter denen die Bewohner täglich leiden, einfach ignorieren.“

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