INSA-Analysis Partei-Potentiale in DNEWS24

INSA-Sonntagsfrage: Auch zu Beginn 2023 ist die Union weiterhin vorne

Jede Woche veröffentlicht DNEWS24 die aktuellen Zahlen der INSA-Potential-Analyse zur Sonntagsfrage.

Zu Beginn eines neuen Jahres wird gerne in die Zukunft geschaut: Welche Entwicklungen sind möglich? Ich weise immer darauf hin, dass Meinungsforscher keine Propheten sind und wir letztlich nur die Stimmung zum Erhebungszeitpunkt spiegeln können.

Trotzdem lassen sich aus dem, was wir regelmäßig abfragen, doch Rückschlüsse ziehen. Zum Beispiel, dass bei der aktuellen Sonntagsfrage die CDU/CSU (39,5 Prozent), FDP (8,5 Prozent) und AfD (36,5 Prozent) bei den Wählern, die sich selbst rechts der Mitte verorten, stärker abschneiden als bei Gesamtheit der Befragten (CDU/CSU 27 Prozent, FDP 7,5 Prozent, AfD 15 Prozent). Bei den Wählern, die sich selbst links der Mitte verorten, schneiden SPD (27 Prozent), Bündnis90/Die Grünen (30,5 Prozent) und Linke (10 Prozent) deutlich besser ab als in der Sonntagsfrage bezogen auf alle Wähler (SPD 20 Prozent, Bündnis90/Die Grünen 17,5 Prozent, Linke 4,5 Prozent). Wer sich selbst in der Mitte des politischen Spektrums verortet, stimmt aktuell vor allem für die CDU/CSU (31 Prozent) und die SPD (22 Prozent). Auch die FDP kommt mit 10 Prozent bei den sich in der Mitte verortenden Befragten deutlich über ihr aktuelles Ergebnis in der Sonntagsfrage. Bündnis90/Die Grünen (13,5 Prozent), AfD (12 Prozent) und Linke (1,5 Prozent) schneiden bei den Befragten der Mitte hingegen unterdurchschnittlich ab.

Dieser Blick auf die Selbstverortung der Wähler zeigt, dass die Union – stärker als sie das vielleicht selbst wahrhaben will – eine Mitte-rechts Partei ist. Bündnis90/Die Grünen sind links der Mitte – noch vor der SPD – die stärkste politische Kraft, sie schneiden aber wiederum bei den Befragten der politischen Mitte unterdurchschnittlich ab. Grüne und SPD ringen um den ersten Platz bei den sich links Verortenden, Union und AfD um den ersten Platz bei den Befragten rechts der Mitte. Bezogen auf alle Wähler ist jedoch nur mehrheitsfähig, wem es gelingt, auch die Wähler der Mitte zu überzeugen. Das gelingt der SPD besser als den Grünen und der Union besser als der AfD.

Die FDP ist also, wenn sie die politische Einstellung ihrer Wähler ernst nimmt, in der falschen Koalition. Fast drei Viertel ihrer Wähler (74 Prozent) sehen sich entweder in der Mitte (46,5 Prozent) oder rechts der Mitte (27,5 Prozent). Nur 24,5 Prozent der FDP-Wähler verorten sich selbst politisch links der Mitte. Der Rest (1,5 Prozent) macht dazu keine Angaben. Die Ampel-Koalition ist für die FDP existenzgefährdend, weil das Bündnis mit den zwei eher linken Parteien Grünen und SPD alles in allem FDP-Wähler eher nicht zufrieden stellen dürfte.

Hermann Binkert (INSA)

Aktuelle Sonntagsfrage (INSA-Potentialanalyse)

Die Union (27 %) verliert in dieser Woche einen halben Prozentpunkt und die SPD (20 %) einen Prozentpunkt, während der Wert der Grünen (17,5 %) unverändert bleibt. Die AfD (15 %) legt einen halben Prozentpunkt zu. Die Werte von FDP (7,5 %) sowie Linke (4,5 %) blieben jeweils konstant.

Bei den sicheren Wählern kann keine Partei Gewinne erzielen, wohingegen die SPD hier einen Prozentpunkt verliert. Der Anteil an sicheren Wählern der anderen Parteien bleibt jeweils unverändert.

Den Anteil an potentiellen Wählern kann einzig die FDP um einen Prozentpunkt erhöhen, wohingegen die SPD sowie die Grünen jeweils einen Prozentpunkt verlieren. Die Potentiale der anderen Parteien bleiben jeweils stabil.

Den Anteil an Befragten, die grundsätzlich ausschließen, die jeweilige Partei zu wählen, kann in dieser Woche einzig die SPD um einen Prozentpunkt verringern, wohingegen die Grünen, die AfD sowie die Linke diesen Anteil um einen Prozentpunkt und die Union sowie die FDP jeweils um zwei Prozentpunkte erhöhen.

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