Genießen wie Gott in Italien mit DNEWS24

Tipps für den Herbst – Teil 5: Sizilien – Natur und Kultur. Italian Secrets in DNEWS24

Hervorragende Grund-Produkte, kleine lokale Erzeuger, Rezepte und Reise-Tipps – eben genießen wie Gott in Italien. Elke Heselmeyer mit ihren Italian Secrets.

Mit dem heutigen fünften Teil beenden wir unsere Reihe „Tipps für den Hebst“. Heute begeben wir uns noch einmal auf eine italienische Insel: es geht nach Sizilien. Und da der Süden der Insel wettertechnisch und klimatisch sehr von Afrika beeinflusst wird, können wir hier durchaus bis November noch im Meer baden.

Am besten, wir buchen unseren Flug bis Catania und nehmen dort am Flughafen ein Mietauto. Wenn wir mehr als eine Woche für unseren Aufenthalt einplanen, können wir durchaus 2-3 Tage für Catania und die Umgebung berücksichtigen. Wie wäre es zum Beispiel mal mit einer Tour auf den Ätna? Dazu begeben wir uns erst einmal in nördliche Richtung: Rund um Sant’Alfio gibt es viele Übernachtungsmöglichkeiten in allen Preisklassen. Von hier können wir sehr gut unsere Tour zum Ätna starten. Entweder wir fahren selbst zum „Startpunkt“ oder aber wir lassen uns abholen.
Für die Tour an sich gibt es verschiedene Möglichkeiten: Wer richtig gut zu Fuß ist, läuft die gesamte Strecke hinauf und wieder hinab und ist dabei einen Tag unterwegs, inklusive Rastzeit am Krater.

Oder aber wir nehmen die Seilbahn, was weniger anstrengend ist und natürlich deutlich schneller geht. Je nachdem, für welche Variante wir uns entscheiden, zahlen wir ab ca. 60,00 € bis zu 200,00 € pro Person. Adäquate Kleidung ist für diesen Ausflug natürlich Voraussetzung.

Wer sich auf eigene Faust auf den Weg macht, sollte auf jeden Fall an der Rezeption die Information hinterlassen, welche der Routen man für den Ausflug plant.

Nach diesem Abenteuer geht es nun wieder Richtung Süden, an Catania vorbei. Unser erster Stopp soll Syrakusa sein. Diese Stadt ist bekannt für ihre antiken Ruinen. So haben wir hier einen berühmten großen Naturpark mit antikem griechischem Theater, Kirche, Höhlen und anderen römischen Funden. Auf einer Landzunge befinden sich einige sehenswerte Gebäude bzw. „Ruinen“, so z. B. der Apollontempel, das „Leonardo-da-Vinci-Museum, die berühmte Kathedrale von Syrakus, die auch absolut einen Besuch wert ist. In der Nähe vom Meer sehen wir den „Fonte Aretusa“, einen antiken, sagenumwobenen Brunnen mit vielen Papyrusstauden und einheimischen Wasservögeln. Und an der Spitze der Landzunge befindet sich das „Castello Maniace“, eine militärische Festung aus dem 13. Jahrhundert mit imposanten steinernen Wällen, Rundtürmen und Meerblick.

Und wer auf unserem Spaziergang einen kleinen Hunger verspürt: Auch hier auf der Landzunge gibt es einige Möglichkeiten, diesen zu stillen. In der Nähe der militärischen Festung gibt es ein Bistro, unweit vom Brunnen befindet sich eine Osteria, um nur zwei Möglichkeiten aufzuzeigen.

Fahren wir die Küste weiter hinab, können wir schöne Badestrände entdecken. Der Ort Avola, direkt am Meer gelegen, verfügt auch über sehr schöne Strände. In Avola selbst gibt es nicht viele Sehenswürdigkeiten. Es gibt dort das „Mandelmuseum“ und natürlich die obligatorische Kirche. Ansonsten ist Avola bekannt für den Rotwein „Nero d’Avola“ (der Rote von Avola).

Etwas südwestlich von Avola können wir schon von weitem Noto sehen, die Hauptstadt des sizilianischen Barocks: Unzählige Barockbauten überragen die Dächer der Stadt, die 2002 zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt wurde. Für Noto können wir durchaus einen halben Tag einplanen.
Doch wir wollen es mit Kultur und Geschichte nicht übertreiben, auch wenn es um diese Jahreszeit viel mehr Spass macht, alles zu besichtigen, weil uns diese Menschenmengen der Hochsaison erspart bleiben. Dieser Teil Siziliens hat auch sehr viele schöne Strände zu bieten, so dass wir tatsächlich jeden Tag einen anderen entdecken können.

