Respektvolle Führung in Zeiten von Digitalisierung und Fachkräftebedarf

Wir leben in einer von Digitalisierung und Fachkräftebedarf geprägten Zeit, in der es zunehmend notwendiger wird, im täglichen Management mehr als bisher werteorientiert und menschenfreundlich zu führen. Dabei geht es keinesfalls um den häufig zitierten Ponyhof, vielmehr um eine wertschätzende, respektvolle, freundliche und zielgerichtete Personalführung.

Es wird immer wichtiger, dass sich Führung mit viel mehr Respekt und Einfühlungsvermögen paart. Hinzu kommt, dass für die Digitalisierungsmaßnahmen in der Deutschen Wirtschaft Vertrauen und Kooperation zwischen Mitarbeitenden, Führungskräften und den einzelnen Unternehmenseinheiten eine zwingende Basis sind. Ein übergreifendes Handeln in den Unternehmensteilen fehlt oft. Gibt es dieses gemeinsame Verständnis des Vertrauens und der gemeinsamen Zielsetzung nicht, folgen Reibungsverluste bei Umsetzungsmaßnahmen bis hin zum Scheitern.

Die bestehenden Ängste aller Beteiligten vor Digitalisierung, Zukunft oder auch persönlichem Versagen, können nur mit entsprechendem Vertrauen zwischen Führung und Mitarbeitenden bewältigt werden. Fehlendes Vertrauen ins Unternehmen oder die Führung wirkt sich fatal aus und führt zu Frustration, sinkender Loyalität und hoher Wechselbereitschaft. Nach Aussagen von Studien kosten frustrierte MitarbeiterInnen die deutsche Wirtschaft jährlich bis zu einhundert Milliarden Euro. Das entspricht fast dem halben Gaspreisschirm. Ein Ergebnis, das nicht länger akzeptiert werden darf.

Aktuelle Studien zeigen eine sehr hohe Wechselbereitschaft im Personalkörper. Die Folge solcher fehlenden Bindungen der Mitarbeitenden sind, häufigere Fehlzeiten und Stillschweigen bei schwerwiegenden Fehlentwicklungen im Betrieb. Durch dieses Schweigen können die desaströsen Katastrophen und Skandale entstehen, wie wir sie in den vergangenen Jahren mehrfach in deutschen Unternehmen erlebt haben. Eine schlechte Mitarbeiterloyalität ist kritisch in Zeiten des hohen Fachkräftebedarfs und dem notwendigen und bereits laufenden digitalen Umbau der Wirtschaft. Eine gute Unternehmensbindung des Personals ist vornehmste Führungsaufgabe. Respektvolle Führung und ein vorbildhaft empathisches Verhalten ist das Gebot für Leaderinnen und Leader in Zeiten.

Sehen Sie sich in Ihrem Umfeld um und machen Sie sich ein konkretes Bild, was es bedeuten würde, bis zu einem Drittel Ihrer Mitarbeitenden in absehbarer Zeit zu verlieren. Know How Verlust und hohe Recruitingkosten wären auf jeden Fall die Folge.

Was kann helfen? Motivierende, respektvolle Leadershipfähigkeit als maßgebliche Führungskräftequalifikation sollte intensiver im jeweiligen Auswahlverfahren (AC) auf den Prüfstand gestellt werden. Effizienz ist nicht alles. Menschen und ihre körperliche und seelische Gesundheit sind ganzheitlich kostbar. Eine geeignete, wertschätzende Führung muss erlebbar werden. Das in den letzten Jahren beim Thema Diversity entwickelte Bewusstsein sollte auf das Thema Respekt für alle Mitarbeitenden ausgeweitet werden.

Was kann außerdem getan werden? Sowohl bei Mitarbeiterbefragungen als auch in Mitarbeiterjahresgesprächen braucht das Thema Respekt mehr
Raum.

Ein sehr wirksamer Hebel kann sein, dass die Bonuszahlung für Führungskräfte zu einem erheblichen Teil an die Mitarbeiterzufriedenheit in den Abteilungen gekoppelt wird. Wir haben Fachkräftemangel, jeder Mitarbeitende ist kostbar für unser aller Wohlergehen, danach ist das Unternehmenshandeln auszurichten. Noch nie waren die wechselbereiten Jobsuchenden so umfangreich, Personalberater und Headhunter haben daher goldene Zeiten.

Fazit: Die Herausforderungen der Digitalisierung, dem Halten von Mitarbeitenden und dem Gewinnen kompetenter Fachkräfte stehen in einem unternehmerischen Zusammenhang, die durch eine verinnerlichte, konsequent vorgelebte und respektvolle Führungskultur gelöst werden können.

Respektvolle Führung und ein vorbildhaft empathisches Verhalten sind Schlüsselkompetenzen einer Führungskraft.