INSA-Analysis Partei-Potentiale in DNEWS24

INSA-Sonntagsfrage: Die Grünen rangieren zwischen SPD und AfD

Jede Woche veröffentlicht DNEWS24 die aktuellen Zahlen der INSA-Potential-Analyse zur Sonntagsfrage.

Zum ersten Mal in ihrer Geschichte werden die Italiener von einer Ministerpräsidentin regiert. Die Wahl von Gioriga Meloni fand auch in Deutschland und anderen europäischen Staaten große Aufmerksamkeit. Viele Medien beschrieben sie als Post-Faschistin. Häufig hört man die Befürchtung, die neue Mitte-Rechts-Regierung in Italien könnte die Europäische Union gefährden.

In einer unserer repräsentativen Umfragen in Deutschland zeigten sich die Befragten in der Beurteilung gespalten: Fast jeder Dritte findet die neue italienische Regierung unter Georgia Meloni gut (31 Prozent). 37 Prozent finden sie schlecht. Und ein weiteres Drittel der Befragten hat dazu keine Meinung oder will hierzu keine Angaben machen. Interessant: Bei den unter 40-Jährigen überwiegen die Meloni-Befürworter (42 bzw. 64 zu 16 – 31 Prozent). Je älter die Befragten, desto häufiger äußern sie sich tendenziell negativ gegenüber der neuen italienischen Regierung (von 26 bzw. 17 Prozent bei unter 40-Jährigen bis auf 49 Prozent bei ab 70-Jährigen).

Nur bei den Befragten, die sich selbst politisch rechts der Mitte verorten (51 Prozent gut zu 25 Prozent schlecht) gibt es eine klar positive Bewertung zur Meloni-Regierung. Bei denjenigen, die sich links der Mitte (28 Prozent gut zu 50 Prozent schlecht) bzw. in der Mitte (24 Prozent gut zu 38 Prozent schlecht) sehen, überwiegt die Ablehnung. Eindeutig Pro-Meloni sind nur die Anhänger von FDP (59 Prozent gut zu 17 Prozent schlecht) und AfD (62 Prozent gut zu 6 Prozent schlecht). Bei den Anhängern von SPD (30 Prozent gut zu 44 Prozent schlecht), der CDU/CSU (27 Prozent gut zu 43 Prozent schlecht) und von Bündnis90/Die Grünen (20 Prozent gut zu 61 Prozent schlecht) überwiegen deutlich die Kritiker.

Interessant ist trotzdem, dass jeder fünfte Wähler der Grünen (20 Prozent) und drei von zehn Wählern der SPD (30 Prozent) die neue italienische Regierung positiv bewerten. Wer sich daran erinnert, auf welchen erbitterten Widerspruch und welche Abneigung die im Jahr 2000 in Österreich gebildete ÖVP-FPÖ-Koalition unter Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) in der gesamten Europäischen Union stieß, bemerkt sicher den großen atmosphärischen Unterschied allein bei den offiziellen Reaktionen zur Regierungsbildung in Italien. Diese Veränderung dürfte auch Einfluss auf die Stimmung in anderen europäischen Ländern haben.

Hermann Binkert (INSA)

Aktuelle Sonntagsfrage (INSA-Potentialanalyse)

Auch wenn der Wert der SPD in dieser Woche unverändert bleibt und die Union einen halben Prozentpunkt verliert, ist die Union weiterhin mit 26 Prozent deutlich vor der SPD (20,5 %). Die Grünen gewinnen einen halben Prozentpunkt hinzu und bleiben weiterhin mit 18 Prozent deutlich vor der AfD (15 %, +/- 0). FDP (9 %, + 0,5) und Linke (4,5 %, +/- 0) liegen deutlich abgeschlagen dahinter.

Bei den sicheren Wählern können die Grünen sowie die FDP jeweils einen Prozentpunkt hinzugewinnen. Die Union verliert hingegen einen Prozentpunkt. Der Anteil der sicheren Wähler der anderen Parteien bleibt jeweils konstant.

Bei den potentiellen Wählern kann die FDP einen Prozentpunkt, die Grünen drei Prozentpunkte und die SPD sogar vier Prozentpunkte hinzugewinnen. Dagegen verliert die AfD einen Prozentpunkt und die Union zwei Prozentpunkte. Einzig das Potential der Linke bleibt unverändert.

Den Anteil an Befragten, die grundsätzlich ausschließen, die jeweilige Partei zu wählen, kann in dieser Woche die SPD sowie die Grünen jeweils um einen Prozentpunkt und die AfD sowie die Linke jeweils um zwei Prozentpunkte verringern, wohingegen die Union sowie die FDP hier jeweils einen Prozentpunkt zulegen.

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