INSA-Sonntagsfrage: Markus Söder will den „grinsenden Schlumpf“ noch stoppen. Kann das gelingen?

Trotz neuer Skandale um den Spitzen-Kandidaten Olaf Scholz: die SPD marschiert.

Im INSA-Meinungstrend vom Montag kam die SPD auf 26 Prozent. Mancher wundert sich, warum die Sozialdemokraten, die viele vor kurzem noch abgeschrieben hatten, auf einmal zur stärksten politischen Kraft – zwischenzeitlich in allen Umfragen – mutierten. Die gegensätzliche Entwicklung von Union und SPD und die Achterbahn der Grünen zeigt, wie gefährlich der ausschließliche Blick auf die Sonntagsfrage sein kann.

Aus gutem Grund liefern wir Ihnen Woche für Woche unsere Potentialanalyse (INSA-Analysis Potentiale). Wer sich mit ihr beschäftigte, der wusste, dass die SPD beim zusätzlich möglichen Potential in der Regel immer vor allen anderen Parteien lag. Teilweise hatte sie ein doppelt so hohes zusätzliches Potential wie CDU/CSU. Und auch bei der so genannten negativen Sonntagsfrage schnitt die SPD im Schnitt immer besser ab als alle anderen Parteien. Die „Marke“ SPD war vielleicht nicht erste Wahl, blieb aber grundsätzlich intakt. Bereits bei unserer 10.000er Befragung, die wir im Januar 2021 als Jahresauftaktbefragung für BILD erhoben haben, wurde bei einer weiteren Frage das Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Union und SPD deutlich. Auf die Frage, wen man schon einmal bei einer Bundestagswahl gewählt habe, antworteten 45 Prozent CDU/CSU, aber auch immerhin 42 Prozent SPD. Die deutlich weniger zugkräftigen Kanzlerkandidaten von Grünen und Union, die eher unerwartete Einigkeit bei den Genossen, die fehlende Geschlossenheit bei der Union, die nach 16-Jahren in Regierungsverantwortung unter Angela Merkel entkernt erscheint, und die wachsende Bedeutung sozialer Themen, sind die Rahmenbedingungen für eine Art von Wechselstimmung ohne Wechselstimmung.

Ein Kardinalfehler der Union, das kann man heute schon sagen, war, dass sie das Megathema „Wirtschaft“ nicht stärker in den Fokus stellte. Die tatsächlichen ökonomischen Herausforderungen hätten das mehr als gerechtfertigt. Trotz Klima-Union haben die Wähler eher beim Themenfeld „Wirtschaft“ eine Kompetenzvermutung zugunsten der CDU/CSU als beim Themenfeld „Klimaschutz“. Aber diese Erkenntnis ist genauso wenig neu, wie die Popularität von Olaf Scholz und der Markenwert der SPD .

Hermann Binkert (INSA)

Die SPD (26 %) gewinnt in dieser Woche einen weiteren und die Union (20,5 %) einen halben Prozentpunkt hinzu, während die Grünen (15,5 %) sowie die FDP (12,5 %) jeweils einen und die Linke (6,5 %) einen halben Prozentpunkt verlieren. Einzig die AfD (11%) bleibt konstant.

Bei den sicheren Wählern kann die Union zwei Prozentpunkte, die SPD sowie die FDP jeweils einen Prozentpunkt hinzugewinnen. Die Grünen sowie die AfD verlieren dagegen jeweils einen Prozentpunkt. Die Linke bleibt konstant.

Bei den potentiellen Wählern kann einzig die Union zwei Prozentpunkte hinzugewinnen, während die SPD drei und die Linke zwei Prozentpunke verlieren. Die AfD, die FDP sowie die Grünen bleiben jeweils konstant.

Den Anteil an Befragten, die ausschließen, eine Partei jeweils zu wählen, kann die FDP um sechs, die Grünen um vier, die Union um drei, die SPD sowie die Linke jeweils um zwei Prozentpunkte und die AfD um einen Prozentpunkt verringern.

Bundestagswahl 2021: Sie haben das Wort!

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