Finanzen in DNEWS24

Wird die Pflege daheim unbezahlbar?

Neue Zahlen belegen, dass die Kosten für die Pflege daheim weit schneller steigen als die Einkommen.

Die ambulanten Pflegeleistungen wie z.B. Körperpflege und Wohnungsreinigung sind in den letzten fünf Jahren im Schnitt um rund 38 Prozent teurer geworden. Diese Zahl ermittelte der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), wie die BILD-Zeitung berichtet.

Die vom Bundestag auf Initiative der Ampelregierung beschlossenen Pflegereform ändere an dem wirtschaftlichen Druck für Familien mit häuslicher Pflege kaum etwas, so der bpa-Präsident Bernd Meurer. „Minister Lauterbach hofft offenbar, dass Pflegebedürftige und ihre Angehörigen die Grundrechenarten nicht beherrschen. Die minimale Anhebung der Leistungsbeträge gleicht nicht annähernd die Kostensteigerungen der letzten Jahre aus.“ so Meurer in BILD.

Die Kosten für die ambulante Pflege variieren stark – je nach Bundesland und Inanspruchnahme der Leistungen. BILD berichtet über einen Fall, in dem die Kosten in Nordrhein-Westfalen von monatlich 10,00 Euro Zuzahlung 2017 auf jetzt 294,00 monatliche Kosten gestiegen sind. GKV-Vorstand Gernot Kiefer zu BILD: „Vor allem in der ambulanten Pflege findet schleichend eine graue Rationierung statt.“ Gemeint ist damit die Alternative: entweder eine viel höhere finanzielle Belastung, die viele Bürger nicht tragen könnten oder eben weniger Leistungen.

Während Gesundheitsminister Karl Lauterbach und die Pflegebeauftragte der Bundesregierung Claudia Moll die von der Ampelregierung beschlossene Pflegereform als großen Fortschritt loben, wissen viele Familienangehörige nicht mehr, wie sie die häusliche Pflege organisieren und bezahlen sollen.

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