Polizei in Berlin – nochmal Glück gehabt

Jeder, der da war, konnte sehen, was passiert. Nur die Polizei in Berlin nicht… Ein Kommentar von Uwe-Matthias Müller

Der Hardenberg-Platz in Berlin ist einer der zentralen Punkte für den öffentlichen Personennahverkehr der Haupt-Stadt. So beginnen, enden und verkehren an den sechs Haltebuchten die wichtigsten Buslinien der BVG (wie die touristisch vielgenutzten 100 und 200), außerdem Nachtlinien. Unter dem Platz befindet sich der U-Bahnhof Zoologischer Garten. Hier verkehren die Linien U2 und U9. Im oberirdisch gelegenen Fern- und S-Bahnhof verkehren Regional-Züge und die S-Bahnen der Stadtbahn. Darüber hinaus sind auf dem Platz ein Taxistand und Parkbuchten für den Individualverkehr.

Genau dort hat ein türkischer Hochzeits-Korso „gefeiert“. Unglaubliche Szenen spielen sich ab, schleudernde Autos am Fussgänger-Überweg, Autos, die in den Gegenverkehr fahren. Alle Passanten und Auto- und Busfahrer sehen das, nur die Polizei in Berlin nicht. Die Bundespolizei winkt ab, sie sei nicht zuständig. Die Beamten der mobilen Wache rufen lieber Verstärkung, die eintrifft, als die irren Auto-Poser weggedriftet sind.

Gut, dass keine Bürger zu Schaden gekommen sind. Ein glücklicher Zufall.

Gut ist, dass es auch eine andere Pflicht-Auffassung von Beamten gibt, die zum Beispiel bedrohten Menschen helfen, auch wenn sie ausser Dienst sind. In Berlin jedenfalls ist die Polizei als „Freund und Helfer“ wohl ein Mythos aus längt vergangenen Tagen…


Einen Bericht über das Geschehen finden Sie im Tagesspiegel: https://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/schaeme-mich-in-grund-und-boden-tuerkischstaemmiger-augenzeuge-bestuerzt-ueber-auto-poser-am-zoo/25541598.html.