Demografie und Politik in DNEWS24

Macron will die Rentenreform

Ministerpräsidentin Elisabeth Borne bringt die umstrittene Rentenreform auf den Weg.

Es ist ein Kern-Projekt des französischen Präsidenten auf dem Weg zu einer Modernisierung des Staates. Um die französische Republik fit zu machen für den demografischen Wandel, soll die Lebensarbeitszeit der Franzosen bis 2030 um 2 Jahre auf 64 Jahre angehoben werden. Damit folgt Macron der deutschen Rentenpolitik, die vor einigen Jahren die Rente mit 67 eingeführt hatte. Die volle Rente solle zudem nur derjenige erhalten, der 43 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt habe. Die Mindestrente soll 1.200,00 Euro im Monat betragen. Die Beschäftigungsquote der 60- bis 64-Jährigen, die bisher nur 36 Prozent beträgt, soll angehoben steigen.

Mit der Rentenreform soll das strukturelle Defizit der Rentenkasse in Frankreich begrenzt werden. Das Rentensystem würde nach Angaben des Wirtschaftsmisters le Maire in Paris ohne Reform 2027 ein Defizit von 13,5 Milliarden Euro pro Jahr aufweisen.

Allerdings ist die Macron-Rentenreform bei unseren Nachbarn so heftig umstritten, dass der französische Präsident sein Vorhaben 2019 in seiner ersten Amtszeit aufschieben musste. Jetzt, in seiner zweiten und letzten Amtszeit, soll Premierministerin Elisabeth Borne das Projekt durchs Parlament bringen. Dabei klingen die Argumente der Gegner der Verlängerung der Lebensarbeitszeit vertraut. Sie verweisen auf die Gefahr der Altersarmut derjenigen Rentner, die nicht bis zum 64. Lebensjahr durchhielten und dann mit Abschlägen in den Ruhestand gehen müssten. Das deutsche Modell der Rente mit 67 wird von den Kritikern als abschreckendes Beispiel herangezogen.

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