Genießen wie Gott in Italien mit DNEWS24

Lago di Ledro – abseits vom Trubel. Italian Secrets in DNEWS24

Hervorragende Grund-Produkte, kleine lokale Erzeuger, Rezepte und Reise-Tipps – eben genießen wie Gott in Italien. Elke Heselmeyer mit ihren Italian Secrets.

Heute habe ich einen Tipp für Sie, wenn Sie der Hitze des Gardasees entfliehen möchten. Kommen Sie mit zum Bergsee „Lago di Ledro“, zum Ledro-See, wie er auf Deutsch heißt. Hier oben kann man richtig durchatmen, und von der großen Hitze, die wir unten am Gardasee haben, ist hier nicht so viel zu spüren. Außerdem trägt der Berg-See mit seinem klaren Wasser dazu bei, dass man es hier ziemlich gut aushalten kann.

Doch wie gelangen wir an den Ledro-See? Am besten machen wir uns von Riva del Garda aus mit dem Auto auf den Weg. Riva ist die Stadt am Gardasee, die sich quasi am Ende des Sees, auf der Nordwestseite, befindet. Hier ist der Gardasee nur noch sehr schmal, im Hintergrund von Riva haben wir ein gewaltiges Bergmassiv. Wir wollen uns aber heute nicht in Riva aufhalten, sondern nehmen die Strasse, die uns in die Höhe führt: die SS240 (SS steht für Strada statale, vergleichbar mit unseren Bundesstrassen). Die Fahrt bis zum Ledro-See dauert knapp 20 Minuten. Der See selber liegt auf einer Höhe von ca. 655 m, um ihn herum haben wir allerdings deutlich höhere Berge. Es ist wirklich ein kleines Paradies, hier scheint die Welt noch in Ordnung zu sein: Es gibt viel Ruhe und eine ziemlich intakte Natur. Wer nicht nur für einen Tagesausflug herkommen möchte: es gibt einige Campingplätze, aber auch Appartmentanlagen, Hotels und Restaurants und ein paar Supermärkte.

Der Ledrosee zählt zu den schönsten und saubersten Seen des Trentino und bietet auf seinen 10 km Uferumfang schöne Wege für Spaziergänge und Wandertouren. Er lädt auch zum Schwimmen ein (an richtig heißen Tagen kann die Wassertemperatur durchaus mal 24 °C betragen).

Der Ledrosee ist berühmt geworden, als 1929, da während der Konstruktion des Wasserkraftwerks von Riva del Garda der Wasserspiegel deutlich abgesenkt werden mußte, am Ostufer ein ausgedehnter Bereich an Pfahlbauten zum Vorschein kam. Die 4000 Jahre alte Siedlung aus der Jungsteinzeit wurde sehr aufwendig rekonstruiert und ist seit 2011 Weltkulturerbe der UNESCO. Im Pfahlbauten-Museum lernt man den Alltag unserer Vorfahren kennen: z.B. welche Haustiere sie hatten, wie sie Kleider herstellten und was sie aßen. In jeder der Hütten gibt es Neues zu entdecken: in der Hütte des Schamanen wurden die Legenden am Lagerfeuer erzählt, in der Hütte des Handwerkers wurden Pfeile und Bogen hergestellt, in der Hütte des Dorfoberhauptes wurde gekocht, und es wurden wichtige Entscheidungen gefällt; in der Hütte des Landwirtes und des Fischers sieht man deren Handwerkszeug. Und natürlich gibt es auch Originalfunde zu sehen, wie kunstvoll gearbeitete bronzene Kronen, Dolche und Beile, die gefunden wurden.

Im Tal vom Ledro-See wurde übrigens in früherer Zeit zwischen Italienern und Österreichern heftig gekämpft.

Und wer hier, in dieser wunderschönen Natur, etwas länger bleiben möchte, sollte wissen, dass es noch weitere Seen in der näheren Umgebung gibt, die es ebenfalls lohnt aufzusuchen. Wir müssen nur der SS240, die am Ledro-See entlang führt, weiter folgen und kommen dann beispielsweise an den Lago d’Idro, den Idro-See. Nun befinden wir uns allerdings nicht mehr im Trentino sondern sind schon in der Lombardei. Der Idro-See ist 122 m tief, befindet sich auf einer Höhe von ca. 368 m und ist ein natürlicher Stausee. Auch hier gibt es zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten, Restaurants, Bars und Lebensmittelgeschäfte.

Der größte dieser Seen ist der Lago d’Iseo, der ISEO-See. Er befindet sich etwa 20 Kilometer nordwestlich von Brescia, liegt auf einer Höhe von nur 181 m und ist 251 m tief.

Diese zwei Seen wollte ich nur kurz angesprochen haben; unser heutige Thema ist und bleibt der Ledro-See, der sich ja, wie erwähnt, in der Region Trentino befindet. Darum wollen wir uns essenstechnisch auch in diese Region begeben.

Das Rezept, welches ich heute vorstellen möchte, sind die Spinatnocken oder „Strangolapreti“ (übersetzt heißt das soviel wie „Priesterwürger“):

Zutaten (für 6 Personen):

  • 1 kg Blattspinat (frisch)
  • 200 g Ricotta
  • 350 g Parmesan (frisch gerieben oder frisch geriebenen Bergkäse)
  • 4 Eier
  • Salz + Pfeffer, Muskatnuß
  • 400 g Semmelbrösel 150 g Butter

Zubereitung:

Den Blattspinat in kleine Streifen schneiden und etwa 2 Minuten in kochendem Salzwasser blanchieren; anschließend abtropfen und abkühlen lassen. Nun den Spinat in eine Schüssel geben und mit dem Ricotta, dem Parmesan und den Eiern verrühren, anschließend mit Salz und Pfeffer abschmecken und zum Schluss die Semmelbrösel dazugeben. Nun kneten Sie die Masse mit Ihren Händen gut durch, bis alles vermischt ist.

In der Zwischenzeit 2 l Salzwasser in einem großen Topf aufkochen. Formen Sie nun von Hand kleine Spinat-Klößchen, die Sie anschließend für circa fünf Minuten in das kochende Salzwasser legen.

Zerlassen Sie die Butter und schwenken Sie die Salbeiblättchen darin; geben Sie beides in eine Schüssel und legen Sie die Strangolapreti hinein. Schwenken Sie die Schüssel, damit die Spinat-Klößchen gleichmäßig von der Butter-Salbei-Soße überzogen werden.

Wenn Sie die Priesterwürger servieren, können Sie den restlichen Parmesan darauf streuen. Ideal auch als Beilage zu einem Gericht mit Sauce (Schmorfleisch oder Ragout).

Dazu empfehle ich einen Verdicchio Dei Castelli Di Jesi DOC, den es bei Porta Vagnu im Online-Shop gibt.

Gut zu wissen

Weine und mehr gibt es im Online-Shop von Porta Vagnu: porta-vagnu.de.

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