Demografie und Politik in DNEWS24

Statistisches Bundesamt meldet auch für den April eine Übersterblichkeit in Deutschland

Schon seit Beginn des Jahres 2023 liegt die Übersterblichkeit in Deutschland über den Vergleichswerten der Vorjahre. Allerdings schwanken die Abweichungen sehr.

Im April 2023 sind in Deutschland nach einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 83 503 Menschen gestorben. Diese Zahl liegt im Bereich des mittleren Wertes (Median) der Jahre 2019 bis 2022 für diesen Monat (+ 1 %). Im März, als zeitgleich eine hohe Zahl an Atemwegserkrankungen zu beobachten war, lagen die Sterbefallzahlen noch 8 % über dem Vergleichswert. Laut Influenza-Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) waren die Kriterien für eine Grippewelle bis Anfang April erfüllt. Bei der Betrachtung von einzelnen Kalenderwochen gingen zeitgleich mit dem Ende dieser Welle auch die Sterbefallzahlen in den jeweiligen Bereich des Vergleichswertes aus den Vorjahren zurück.

Sterbefallzahlen im April in ganz Europa weitgehend unauffällig

Das EuroMOMO-Netzwerk zur Beobachtung von Sterblichkeitsentwicklungen ordnet Befunde zur Übersterblichkeit auf Basis einer eigenen Hochrechnung unvollständiger Meldungen und eines eigenen Übersterblichkeitskonzepts europaweit vergleichend ein.

Für mindestens eine Woche wurde die Entwicklung der Sterbefallzahlen im April in den Niederlanden, in Italien und in Finnland als geringe Übersterblichkeit („low excess“) eingeordnet. Im übrigen Kontinent gab es keine Abweichungen („no excess“) von den erwartbaren Entwicklungen.

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