INSA-Sonntagsfrage: die Union verliert weiter, die FDP gewinnt

Es gelingt der Union einfach nicht, sich zu fangen.

Zehn Jahre nach dem Ausstieg aus der Kernenergie, der im nächsten Jahr abgeschlossen sein müsste, gibt es eine ernsthafte Debatte über den „Ausstieg aus dem Ausstieg“. Die Deutschen sind gespalten bei der Frage, ob die Laufzeiten der Kernkraftwerke, die noch im Betrieb sind, verlängert werden sollen. 43 Prozent sind dafür – 43 Prozent sind dagegen. Dass die Frage aber inzwischen wieder so umstritten ist, zeigt, was sich in den letzten zehn Jahren verändert hat.
Vor zehn Jahren waren noch 86 (!) Prozent für einen vollständigen Ausstieg aus der Kernkraft bis spätestens 2020. Noch stärker als die Befürwortung des Ausstiegs aus dem Ausstieg ist die Zustimmung zu den Argumenten, die für eine Verlängerung der Laufzeiten ins Feld geführt werden.

Ich will Sie an dieser Stelle für keine der Positionen überzeugen, sondern nur dokumentieren, wie sich Stimmungen ändern können und wie wichtig es deshalb ist, dass über das Pro und Contra politisch diskutiert und entschieden wird. Denn, das zeigen die Zahlen zum „Ausstieg aus dem Ausstieg“, politische Meinungen können sich ändern, die politischen Herausforderungen bleiben aber bestehen. Politik sollte deshalb die von Demoskopen gemessenen Stimmungen ernst nehmen, sie würden ihrer Verantwortung aber nicht gerecht, wenn sie sich dahinter versteckte.

Hermann Binkert (INSA)

Aktuelle Sonntagsfrage

Die SPD (28 %) verliert in dieser Woche einen halben und die Union (18,5 %) einen Prozentpunkt. Dahinter folgen die Grünen (16 %), die konstant bleiben, und die FDP mit 15 Prozent (+ 0,5). Die AfD (11,5 %) gewinnt einen halben Prozentpunkt hinzu, die Linke gewinnt einen Prozentpunkt hinzu und kommt somit auf fünf Prozent.

Bei den sicheren Wählern kann einzig die AfD einen Prozentpunkt hinzugewinnen, während die SPD sowie die FDP jeweils einen Prozentpunkt verlieren. Alle anderen Parteien bleiben jeweils konstant.

Bei den potentiellen Wählern können einzig die Grünen zwei Prozentpunkte hinzugewinnen, während die Linke einen Prozentpunkt verliert. Die anderen Parteien bleiben jeweils konstant.

Den Anteil an Befragten, die ausschließen, eine Partei jeweils zu wählen, kann die FDP sowie die Linke jeweils um drei Prozentpunkte und die AfD um einen Prozentpunkt verringern. Dagegen erhöht die SPD diesen Anteil um einen Prozentpunkt. Die Grünen sowie die Union bleiben jeweils konstant.