INSA-Analysis Partei-Potentiale in DNEWS24

INSA-Sonntagsfrage: Union baut Vorsprung aus

Jede Woche veröffentlicht DNEWS24 die aktuellen Zahlen der INSA-Potential-Analyse zur Sonntagsfrage.

Im kommenden Jahr finden erneut die Wahlen zum EU-Parlament statt. Grund genug, einmal zu fragen, wie es denn eigentlich bestellt ist um das Vertrauen der Deutschen in die Europäische Union. Unsere Umfrageergebnisse kommen dabei zu einem ernüchternden Schluss: Die absolute Mehrheit von 55 Prozent der Befragten hat lediglich ein geringes Vertrauen in die EU. Diese setzen sich zusammen aus 30 Prozent, die ein eher geringes Vertrauen aufweisen und einem Viertel (25 Prozent), die sogar nur sehr geringes Vertrauen in die EU-Institutionen setzen. Demgegenüber stehen lediglich 29 Prozent, die ein eher großes und nur acht Prozent die der Europäischen Union gegenüber ein sehr großes Vertrauen haben (37 Prozent, kumuliert).

Interessanterweise zeigen sich bei dieser Frage keinerlei Unterschiede im Ländervergleich: Sowohl ost- als auch westdeutsche Befragte bringen der EU nur zu je 38 Prozent großes und zu 55 Prozent (Ost) bzw. 56 (West) geringes Vertrauen entgegen.

Differenziert nach politischer Selbstverortung zeigt sich außerdem, dass ausschließlich Befragte links der politischen Mitte absolut-mehrheitlich großes Vertrauen in die Europäische Union haben (55 %). Befragte der politischen Mitte (59 Prozent) sowie rechts davon (73 Prozent) haben hingegen jeweils absolut-mehrheitlich nur ein geringes Vertrauen in die EU.

Bei diesen Zahlen ist fraglich, ob die deutsche Wahlbeteiligung bei der Wahl zum EU-Parlament noch einmal wie im Jahr 2019 für den fünften Platz im europäischen Vergleich reicht. Damals lag sie bei 61 Prozent – aktuell sind sich 57 Prozent unserer Befragten sicher, dass sie an der nächsten Europawahl teilnehmen. Die große Mehrheit der Befragten – das wissen wir aus anderen Erhebungen – ist pro-europäisch eingestellt. Es ist eine Herausforderung für alle Parteien, die Skepsis am aktuellen Zustand der Europäischen Union ernst zu nehmen und für einen neuen europäischen Aufbruch zu werben.

Hermann Binkert (INSA)

Aktuelle Sonntagsfrage (INSA-Potentialanalyse).

An der Spitze der aktuellen Sonntagsfrage bleibt weiterhin die Union mit 26 Prozent (+0,5). Da die AfD in dieser Woche einen halben Prozentpunkt verliert (20,5 %) und die SPD unverändert bei 19 Prozent verbleibt, kann sie so ihren Vorsprung leicht ausbauen. Die Grünen (14 %) verlieren einen halben Prozentpunkt, wohingegen die FDP (7 %) einen halben Prozentpunkt hinzugewinnt und die Linkspartei (5 %) konstant an der Schwelle der Fünf-Prozent-Hürde verbleibt.

Bei den sicheren Wählern verliert die SPD einen Prozentpunkt, wohingegen alle anderen Parteien hier jeweils konstant bleiben.

Bei den potentiellen Wählern können diese Woche einzig die Grünen hinzugewinnen: Zwei Prozentpunkte mehr können diese verzeichnen. Dagegen verliert die Linkspartei hier zwei Prozentpunkte und die FDP einen. Die Potentiale der anderen Parteien bleiben jeweils unverändert.

Das Negativpotential, also den Anteil derer, welche die Wahl dder jeweiligen Partei grundsätzlich ausschließen, kann in dieser Woche einzig die AfD um einen Prozentpunkt verringern, wohingegen sich dieser Anteil bei der Linke um einen und bei der SPD um zwei Prozentpunkt erhöht. Bei Union, Grünen und FDP kann hier hingegen keine Veränderung beobachtet werden.

DNEWS24 auf Twitter folgen

DNEWS24-Beitrag teilen