Genießen wie Gott in Italien mit DNEWS24

Olbia: Stadt, Land, Wein. Italian Secrets DNEWS24

Hervorragende Grund-Produkte, kleine lokale Erzeuger, Rezepte und Reise-Tipps – eben genießen wie Gott in Italien. Elke Heselmeyer mit ihren Italian Secrets.

Olbia und der Vermentino

Olbia, eine kleine Stadt im Nordosten von Sardinien, hat ca. 61.000 Einwohner.

Tipps für die Anreise

Von vielen deutschen Flughäfen (z. B. Frankfurt) gibt es Direktflüge nach Olbia und wieder zurück: innerhalb von ca. 1,5 Stunden erreicht man Olbia. Die Stadt ist sehr klein und überschaubar. Am besten ist es, man nimmt sich am Flughafen einen Mietwagen, mit dem man ca. 10 Minuten bis ins Stadtzentrum von Olbia benötigt.

Ein Hotel, welches ich – in erster Linie wegen der tollen Dachterrasse – empfehle, ist das Hotel Panorama in der Via Giuseppe Mazzini. Das Frühstück kann man durchaus auf der Dachterrasse einnehmen und einen traumhaften Blick über Olbia hinaus genießen.

Vom Hotel aus ist man sehr schnell auf der „Haupteinkaufsstrasse“, dem Corso Umberto I.

Olbia und die Umgebung

Vorbei an Bekleidungsgeschäften, Cafés, Restaurants, Delikatessengeschäften sowie, am Ende der Strasse dem Rathaus und der Touristen-Information gelangt man an die Strasse „Corso Vittorio Emanuele“. Diesen überquert man und landet dann auf der Piazza Elena di Gallura. Von hier geht es direkt in einen kleinen Park, weiter zum Archäologischen Museum, welches direkt am Hafen liegt. Hier kann man antike Schiffe und Artefakte bewundern. Der gesamte Bereich eignet sich auch für ausgedehnte Spaziergänge direkt am Wasser.

Wer allerdings einen traumhaften Sandstrand sucht, muss ein wenig fahren, denn fußläufig um Olbia herum gibt es keinen. Das heben wir uns dann besser für einen der nächsten Tage auf.

Da wir nun schon längere Zeit unterwegs sind, könnten wir jetzt eine Kleinigkeit essen. Also begeben wir uns wieder auf den Corso Umberto I: eines der ersten Restaurants auf der rechten Seite ist das Il Vecchio Porto. Hier nehmen wir an einem der Tische, die draußen stehen Platz. Zu empfehlen sind hier die Fischgerichte. Dazu bestellen wir einen Vermentino, den Weißwein aus der Region.

Wenn wir uns dann gestärkt haben, schlendern wir den Corso Umberto I weiter, biegen in die eine oder andere Seitenstrasse ein und können einige Sehenswürdigkeiten (einige Kirchen und schöne alte Gebäude) bewundern.

Mein Tipp für „le donne“: das Schuhgeschäft „Sandali Amalia“ (Corso Umberto I, 61). Hier gibt es eine Riesenauswahl an den schönsten Sandalen. Und wenn die gewünschte in der richtigen Größe nicht vorrätig ist, wird sie innerhalb von 30 Minuten nach Maß angefertigt. Ein echtes Paradies.

Nach der Besichtigungs- und Einkaufstour begeben wir uns in Hotel, nehmen einen Apertivio auf der Dachterrasse und machen uns anschließend ein wenig frisch für das Abendessen, welches wir im Restaurant „Art Academy“ in der Via delle Terme 1 einnehmen. Hier sollte man unbedingt einen Tisch reservieren. Wer ein Fleischgericht bestellt, kann sich auf 7-9 verschiedene Fleischsorten freuen, die mit fünf Beilagen daherkommen. Die einzelnen Fleischsorten werden in zeitlichen Abständen mitsamt Spieß an den Tisch gebracht und erst am Tisch vom Spieß genommen oder gar, bei einem großen Stück, abgeschnitten.

Eine Dessertauswahl sollte man auch unbedingt bestellen: hier werden regelrechte kleine Kunstwerke serviert.

Die nächsten Tage sollten wir uns dem Thema Vermentino widmen. Auf Sardinien unterscheiden wir zwischen dem „Vermentino di Sardegna“, der auf der gesamten Insel angebaut wird und angebaut werden darf und dem „Vermentino di Gallura“, der ausschließlich im Gebiet um Olbia, der Gallura, angebaut wird. Dieses Anbaugebiet ist übrigens das einzige DOCG-Gebiet auf ganz Sardinien.

