INSA-Analysis Partei-Potentiale in DNEWS24

INSA-Sonntagsfrage: Mehrheit der Bürger ist gegen ein AfD-Verbot

Jede Woche veröffentlicht DNEWS24 die aktuellen Zahlen der INSA-Potential-Analyse zur Sonntagsfrage.

Die Abstände, in denen ein Parteiverbotsverfahren gegen die AfD vor dem Bundesverfassungsgericht angeregt wird, werden kürzer. Es wäre sicher nicht im Sinne unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung, wenn der Eindruck entstünde, diese Diskussion hinge mit den zur Zeit guten Umfragewerten für die AfD zusammen.

Wir wollten deshalb wissen, was die von uns Befragten vom Parteiverbotsverfahren gegen die AfD halten. Eine relative Mehrheit von 42 Prozent spricht sich im jüngsten INSA-Meinungstrend gegen ein solches Verfahren, dafür votieren hingegen 37 Prozent. Jedem Zehnten (10 Prozent) ist dies egal und jeder Neunte (11 Prozent) weiß nicht, was er davon halten soll oder will dazu keine Angaben machen.

Aufschlussreich ist es, wenn man die aktuellen Ergebnisse zum Verbotsverfahren gegen die AfD mit denen von vor acht Monaten vergleicht: Im Mai 2023 war noch eine relative Mehrheit von 45 Prozent für ein AfD-Parteiverbotsverfahren und knapp jeder Dritte (32 Prozent) sprach sich dagegen aus. Die Zahl der Befürworter eines Verbotsverfahren ist also innerhalb von acht Monaten um acht Prozentpunkte gesunken und die Zahl der Gegner um zehn Prozentpunkte gestiegen. Die relative Mehrheit hat die Seite gewechselt.

Aber auch in diesem Fall sollte man sich nicht von Umfrageergebnissen leiten lassen. Wenn die freiheitlich demokratische Grundordnung tatsächlich in Gefahr ist, muss natürlich gehandelt werden. Auf keinen Fall sollte aber der Eindruck entstehen, es ginge gar nicht um die freiheitlich demokratische Grundordnung, sondern um Mandate und Ämter, die man einem Mitbewerber verwehren möchte.

Hermann Binkert (INSA)

Aktuelle Sonntagsfrage (INSA-Potentialanalyse).

Der Wert der Union (32 %) verändert sich in dieser Woche nicht – sie bleibt weiterhin die stärkste Kraft. Die AfD (23 %) gewinnt einen halben und die SPD (16 %) einen Prozentpunkt hinzu, wohingegen die Grünen (12 %) einen Prozentpunkt verlieren. Die Werte der FDP (5 %), der Linkspartei (4 %) sowie der Freien Wähler (3 %) bleiben jeweils konstant.

Bei den sicheren Wählern legt sowohl die Union als auch die AfD einen Prozentpunkt zu. Die Freien Wähler verlieren hier einen Prozentpunkt und die Werte der übrigen Parteien bleiben jeweils unverändert.

Den Anteil an potentiellen Wählern können in dieser Woche die Grünen sowie die Linkspartei jeweils um einen Prozentpunkt erhöhen. Sowohl die SPD und die FDP als auch die Freien Wähler verlieren hier jeweils einen Prozentpunkt und die Potentiale der Union sowie der AfD verändern sich jeweils nicht.

Das Negativpotential, also den Anteil derer, welche die Wahl der jeweiligen Partei grundsätzlich ausschließen, können Union, Grüne sowie FDP jeweils um einen und sowohl die SPD als auch die Linkspartei jeweils um drei Prozentpunkte verringern. Die AfD und die Freien Wähler erhöhen diesen Anteil hingegen um einen Prozentpunkt.

Die aktuelle Analyse von INSA-Chef Hermann Binkert

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