Genießen wie Gott in Italien mit DNEWS24

Pitigliano und die Etrusker – Italian Secrets in DNEWS24

Hervorragende Grund-Produkte, kleine lokale Erzeuger, Rezepte und Reise-Tipps – eben genießen wie Gott in Italien. Elke Heselmeyer mit ihren Italian Secrets.

Heute geht es in die Mitte des Bel Paese, nach Pitigliano (Google Maps). Die Stadt liegt in 313 M Höhe auf einem steilen Tuff-Felsen. Die ganze Gegend um Pitigliano bis weit hinter Rom ist durch Tuff geprägt, den Vulkane hier vor Urzeiten ausgespuckt haben. Das typische Toskanabild, kleine Gehöfte auf sanften Hügeln, findet sich hier selten.

Auch wenn es über die Schweiz 1.155 km von Frankfurt zu fahren sind, empfehle ich für die Anreise das Auto, so ist man flexibel. Will man den Flieger nehmen, so bietet sich an, nach Rom zu fliegen und dort ein Mietauto zu nehmen. Vom Flughafen Rom nach Pitigliano sind es ca. 160 km.

Pitigliano hat ca. 3.700 Einwohner und befindet sich im Südosten der Provinz Grosseto in der Toskana, genau gesagt in der Maremma, zwischen steil eingeschnittenen Tälern gelegen mit einem mittelalterlichen Stadtkern. Die Gemeinde ist Mitglied der Vereinigung „I borghi più belli d’Italia“ (Die schönsten Dörfer Italiens). Pitigliano ist bekannt wegen seiner spektakulären Lage: Der mittelalterliche Stadtkern thront unübersehbar auf einem massiven Sockel aus Tuffstein. Dass der Ort dadurch aussieht wie eine über-dimensionale Sandburg, ist kein Zufall: Die meisten Gebäude wurden aus eben diesem braungrauen Gestein gebaut, einige sogar schlicht aus dem Sockel herausgemeißelt.

Neben Pitigliano gibt es zwei weitere Dörfer: Sorano und Sovana. Alle drei liegen in der sogenannten „area del tufo“: Sie stehen auf einem Sockel aus Tuffstein, aus dem die Häuser wie natürliche Gewächse hervorragen: Die Gebäude sind sowohl auf als auch in den Stein gebaut – was man merkt, wenn man die Kellerräume und Untergeschosse von Lokalen und Läden der Altstädte betritt; diese sind meist nichts anderes als in den Fels geschlagene Höhlen. In eben dieses steinige Fundament sind auch die „vie cave“ gegraben, eine Vielzahl von engen Straßen, die wie Canyons durch den Tufffelsen führen. Urheber dieses bizarren Straßensystems waren vor mehr als 2.500 Jahren die Etrusker. Warum die „vie cave“ geschaffen wurden und zu welchem Zweck sie dienten, darüber rätseln bis heute die Wissenschaftler: Handelte es sich bei den Hohlwegen lediglich um Verbindungs- und Versorgungswege zwischen etruskischen Siedlungen? Dienten sie zur Kanalisation des Regenwassers? Oder waren sie mystische Kultstätten? Für letzteren Standpunkt spricht die Nähe des etruskischen Volkes zu Mystik und Astrologie – und die zahlreichen Nekropolen, auf die man beim Gang durch die Wege trifft.

In der Nähe gibt es noch den Ort Saturnia mit heißen Quellen. Es sind natürliche Quellen, die 24 Stunden am Tag kostenlos zur Verfügung stehen und genutzt werden können.

Einen Ausflug lohnt auch die Stadt „Scansano“. Hier kommt der berühmte Wein „Morellino di Scansano“ (seit Ende 2006 ein DOCG-Gebiet) her. In der direkten Umgebung kann man die eine oder andere Weinprobe machen.

Ansonsten hat diese Gegend so viel zu bieten, dass man einfach mal losfahren sollte: es gibt überall etwas zu entdecken.

Was isst man besonders gerne in der Maremma?

Sehr beliebt ist „Wildschwein“. Ein Menü könnte z. B. starten mit Nudeln mit Wildschweinragout, gefolgt vom zweiten Gang, gedünstetes Wildschwein. Hierbei spielen Rotwein und Kräuter eine wichtige Rolle.

Die Region ist auch bekannt für Steinpilze sowie auch Kastanien, mit denen man eine wunderbare Polenta zaubern kann. Und genau das Rezept möchte ich heute teilen:

Zutaten

300 g Kastanienmehl

1.200 ml Wasser

Salz

3 EL Natives Olivenöl

60 g Pecorino (evtl. Parmesan)

Zubereitungsschritte

In einem großen Kochtopf das Wasser mit ein wenig Salz aufkochen lassen. Später die Hitze so weit herunterschalten, dass das Wasser nur noch köchelt, und das Kastanienmehl unter durchgehendem Rühren hineinrieseln lassen. Die Mischung wiederholt aufkochen lassen und etwa vierzig min unter gelegentlichem Umrühren garen, bis sich die Polenta von dem Topfrand löst.

Die Polenta auf einer aufgeheizten Platte anrichten, mit Olivenöl beträufeln und den frisch geriebenen Käse darüber streuen. Heiß servieren.

Diese Polenta passt großartig zu gebratenem Speck (Pancetta), Würsten oder evtl. geschmortem Schweinefleisch.

Als Wein empfehle ich einen fruchtigen und jungen Sangiovese.

Gut zu wissen

Weine und mehr gibt es im Online-Shop von Porta Vagnu: porta-vagnu.de.

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