INSA-Analysis Partei-Potentiale in DNEWS24

INSA-Sonntagsfrage: Die SPD überholt die Grünen

Jede Woche veröffentlicht DNEWS24 die aktuellen Zahlen der INSA-Potential-Analyse zur Sonntagsfrage.

In den Sonntagsfragen für die Bundestagswahl, die wir regelmäßig für die BILD und die BILD AM SONNTAG erheben, sind die Wahlberechtigten abgebildet, die an einer Bundestagswahl teilnehmen würden und die wissen, wen sie wählen würden. Viele interessieren sich zu Recht dafür, welche Parteien diejenigen gewinnen könnten, die sich noch nicht entschieden haben, ob und wen sie wählen würden. Dabei werden aber diejenigen vergessen, die uns zwar eine Wahlabsicht nennen, mit der von ihnen präferierten Partei aber unzufrieden sind: Das ist jeder vierte Befragte (25 Prozent). 70 Prozent der Wähler sind mit der von ihnen präferierten Partei zufrieden. Besonders unzufrieden mit der Partei, die sie aktuell wählen würden, sind mit 35 Prozent die unter 30-jährigen Wähler (60 Prozent zufrieden, 35 Prozent unzufrieden). Am zufriedensten mit ihrer Partei sind die über 70-jährigen Befragten (77 Prozent zufrieden, 17 Prozent unzufrieden). Die Wähler im Westen (72 Prozent zufrieden, 24 Prozent unzufrieden) sind mit ihren Parteien zufriedener als die Wähler im Osten (66 Prozent zufrieden, 29 Prozent unzufrieden). Am zufriedensten mit ihrer Partei sind die Wähler der Grünen (78 Prozent zufrieden, 19 Prozent unzufrieden), am unzufriedensten die Wähler der Linken (57 Prozent zufrieden, 36 Prozent unzufrieden). Wer mit der von ihm präferierten Partei unzufrieden ist, könnte auch für andere Parteien gewinnbar werden.

Die Landtagswahl in Niedersachsen am 9. Oktober 2022 zeigte erneut, dass auch Umfragen das Wahlverhalten beeinflussen können. Die Vorwahlumfragen ließen keinen Zweifel daran, dass am Ende die CDU mehr oder weniger knapp hinter der SPD liegen würde. Mögliche (oder ehemalige) FDP-Wähler zog es so zur CDU, was den Liberalen am Ende den Einzug in den Landtag vermasselte. Ihre Wähler fremdeln womöglich mit der Ampel-Koalition im Bund und sahen nicht, welche gestalterische Funktion die Freien Demokraten in Niedersachsen haben könnten. Aus früheren Befragungen wissen wir, dass etwa ein Viertel der Befragten die eigene Wahlentscheidung von Umfragen abhängig macht.

Obwohl wir wissen, dass es durch die Umfragen zu solchen Wirkungen kommt, veröffentlichen wir in unseren Vorwahlumfragen ausschließlich die Stimmung zum Zeitpunkt der Erhebung. Unter allen Umfrageinstituten, die im Vorfeld der Niedersachsen-Wahl die Stimmung erhoben haben, war die Abweichung im Schnitt aller Parteien nur bei der FGW für das ZDF und bei INSA für die BILD unter einem Prozentpunkt. Darüber freuen wir uns!

Hermann Binkert (INSA)

Aktuelle Sonntagsfrage (INSA-Potentialanalyse)

Die Union bleibt weiter mit 27,5 Prozent deutlich vor der SPD (19,5 %) sowie vor den Grünen (19 %), die jeweils einen halben Prozentpunkt hinzugewinnen. Darauf folgt die AfD mit 15 Prozent (+/- 0). FDP (7,5 %) und die Linke (5 %) bleiben deutlich abgeschlagen dahinter und verlieren beide jeweils einen halben Prozentpunkt.

Bei den sicheren Wählern kann die Union einen Prozentpunkt und die SPD zwei Prozentpunkte hinzugewinnen. Der Anteil der sicheren Wähler von den anderen Parteien bleibt jeweils konstant.

Bei den potentiellen Wählern kann einzig die Union einen Prozentpunkt hinzugewinnen. Dagegen verlieren die SPD, die FDP sowie die Linke jeweils einen Prozentpunkt. Die Potentiale der Grünen und der AfD bleiben jeweils unverändert.

Den Anteil an Befragten, die grundsätzlich ausschließen, die jeweilige Partei zu wählen, können in dieser Woche die SPD, die Union und die Linke jeweils um einen Prozentpunkt und die Grünen um zwei Prozentpunkte verringern, wohingegen die AfD hier zwei Prozentpunkte zulegt. Einzig das Negativpotential der FDP bleibt konstant.

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