Finanzen und Demografie in DNEWS24

Die Tafeln als letzte Rettung für immer mehr Rentner

Der Vorsitzende der Tafel Deutschland Andreas Steppuhn warnt vor einer explodierenden Altersarmut.

Viele der mehr als 2.000 Ausgabestellen der Tafeln in Deutschland, die Lebensmittel an Bedürftige geben, sind überlastet. Und die Zahl der Senioren, die Hilfe benötigen, steigt weiter. Etwa jede dritte Tafel in Deutschland registriere mehr Rentner unter den Kunden, sagt Andreas Steppuhn, Vorsitzender der Tafel Deutschland der »Neuen Osnabrücker Zeitung«.

»Der Gang zur Tafel ist für viele eine Möglichkeit, Kosten zu sparen und überhaupt durch den Monat zu kommen«, so Steppuhn. »Sie beziehen geringe Renten oder Grundsicherung.«

Andreas Steppuhn, Vorsitzender der Tafel Deutschland

Die Zahl der älteren Menschen, die auf Lebensmittelspenden der Tafeln angewiesen sind, steigt schon seit Jahren. Aktuell ist jeder vierte Kunde der Tafel im Rentenalter. Steppuhn geht davon aus, dass die Nachfrage angesichts hoher Mieten, Energie- und Lebensmittelpreise noch weiter steigen wird. »Die Altersarmut wird explodieren – besonders in Ostdeutschland.« Davor dürfe man nicht die Augen verschließen, so Steppuhn in der NOZ.

„Schon jetzt ist es so: Viele Tafeln in Deutschland haben Wartelisten und temporäre Aufnahmestopps verhängt“, so Steppuhn. „Die Nachfrage übersteigt vielerorts schlicht das Angebot.“ Es sei auch nicht die Aufgabe der Tafeln, „die Lücken im Sozialstaat oder Rentensystem zu füllen.

Laut dem Dachverband gab es mit Stand Februar 975 in Deutschland Tafeln mit mehr als 2.000 Ausgabestellen. Die Tafeln erhalten Lebensmittelspenden von Supermärkten, Discountern oder Großbäckereien – und geben sie kostenlos oder gegen einen symbolischen Beitrag an bedürftige Menschen weiter. Allerdings gehen vielerorts auch die Lebensmittelspenden zurück.


Bild: Reiner Pfisterer Tafel Deutschland e.V.

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