Was ist nun das Besondere am „Vermentino di Gallura“? Das gesamte Gebiet der Gallura ist bekannt für seine Granitvorkommen: überall im Norden Sardiniens sehen wir diese teilweise gigantischen Felsen. Und dieses Gestein trägt dazu bei, dass der „Vermentino di Gallura“ durch eine besonders hohe Mineralität geprägt ist. Hier ist nun die besondere Herausforderung, bei der Ernte der Trauben den exakt richtigen Zeitpunkt zu erwischen, damit der Alkoholgehalt, der im Durchschnitt bei 13,5 % bis 14 % liegt, die Mineralität sowie der Säuregehalt in einer perfekten Balance sind und keines dieser Kriterien besonders heraussticht.

Bevor man die Weingüter besucht, sollte man unbedingt einen Termin vereinbaren. Hier einige Weingüter, die sich in der Umgebung von Olbia (im Umkreis von 40 km) befinden:

  • Cantina Tani – Agriturismo il Vermentino – 07020 Monti
  • Càlibri Vini – 7022 Berchidda
  • Atlantis Wine – 07022 Berchidda
  • Tenute Olbios SARL – 7026 Olbia

Das Rezept der Woche: Suppa cuata oder Zuppa gallurese – ein für die Gallura typisches Gericht

Fleischbrühe, die möglichst frisch zubereitet wird, und zwar aus mehreren Fleischsorten sowie Petersilie, Stangensellerie, einer Zwiebel und einer Karotte.

Man benötigt etwa 1,5 kg Fleisch (davon ca. 45 % Rindfleisch, ca. 35 % Schafsfleisch und ca. 20 % Schweinebauch). Die Mengen sind nicht vorgegeben und müssen nicht exakt eingehalten werden. Das alles kommt in ca. 3 l kaltes Wasser und wird mit den klein geschnittenen restlichen Zutaten und etwas Salz aufgekocht. Nachdem der Schaum abgeschöpft ist, wird das Ganze mindestens 2 Stunden auf kleiner Flamme gekocht. Die etwas abgekühlte Brühe wird dann durch ein Sieb gegeben. So dürften ca. 1,5 l feinster, sehr intensiver Fleischbrühe zur Verfügung stehen, mehr als genug für das nachfolgende Rezept:

  • 500 g Weißbrot vom Vortag (möglichst aus Hartweizengrieß)
  • 400 g frischer Kuhkäse (Typ Cacciocavallo oder Provolone)
  • 100 g Pecorino sardo, gerieben

  • 1 kleiner Bund aromatische Kräuter, z. B. Petersilie, Minze, Thymian, Basilikum und evtl. wilder Fenchel (im Urrezept wurde nur Petersilie genommen)

  • 1 l kräftige Fleischbrühe, möglichst aus mehreren Fleischsorten (wie vorher beschrieben)

  • Schweineschmalz

Zubereitung

  • Das Brot in ca. 1 cm dicke und den Käse in dünne Scheiben schneiden. Die Kräuter hacken und mit dem Pecorino vermischen.
  • Eine Auflaufform mit Schmalz einfetten, mit Brotscheiben auslegen, Käsescheiben darauf legen und mit der Kräuter-/Pecorinomischung bestreuen. Das Ganze Schicht um Schicht wiederholen, bis die Auflaufform gefüllt ist.
  • Dann die gesamte Fleischbrühe langsam darüber gießen, so dass sie vom Brot gut aufgesogen wird. Evtl. mit der Gabel an einigen Stellen bis zur untersten Schicht einstechen, damit die Brühe besser eindringen kann.
  • Danach das Ganze für eine gute halbe Stunde in den auf 200 Grad vorgeheizten Backofen geben, bis die Oberfläche goldgelb bis hellbraun ist. Die Brühe sollte gut aufgesogen sein, ohne dass das Ganze zu trocken geworden ist. Vor dem Servieren einige Minuten abkühlen lassen.

Dieses ist ein Nationalgericht in der Gallura und galt lange Zeit als „Armeleute-Essen“. Heutzutage bietet man es allerdings sogar zu Hochzeiten und anderen Festen an. „Zuppa cuata“ bedeutet „versteckte Suppe“, weil man die Brühe bzw. die Suppe als solche nicht erkennen kann.

Dazu passt natürlich sehr gut ein „Vermentino di Gallura“, der mit seiner herrlichen Mineralität die Deftigkeit dieses Gerichtes ein wenig ausgleicht.

Gut zu wissen

Weine und mehr gibt es im Online-Shop von Porta Vagnu: porta-vagnu.de.

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