Gesundheit und Demografie in DNEWS24

Kassenärzte wollen Krankenhäuser entlasten

Kassenärzte wollen künftig mehr ambulante Operationen durchführen. So sollen Krankenhäuser entlastet und Kosten gesenkt werden.

2035 werden in Deutschland rund 11.000 Hausarztstellen unbesetzt sein, fast 40 Prozent der Landkreise werden unterversorgt oder von Unterversorgung bedroht sein. Dies geht aus einer Studie der Robert Bosch Stiftung hervor. Schon heute haben viele Kommunen und Landkreise große Mühe, freiwerdende Landarzt-Praxen zu besetzen. Angesichts einer alternden Bevölkerung und damit einhergehenden höheren Anforderungen an unser Gesundheits-System ist der Landarzt-Mangel dramatisch. Insbesondere für Bürger in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Baden-Württemberg könnte es künftig schwierig werden, einen Hausarzt zu finden. In einigen Landkreisen geht die Zahl der Hausärzte dort bis 2035 um rund 50 Prozent zurück.

Medizinische Versorgung im demografischen Wandel

Das Bundesland Sachsen altert rasch. Wie kann die Versorgung mit Ärzten im demografischen Wandel sichergestellt werden? DTalk mit Carmen Baumgart.

Das Grundgesetz schreibt gleichwertige Lebensverhältnisse in allen Teilen Deutschlands vor. Dies gilt sowohl für urbane Ballungsgebiete wie für ländliche Räume. Der demografische Wandel führt zu einer alternden Bevölkerung in Deutschland. Besonders betroffen von der Demografie sind ländlich-geprägte Gebiete in den neuen Bundesländern. Dies gilt für Patienten genauso wie für die Ärzte.

Wie kann unter diesen Umständen die ärztliche Versorgung in Sachsen aufrechterhalten und gewährleistet werden? Ist weitere Digitalisierung die Lösung? Ist Sachsen attraktiv für junge Ärzte aus Polen und Tschechien? Schafft die Politik ausreichend gute Bedingungen?

Trotz aller Schwierigkeiten, die durch die Demografie für die ärztliche Versorgung schon heute entstehen, hat der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, nun Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) dazu aufgefordert, die Zahl der Klinik-Operationen deutlich zu reduzieren und mehr Möglichkeiten für ambulante Behandlungen durch Kassenärzte zu schaffen. Gassen forderte in der Zeitung „Bild“ „eine Kehrtwende bei den OP“. Es gebe „unverändert viel zu viele stationäre Behandlungen in Deutschland“, sagte Gassen. Von den rund 16 Millionen Operationen im Jahr könnten bis zu vier Millionen ambulant vorgenommen werden, also auch von niedergelassenen Ärzten. Dadurch könnten rund zehn Milliarden Euro pro Jahr gespart werden.