INSA-Analysis Partei-Potentiale in DNEWS24
INSA-Sonntagsfrage: Nach Demonstrationen – die AfD rutscht ab
Jede Woche veröffentlicht DNEWS24 die aktuellen Zahlen der INSA-Potential-Analyse zur Sonntagsfrage.
Es wird aktuell viel über die Demonstrationen gegen rechts bzw. gegen die AfD gesprochen. Auslöser war ein „Geheimtreffen“ am 25. November des vergangenen Jahres in Potsdam, an dem u. a. auch Mitglieder von AfD und CDU teilnahmen. Wir nahmen dies zum Anlass, zu fragen, welche Demonstrationen die von uns Befragten unterstützen. Es zeigt sich, dass 37 Prozent die Demonstrationen gegen die AfD befürworten. Damit finden diese mehr Zuspruch als Demonstrationen gegen die Bundesregierung (30 Prozent), gegen Einwanderung (28 Prozent) oder für ein weltoffenes Deutschland (24 Prozent).
Interessant sind hier die Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland sowie im Blick auf die politische Selbstverortung der Befragten. Im Westen gibt es deutlich mehr Befragte, die die Demonstrationen gegen die AfD unterstützen (39 Prozent), als die, die Demonstrationen gegen die Bundesregierung begrüßen (29 Prozent). Im Osten ist es genau umgekehrt: 36 Prozent unterstützen Demonstrationen gegen die Bundesregierung, aber nur 30 Prozent Demonstrationen gegen die AfD.
Aktuell verorten sich 31 Prozent der Befragten mit Parteinennung links der Mitte, 36 Prozent in der Mitte und 29 Prozent rechts der Mitte. Fast zwei Drittel der Befragten links der Mitte, die aktuell auch eine Partei wählen würden (66 Prozent) unterstützen die Demonstrationen gegen die AfD. Von den Befragten, die sich selbst in der politischen Mitte verorten, geben dies 38 Prozent an und bei Befragten rechts der Mitte sind es lediglich 17 Prozent. Anders ist die Haltung zu Demonstrationen gegen die Bundesregierung: Nur 17 Prozent der Befragten mit Parteinennung, die sich links der Mitte verorten, unterstützen diese, aber 29 Prozent der Befragten, die sich in der politischen Mitte sehen. Bei Befragten, die sich selbst im politischen Gefüge rechts verorten, ist es hingegen eine absolute Mehrheit von 52 Prozent.
Die Demonstrationen der letzten Tage und Wochen zeigen vor allem die Spaltung der Gesellschaft. Auf die Wahlumfragen haben sie weniger Einfluss. Für die Regierungsparteien will nicht einmal mehr jeder dritte Befragte, der aktuell eine Wahlabsicht äußert, stimmen (31 Prozent), für die nicht regierenden Parteien mehr als doppelt so viele (69 Prozent). Ähnliche Werte hatten wir schon im vergangen Jahr. Der Frust über die aktuelle Bundesregierung sitzt tief und scheint nachhaltig.
Hermann Binkert (INSA)
Aktuelle Sonntagsfrage (INSA-Potentialanalyse).
Die Union (30,5 %), die SPD (13,5 %) sowie die Freien Wähler (2,5 %) verlieren in dieser Woche jeweils einen halben Prozentpunkt, die Linke (3 %) einen Prozentpunkt und die AfD (21,5 %) sogar eineinhalb Prozentpunkte, wohingegen die Grünen (12,5 %) einen halben Prozentpunkt hinzugewinnen. Einzig der Wert der FDP (5 %) verändert sich nicht.
Bei den sicheren Wählern legen einzig die Grünen einen Prozentpunkt zu, wohingegen die Union, die AfD sowie die Freien Wähler jeweils einen Prozentpunkt einbüßen und die Werte der übrigen Parteien unverändert bleiben.
Den Anteil an potentiellen Wählern kann auch in dieser Woche keine Partei erhöhen. Die FDP, die AfD sowie die Freien Wähler verlieren hier jeweils einen und die SPD zwei Prozentpunkte. Die Potentiale der anderen Parteien bleiben jeweils konstant.
Das Negativpotential, also den Anteil derer, welche die Wahl der jeweiligen Partei grundsätzlich ausschließen, erhöht sich lediglich bei der AfD um einen Prozentpunkt. Die Union verringert diesen Wert um einen, die Grünen sowie die Freien Wähler jeweils um zwei und die SPD sogar um drei Prozentpunkte. Die Negativpotentiale der FDP und der Linkspartei bleiben jeweils stabil.