Aktienkultur in Deutschland – Neue Studie fragt: Warum bloß keine Aktien?

Mit den Hintergründen, warum in Deutschland die Anzahl an Aktionären im internationalen Vergleich besonders niedrig ist, haben sich die Frankfurt School of Finance und die Goethe-Universität im Auftrag der Deutschen Börse befasst. Die Ergebnisse der Studie Zum Rätsel der geringen Teilnahme am Aktienmarkt in Deutschland stellt DNEWS24 vor.

Warum nicht? 37 Aussagen zum Wegbleiben

Angst vor einer ökonomischen Katastrophe, generelle Verlustangst, ein zu kleines Vermögen, zu geringes Finanzwissen sowie fehlendes Vertrauen in den Aktienmarkt und Angst vor Betrug sind für Nicht-Aktionäre die meistverbreiteten Bedenken gegenüber einer Aktienanlage.

Frauen stimmen den Bedenken stärker zu und zeigen größere Unsicherheit, ob ihr Finanzwissen für eine Investition ausreicht.

Einkommensstärkere und einkommensschwächere geben ähnlichen Gründe für die Nichtanlage die meiste Zustimmung – abgesehen von den finanziellen Mitteln (vermehrt bei Einkommensschwächeren) und der Angst vor falschen Entscheidungen im Falle einer Teilnahme (vermehrt bei Einkommensstärkeren).

Rolle der Emotionen

Für viele Menschen ist das Thema Geldanlage unangenehmer als das Thema Tod. Welche Emotionen verbinden insbesondere Nicht-Aktionnäre mit dem Aktienmarkt im Allgemeinen, aber auch mit der Vorstellung selbst Aktionär zu sein? Stehen Chancen und positive Gefühle oder Risiken und negative Gefühle im Vordergrund?

Wissen, was man (nicht) über Aktien wissen muss

Die Mehrheit der Nicht-Aktionäre scheint falsche Vorstellungen davon zu haben, welches Wissen für eine Teilnahme am Aktienmarkt zwingend erforderlich ist. Denn für eine kostengünstige, breitgestreute und langfristige Investition sind tiefgehende ökonomische Kenntnisse nicht erforderlich. Gleichzeitig fehlt es in Deutschland auch an relevantem Wissen, wie ein Finanztest zeigt. Relevante Zusammenhänge wie Riskiko, langfristiger Anlagehorizont, bereite Streung und die eigene Finanzsituation scheinen wenig bekannt, ebenso nützliche Tools wie Indexfonds.

Gleichzeitig fühlt sich ein Großteil der Nicht-Aktionäre mit gutem Finanzwissen nicht ausreichend informiert. Sie meinen, Dinge wissen zu müssen, die man nicht unbedingt wissen muss, und wissen Dinge nicht, die sie wissen sollten.