Pendel-Ärzte in Brandenburg

In Brandenburg sind sogenannte Pendel-Ärzte aktiv, auch, weil das Bundesland Ärzte aus Polen nicht zulässt. Die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse im Gesundheits-Bereich ist in Brandenburg nicht mehr gegeben.

Im Bundesland Brandenburg fehlen bis 2025 etwa 700 Hausärzte und 950 Fachärzte. Heute kommen in Brandenburg auf jeden Arzt 250 Patienten, in Berlin versorgt jeder Arzt 156 Patienten. Darüber berichtet die Berliner Zeitung.

Angesichts des eklatanten Ärztemangels im Flächenstaat Brandenburg hat die Kassenärztliche Vereinigung in Brandenburg ein Förderprogramm aufgelegt. Im Rahmen dessen können Medizinstudenten ein monatliches Stipendium von 1.000 Euro erhalten, wenn sie sich verpflichten, nach dem Studium einige Jahre in Brandenburg tätig zu werden. Doch bürokratische Hürden verhindern, dass sich ein Arzt für Brandenburg entscheidet. Denn: Deutsche Studenten, die an polnischen Hochschulen ihr Medizinstudium abschließen, werden seit Kurzem nicht mehr in Brandenburg approbiert. Der Grund: eine neue EU-Richtlinie zur Anerkennung von Berufsqualifikationen wird vom Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit besonders streng ausgelegt. Dabei sind tausende von polnischen Ärzten in Deutschland tätig – nur eben nicht im Grenzland zu Polen, Brandenburg. Und bei den Ärzteverbänden und Kliniken gilt das polnische Medizin-Studium durchaus vergleichbar mit dem deutschen.

So kommt es, dass in Brandenburg sogenannte „Pendel-Ärzte“ aktiv werden, die z.B. von Berlin aus in die ländlichen Gebiete fahren, um dort stunden- oder tageweise Patienten zu versorgen. Angesichts mangelnder Nähe von Arzt und Patient sowie der Doppel-Belastung der Mediziner kann das sicher keine Dauer-Lösung sein.