INSA-Analysis Partei-Potentiale in DNEWS24

INSA-Sonntagsfrage: Schlechteste Werte für SPD und Grüne in dieser Legislaturperiode

Jede Woche veröffentlicht DNEWS24 die aktuellen Zahlen der INSA-Potential-Analyse zur Sonntagsfrage.

Wenn Politiker unsere Potentialanalyse – INSA-Analysis Potentiale – betrachten, interessiert sie vor allem das zusätzlich mögliche Potential. Was lässt sich maximal herausholen? Welche Wähler kann man noch überzeugen? Der genaue Blick auf die potentiell zusätzlich möglichen Wähler verrät dann oft auch, dass es schwer wird, die Gesamtheit der potentiellen Wähler zu gewinnen. So kommen zum Beispiel 53 Prozent der potentiell zusätzlich möglichen Wähler der Union von Rot-Rot-Grün, 46 Prozent von AfD, FDP und Freien Wählern. 40 Prozent der potentiell zusätzlich möglichen Wähler der SPD kommen von Grünen und Linken, 56 Prozent von Union, AfD, FDP und Freien Wählern. Klarer ist es für FDP und AfD: 75 Prozent der potentiell zusätzlichen Wähler der FDP kommen von Union, AfD und Freien Wählern. 78 Prozent der potentiell zusätzlichen Wähler der AfD kommen von Union, FDP und Freien Wählern (Werte je kumuliert).

Besondere Aufmerksamkeit verdienen meines Erachtens die sicheren Stimmen der Parteien. Vieles scheint im Umbruch, da ist es doch interessant einmal zu schauen, wie sicher sich die Wähler der Parteien in ihrer Wahlabsicht sind. Die meisten sicheren Stimmen hat die Union mit 21 Prozent, gefolgt von der AfD mit 17 Prozent. Die SPD kann mit elf Prozent sicheren Stimmen rechnen, Bündnis90/Die Grünen sogar nur mit acht Prozent. FDP, Linke und Freie Wähler liegen bei den sicheren Stimmen unter fünf Prozent. Es spricht wirklich viel dafür, nicht nur auf die Stimmen zu achten, die man möglicherweise noch dazugewinnen kann, sondern auch die Wähler im Blick zu behalten, die ihr Auge auch schon mal auf andere Parteien geworfen haben und in ihrer aktuellen Wahlabsicht nicht wirklich sicher sind.

Auch ist aufschlussreich, bei welchen Parteien die Befragten aktuell möchten, dass sie an der Regierung beteiligt sind: Jeder Zweite (50 Prozent) wünscht sich das von CDU/CSU, 40 Prozent von der SPD, 28 Prozent von der AfD, 26 Prozent von den Grünen und 25 Prozent von der FDP (Werte je kumuliert). Zu Beginn dieses Jahres (6.-9.1.2023) wünschten sich 45 Prozent die Union in der Regierung, 44 Prozent die SPD, 33 Prozent die Grünen, 29 Prozent die FDP und 19 Prozent die AfD. Alleine dieser Vergleich der Wahlergebniswunschbefragungen dokumentiert, dass 2023 kein gutes Jahr für die drei Ampel-Parteien war. Nur jeder dritte Wähler (34 Prozent) würde aktuell für eine der drei Regierungsparteien stimmen. Ein deutliches Misstrauensvotum.

Die große Mehrheit der Wähler (70 bis 92 Prozent, je kumuliert) möchte, dass die von ihnen präferierte Partei an der Regierung beteiligt ist bzw. sogar den Bundeskanzler stellt. Am geringsten ist der Wunsch nach einer Regierungsbeteiligung der eigenen Partei bei den Wählern der FDP: Aktuell wünschen nur noch 70 Prozent der FDP-Wähler eine Regierungsbeteiligung ihrer Partei, im Januar waren es noch 85 Prozent (Werte je kumuliert)!

Hermann Binkert (INSA)

Aktuelle Sonntagsfrage (INSA-Potentialanalyse).

Die Union (30,5 %) gewinnt in dieser Woche einen halben und die AfD (22 %) einen Prozentpunkt hinzu, wohingegen die SPD (15,5 %) einen und die Grünen (12,5 %) einen halben Prozentpunkt verlieren. Die FDP (6 %) legt einen halben Prozentpunkt zu und würde es somit knapp über die Fünf-Prozent-Hürde schaffen. Die Linkspartei (4 %) verliert einen halben Prozentpunkt und der Wert der Freien Wähler (3 %) bleibt konstant.

Bei den sicheren Wählern kann einzig die Union einen und die AfD zwei Prozentpunkte hinzugewinnen, wohingegen sowohl die Grünen als auch die Freien Wähler jeweils einen Prozentpunkt verlieren. Die Werte der restlichen Parteien verändern sich hier jeweils nicht.

Den Anteil an potentiellen Wählern kann in dieser Woche sowohl die AfD als auch die Freien Wähler jeweils um einen Prozentpunkt erhöhen. Sowohl die SPD als auch die FDP verlieren jeweils zwei Prozentpunkte in dieser Gruppe. Die Potentiale der beiden übrigen Parteien bleiben jeweils konstant.

Das Negativpotential, also den Anteil derer, welche die Wahl der jeweiligen Partei grundsätzlich ausschließen, können in dieser Woche die AfD sowie die Freien Wähler jeweils um zwei Prozentpunkte verringern, wohingegen sich bei den Grünen, der FDP sowie der Freien Wähler dieser Anteil um jeweils einen und bei der SPD um drei Prozentpunkte erhöht. Einzig das Negativpotential der Union bleibt unverändert.

Die aktuelle Analyse von INSA-Chef Hermann Binkert

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