„Ich sage nur China, China, China!“. Kurt Georg Kiesinger, Rede bei der Wahlkampferöffnung der CDU am 31. August 1969 in der Dortmunder Westfalenhalle.

Vor 50 Jahren warnte der damalige Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger (CDU) vor der gelben Gefahr China. Heute befinden sich die USA mit China im erbitterten Handelskrieg. Fühlen die Deutschen sich bedroht?

Wie wird der Einfluss Chinas in der deutschen Wirtschaft eingeschätzt?

48 Prozent halten den Einfluss Chinas innerhalb der deutschen Wirtschaft für zu hoch. 28 Prozent sehen dies nicht so und 21 Prozent wissen keine Antwort auf die Frage. Bei der Betrachtung der Altersverteilung fällt auf, dass die 30- bis 49-Jährigen der Aussage am geringsten zustimmen (40 bzw. 41 %). Eine deutlich höhere Zustimmung zeigt sich bei den Altersgruppen ab 50 Jahren (53 bzw. 54 %). Die Mitte bildet die jüngste Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen mit 44 Prozent, welche auch den höchsten Anteil an „weiß nicht“-Antworten abgibt.

Mit Blick auf das Haushaltsnettoeinkommen zeigt sich die Tendenz, dass mit steigendem Einkommen mehr Befragte zustimmen, dass der Einfluss Chinas innerhalb der deutschen Wirtschaft zu hoch ist. Der Anteil steigt von 37 Prozent bei den Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 1.000 Euro bis auf 52 Prozent bei denen mit einem Haushaltsnettoeinkommen ab 3.000 Euro. Dieselbe Tendenz zeigt sich aber in der Ablehnung – die Anteile liegen zwischen 26 und 37 Prozent. Je größer das Haushaltsnettoeinkommen, desto weniger Befragte wissen keine Antwort oder machen keine Angabe.

Wähler der Linkspartei sind zu 45 Prozent der Meinung, dass der Einfluss Chinas innerhalb der deutschen Wirtschaft nicht zu hoch ist. Sie sind die einzige Wählergruppe, die die Aussage häufiger ablehnt als dass sie sie annehmen (ihre Zustimmung liegt bei 40 %). Wähler der FPD weisen die größte Zustimmung auf (62 %). Mehrheitliche Ablehnung kommt auch von Grünen- (55 %), CDU/CSU- (50 %) und AfD-Wählern (50 %). Knapp dahinterliegend schließt sich die Zustimmung der SPD-Wähler mit 48 Prozent an.

Wenn Sonntag Bundestags-Wahl gewesen wäre…

Auch diese Woche liegt die Union in der Sonntagsfrage an erster Position. Mit 26 Prozent hat die Partei jedoch einen Prozentpunkt im Vergleich zur Vorwoche verloren. Währenddessen können die Grünen (23 %), auf Platz zwei, und die AfD (15,5 %), auf Platz drei, je einen halben Prozentpunkt gut machen. Bei den restlichen Parteien gibt es keine Veränderung, somit bleibt die SPD mit 13,5 Prozent auf Platz vier. Die Linkspartei liegt mit 9 Prozent weiterhin an fünfter Stelle und die FDP ist mit 7,5 Prozent die letztplatzierte Partei.

Für die CDU/CSU verringert sich der Anteil an sicheren Stimmen um zwei Prozentpunkte, AfD und SPD können diese Anteile jeweils um einen Prozentpunkt ausbauen. Bei den restlichen Parteien ergibt sich keine Veränderung.

Auch bei den potentiellen Wählern verliert die CDU/CSU im Vergleich zur Vorwoche zwei Prozentpunkte. AfD, SPD und FDP hingegen büßen jeweils nur einen Prozentpunkt ein, während die Linkspartei ihren Anteil wiederum gleich hält. Einzig die Grünen können ihr Potential um zwei Prozentpunkte erhöhen.

Bei der AfD und FDP sinken die Anteile an Befragten, welche sie grundsätzlich ausschließen, um einen Prozentpunkt. Übertroffen wird dies nur durch die Grünen, die ihr Negativpotential um vier Prozentpunkte abbauen können. Für die restlichen Parteien zeichnet sich hier keine Veränderung ab.