Personalstrukturbericht des Landes Niedersachsen 2020 veröffentlicht

Der öffentliche Dienst in Niedersachsen altert rapide

Bis 2025 werden etwa 11 Prozent des Stammpersonals (23.060 Beschäftigte) altersbedingt ausscheiden, bis 2030 werden es ca. 25 Prozent (51.410 Beschäftigte) sein.

Der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, hat den Personalstrukturbericht des Landes Niedersachsen 2020 veröffentlicht. Darin erfolgt stichtagsbezogen eine statistische Auswertung des Personalbestands und der unterjährigen Personalveränderungen innerhalb der niedersächsischen Landesverwaltung.

Laut dem Bericht lag das durchschnittliche Alter des Stammpersonals am Stichtag (30.06.2020) bei 45,3 Jahren. Ausgehend von knapp einer viertel Million Beschäftigten im niedersächsischen Landesdienst, werden bis 2025 etwa 11 Prozent des Stammpersonals (23.060 Beschäftigte) altersbedingt ausscheiden, bis 2030 werden es etwa 25 Prozent (51.410 Beschäftigte) sein. Der Bericht bietet damit eine Grundlage für die ressort- und landesspezifische Personalbedarfsplanung.

Am Stichtag waren im niedersächsischen Landesdienst 247.665 Beschäftigte tätig, davon waren 61 Prozent weiblich. 84 Prozent des Landespersonals sind dem sog. Stammpersonal zuzuordnen. Hierzu zählen alle Beschäftigten (außer Werksstudenten). Die übrigen 16 Prozent setzen sich aus dem Personal in Ausbildung, geringfügig Beschäftigten und beurlaubtem Personal zusammen. Auch im Jahr 2020 gehörte der Großteil des Personals mit fast 41 Prozent zum Beschäftigungsbereich der Schulen. Besonders bedeutsam für die personalwirtschaftliche Bedarfsplanung sind die Altersabgänge der Beschäftigten in den kommenden fünf bis zehn Jahren.

Minister Pistorius: „Als Arbeitgeber stehen wir in einem dauerhaften Wettbewerb um die besten Köpfe. Wir haben in den letzten Jahren unseren Auftritt am Arbeitsmarkt komplett neu aufgestellt und sehen uns gut gerüstet. Auch zukünftig müssen wir uns immer weiterentwickeln und für die Bewerberinnen und Bewerber attraktiv bleiben. Das gilt erst recht mit Blick darauf, dass uns in den kommenden zehn Jahren aufgrund des demographischen Wandels besondere Herausforderungen bevorstehen.“

Seit vielen Jahren entwickelt und koordiniert das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport federführend ressortübergreifende Maßnahmen der Personal- und Nachwuchsgewinnung, um langfristig und bedarfsorientiert dem altersbedingten Ausscheiden von Landesbeschäftigten zu begegnen. Dazu gehören – neben der Entwicklung der neuen ressortüber-greifenden Marke „Arbeitgeber Niedersachsen. Sicher“ – auch der verstärkte Auftritt auf Ausbildungs- und Jobmessen. Zudem präsentiert sich der Arbeitgeber Niedersachsen auf Online-Portalen und Social Media-Plattformen.

Mit dem Karriereportal Niedersachsen (www.karriere.niedersachsen.de) hat das Land zudem die Möglichkeit geschaffen, fast alle offenen Stellen der Landesbehörden an einer zentralen Stelle zu bündeln und seine Attraktivitätsfaktoren online zu präsentieren. Auch die einzelnen Dienststellen intensivieren ihr Personalmarketing durch ein eigenes Ausbildungsangebot, die finanzielle Unterstützung von Studierenden mit Stipendien oder die Schaffung von Praktikumsplätzen.

Darüber hinaus hat die Landesregierung im Rahmen des Programms „Stärkung der Attraktivität des öffentlichen Dienstes in Niedersachsen 2019“ beschlossen, Haushaltsmittel für die Einstellung von jährlich 120 Anwärterinnen und Anwärtern ab 2020 bereitzustellen. Mit rund 840 Bewerbungen auf 120 Stellen für den Einstellungsjahrgang 2022 zeigt sich, dass das duale Studium beim Land für Berufseinsteiger äußerst attraktiv ist: 316 Anwärterinnen und Anwärter leisten derzeit ihren Vorbereitungsdienst beim Land Niedersachsen (Stand April 2022).

Mit all diesen Maßnahmen zur Personal- und Nachwuchsgewinnung stärkt die niedersächsische Landesverwaltung ihre Position im Wettbewerb um den immer kleiner werdenden Personenkreis potenzieller Nachwuchskräfte.

Minister Pistorius: „Die hohe Sicherheit der Arbeitsplätze und die vielfältigen Beschäftigungs-möglichkeiten sind wichtige Faktoren, die gerade jetzt wieder vermehrt in den Fokus der Menschen rücken und mit denen wir punkten. Wir werden weiter aktiv sein und unsere Bemühungen noch intensivieren, um potenzielle Bewerberinnen und Bewerber von uns als Arbeitgeber zu überzeugen – auf Jobmessen, Social-Media-Plattformen, mit Werbekampagnen und vielem mehr. Nur so können wir auch im Wettkampf mit anderen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern bestehen und die Personalabgänge in den kommenden Jahren kompensieren. Mit mehr als 800 Dienststellen und unglaublich vielen, verschiedenen Aufgabenfeldern – über 110 unterschiedliche Ausbildungsberufe, Stipendien und duale Studiengänge gibt es beim Land Niedersachsen – können wir bei den Nachwuchskräften punkten. Von der Tierpflege bis hin zur Kampfmittelbeseitigung ist eine Menge an verschiedensten Berufen dabei – welcher Arbeitgeber kann so etwas bieten?

Wenn wir es schaffen, diese Nachricht über die verschiedenen Kanäle zu transportieren, bin ich mir sicher, dass sich auch künftig viele Menschen für das Land Niedersachsen als Arbeitgeber entscheiden werden.“

DNEWS24-Beitrag teilen