Abschließend noch ein paar Tipps bezüglich Veranstaltungen. Auch hier, im Osten Siziliens, gibt es ständig irgendwelche Feste und Veranstaltungen.
So gibt es im Ort Zafferana Etnea (einem kleinen Dorf am Fuße des Ätnas) das Herbstfest Ottobrata.

Buntes Treiben in den Straßen des kleinen Ätna-Ortes, das jedes Jahr an allen Sonntagen im Oktober stattfindet. Jeden Sonntag wird die Via Roma zur Flaniermeile. Zu sehen bekommen die Besucher die prodotti tipici der Ätna-Region. Kunsthandwerker informieren zudem über traditionelles und teils antikes sizilianisches Handwerk. Kulinarisch gehört der Ort der Slow-Food-Bewegung an.

An zahlreichen Ständen darf verkostet und geschlemmt werden. Am Abend wird der örtliche Sportplatz zur Bühne umfunktioniert. Rock, Pop und Jazz stehen dann auf dem Programm.

Ebenfalls im Oktober (den ganzen Monat immer am Samstag und Sonntag) gibt es in Pedara, einem Ort etwas nördlich von Catania, das Pilzfest (Sagra del fungo).

Und was isst der Sizilianer typischerweise im Herbst? Ich habe für heute ein altes Rezept, ein „Arme-Leute-Essen“ herausgekramt, nämlich „süß-sauer eingelegten Kürbis“. Auch wenn ich in der letzten Ausgabe erst ein Gericht mit Kürbis vorgestellt habe: wir befinden uns aktuell schließlich in der Jahreszeit für Kürbis, Pilze, Maronen etc. Und da es gerade für Kürbis so viele verschiedene Zubereitungsmöglichkeiten gibt, fällt das kaum auf. Außerdem verwendet der Sizilianer für dieses Gericht nicht den Hokaido-Kürbis sondern den Muskat- oder Butternut-Kürbis.

Rezept der Woche

Süß-saurer Kürbis alla Siciliana

Zutaten

Zubereitung:

Den Kürbis waschen, schälen und von den Kernen befreien. Das Kürbisfleisch in 1 cm dicke Spalten schneiden und diese in Öl goldbraun braten. Die Spalten anschließend mit Küchenpapier abtupfen und auf einen Servierteller legen. Mit zerkleinerter Minze und dem in feine Scheiben geschnittenen Knoblauch belegen.

Essig mit Honig und Salz erwärmen und die Kürbisspalten damit marinieren. Der Kürbis soll nun mindestens eine Stunde ruhen und durchziehen. Vor dem Servieren mit nativem Olivenöl, etwas frischer Minze und Pfeffer abrunden. Den Kürbis essen wir als Beilage zu einem schönen Stück Fleisch (nach Wahl). Dazu reichen wir geröstetes Weißbrot.

Der geschichtliche Hintergrund dieses Gerichtes

Das Rezept dieses zucca in agrodolce, des süß sauren Kürbis, ist bis ins 13. Jahrhundert zurückzuverfolgen. Es ist eng mit der Geschichte der Vucciria, dem ältesten und beliebtesten Markt in Palermo verbunden. Vuccèri ist hier die übliche Bezeichnung für die Metzger, abgeleitet vom französischen Wort boucher. Unter der Regentschaft von Charles d´Anjou war am Hafen von Palermo zuerst ein Schlachthof mit ausgezeichnetem Ruf entstanden. Bald kamen andere Händler dazu und verkauften Fisch, Obst oder Gemüse.

Die Palermitaner fanden auf der Vucciria alles, was man zum Leben brauchte und was den Gaumen erfreute. Doch manche Delikatesse war den Reichen vorbehalten, etwa die teure Leber. Sie wurde frittiert, süß sauer mariniert und mit Minze verfeinert. Wer sich keine Leber leisten konnte, dem boten die Markthändler eine Alternative: Kürbis, der genauso zubereitet wurde. Und da es um den Marktplatz damals sieben Brunnen (Wasserhähne) gab, hieß der marinierte Kürbis in Palermo bald scherzhaft„die Leber der sieben Wasserhähne“.

Meine Weinempfehlung zum süß-sauren Kürbis alla siciliana ist ein ausdrucksstarker Weißwein, nämlich der
https://porta-vagnu.de/produkt/italienischer-weisswein-niveus-veneto-igt/.

Gut zu wissen

Weine und mehr gibt es im Online-Shop von Porta-Vagnu: porta-vagnu.de.

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