Ein Pflegeplatz im Heim wird für viele Bürger unbezahlbar

Immer mehr Bürger werden im Alter gebrechlich oder leiden an Demenz. Eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung einer stationären Pflege-Einrichtung kann schnell mal 4.500 Euro im Monat kosten. Wesentliche Treiber für die Kostensteigerung im stationären Pflege-Bereich sind die Personal- und Miet- bzw. Energiekosten.

Einen Teil der Pflege-Kosten im Heim übernimmt die Pflegeversicherung. Ein weiterer Teil wird durch den sogenannten Kassen-Leistungszuschlag abgedeckt. Das reicht aber nicht. Durchschnittlich muss ein Pflegebedürftiger im Heim 2.267 Euro aus eigener Tasche zahlen. Durchschnittlich bedeutet, dass der Eigenanteil auch wesentlich höher sein kann.

Die Standardrente betrug 2023 in Deutschland 1.692 Euro im Monat. Allerdings ist die Standardrente nur eine fiktive Größe, die einem Versicherten zustehen würde, wenn er über 45 Versicherungsjahre hinweg stets ein Entgelt in Höhe des Durchschnittsentgeltes aller Versicherten erzielt und dementsprechende Beiträge geleistet hätte. Da dies eine unrealistische Annahme ist, die lediglich der besseren statistischen Vergleichbarkeit dient, muss klar sein, dass Otto und Ottilie Normalverbraucher in der Regel geringere Rentenansprüche in ihrem Erwerbsleben erwerben. Daraus folgt zwangsläufig, dass sich zwischen den finanziellen Forderungen eines Pflegeheims und den finanziellen Möglichkeiten eines Pflegebedürftigen in aller Regel eine unüberbrückbare Kluft auftut, die in die Verarmung führen muss. 2022 waren schon rund 290.000 Pflegebedürftige auf Sozialhilfe angewiesen. Aber Vorsicht: vor dem Staat haftet die Familie. Denn reicht die eigene Rente, die Leistung der Pflegeversicherung und das eigene Vermögen nicht aus, sind zunächst die Kinder verpflichtet, für die Pflege der Eltern aufzukommen – wenn sie ein Bruttoeinkommen von mehr als 100.000 Euro haben.

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