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Rente: Wirtschaftsweise wollen Staatsfonds

Die von der Bundesregierung eingesetzte Fokusgruppe private Altersvorsorge will die Private Altersvorsorge reformieren. Vier der fünf Wirtschaftsweisen wollen eher einen Staatsfonds.

Zur Vorbereitung der von der Ampel-Koalition geplanten Reform der privaten Altersvorsorge setzte die Bundesregierung Ende 2022 die „Fokusgruppe private Altersvorsorge“ ein. Sie tagte seit Jahresbeginn laut Bundesfinanzministerium sechsmal. Mit der Arbeit der Renten-Kommission will die Koalition ihr Ziel erreichen, die private Altersvorsorge grundlegend zu reformieren und deren rückläufige Akzeptanz bei den Bürgern umzukehren. Dahinter steht die Absicht, die private Altersvorsorge im Rahmen des Drei-Säulen-Konzeptes, das aus gesetzlicher, privater und betrieblicher Altersvorsorge besteht, zu stärken.

Die breit aufgestellte Expertengruppe aus Regierungsvertretern, Arbeitgebern, Gewerkschaften, Finanzproduktanbietern und Verbraucherschützern spricht sich für einfachere, flexiblere und kostengünstigere Angebote der Privatwirtschaft aus. Dabei muss nach den Vorstellungen der Experten nicht alles von Grund auf neu gedacht werden. Als eine denkbare Möglichkeit wurde auch die Übernahme von Verbesserungen auf bestehende Riester-Verträge genannt.

Vier der fünf Mitglieder des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Monika Schnitzer, Veronika Grimm, Ulrike Malmendier und Martin Werding, plädieren für einen deutschen Staatsfonds zur Absicherung der Rente. Ein staatlich verwalteter Fonds sorge in Konkurrenz mit privaten Anbietern für transparentere Produkte und erzeuge allseits einen hohen Kostensenkungsdruck, zum Vorteil der Sparer, argumentieren die Wirtschaftsweisen. Die Ökonomen wollen zudem, dass die Bürger künftig automatisch zusätzlich zur gesetzlichen Rente privat für das Alter vorsorgen müssen, wenn sie nicht ausdrücklich widersprechen („Opt-out-Lösung „).

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