Genießen wie Gott in Italien mit DNEWS24

Gelato – die süße Geschichte einer italienischen Köstlichkeit. Italian Secrets in DNEWS24

Hervorragende Grund-Produkte, kleine lokale Erzeuger, Rezepte und Reise-Tipps – eben genießen wie Gott in Italien. Elke Heselmeyer mit ihren Italian Secrets.

Gelato, das berühmte italienische Speiseeis, ist mehr als nur ein erfrischender Genuss an heißen Sommertagen – es ist ein fester Bestandteil der italienischen Kultur und Geschichte. Doch wie ist diese köstliche Tradition entstanden und was macht das italienische Gelato so besonders?

Ursprünge des Gelato

Die Wurzeln des Gelato reichen weit zurück in die Antike. Bereits in der römischen und ägyptischen Zeit genossen die Menschen eine Art Sorbet, das aus Schnee, Honig und Fruchtsäften hergestellt wurde. Es wird oft berichtet, dass der römische Kaiser Nero (37-68 n. Chr.) Boten in die Berge schickte, um Schnee zu sammeln, den er dann mit Frucht- und Honiggeschmack verfeinerte.

Renaissance und der Siegeszug des Gelato

Der eigentliche Beginn der Gelato-Tradition, wie wir sie heute kennen, wird jedoch in der Renaissance verortet. Es war der florentinische Architekt und Künstler Bernardo Buontalenti, der im 16. Jahrhundert das erste Rezept für eine eisähnliche Creme entwickelte. Er präsentierte diese Kreation am Hof der Medici in Florenz und beeindruckte damit den europäischen Adel.

Die Verbreitung in Europa

Ein weiterer wichtiger Name in der Geschichte des Gelato ist Francesco Procopio dei Coltelli, ein sizilianischer Koch, der im 17. Jahrhundert das erste Café in Paris eröffnete – das berühmte Café Procope. Procopio gilt als derjenige, der das Gelato außerhalb Italiens populär machte. Sein Café wurde schnell ein Treffpunkt für Intellektuelle und Künstler, die von seinen gefrorenen Köstlichkeiten begeistert waren.

Moderne Zeit und die Vielfalt des Gelato

Heute ist Gelato weltweit bekannt und wird in unzähligen Variationen genossen. Im Gegensatz zu herkömmlichem Eis enthält Gelato weniger Luft und Fett, was ihm seine charakteristische cremige Konsistenz und den intensiveren Geschmack verleiht. Typische Zutaten sind Milch, Zucker und verschiedene natürliche Aromen wie Vanille, Schokolade, Pistazie und frische Früchte.

Der Unterschied zwischen Gelato und Eiscreme

Es gibt einige wesentliche Unterschiede zwischen italienischem Gelato und herkömmlicher Eiscreme. Gelato wird bei einer wärmeren Temperatur als Eiscreme gelagert und serviert, was zu seiner weicheren und dichteren Textur beiträgt. Außerdem enthält Gelato mehr Milch als Sahne und weniger Luft, was ihm seinen intensiveren Geschmack verleiht. Kurz gesagt: Bei Gelato bekommt man mehr Eis als bei Eiscrème.

Gelato heute

In Italien findet man Gelaterie, die auf handwerklich hergestelltes Gelato spezialisiert sind, in fast jeder Stadt. Besonders bekannt sind Städte wie Rom, Florenz und Bologna, die für ihre erstklassigen Gelaterie berühmt sind. Moderne Gelato-Meister experimentieren ständig mit neuen Geschmacksrichtungen und Zutaten, wobei sie stets auf hohe Qualität und natürliche Inhaltsstoffe achten.

Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass Gelato nicht nur ein Genussmittel, sondern ein wichtiger Teil der italienischen Kultur und Geschichte ist.

Bevor es allerdings elektrische Kühltruhen gab, war die Konservierung von Gelato eine echte Herausforderung und erforderte kreative Lösungen.

Hier sind einige Methoden, die in der Vergangenheit verwendet wurden, um diese köstliche Leckerei zu konservieren:

Antike Methoden

Bereits in der Antike nutzten die Römer und die Ägypter natürliche Quellen zur Kühlung. Sie brachten Schnee und Eis aus hohen Bergen und lagerten sie in speziellen unterirdischen Kammern, die als „Nivei“ bezeichnet wurden. Diese Kammern hielten die Temperatur relativ kühl und ermöglichten die Konservierung von Eis und gefrorenen Desserts über längere Zeiträume.

Renaissance-Techniken

In der Renaissance wurde das Konservieren und Zubereiten von Eis und Gelato durch die Verwendung von „Eispulver“ verfeinert, einer Mischung aus Salpeter (Kaliumnitrat) und Wasser. Dieses Eispulver erzeugte eine chemische Reaktion, die Kälte freisetzte. Gelato wurde in Metallbehältern hergestellt, die in größere Behälter mit Eispulver und Wasser gestellt wurden. Durch ständiges Rühren und Schaben wurde die Mischung langsam gefroren.

Das System der „Neve“ (Schnee)

Im 17. und 18. Jahrhundert wurde Schnee aus den Bergen in speziellen isolierten Wägen transportiert und in unterirdischen Lagern oder speziellen „Schneehäusern“ aufbewahrt. Diese Schneehäuser waren oft gut isolierte Gebäude, die tief im Boden lagen und mit Stroh oder Sägemehl gefüllt waren, um die Kälte zu speichern. Der Schnee wurde dann in die Städte gebracht und zur Herstellung und Konservierung von Gelato verwendet.

Innovationen im 19. Jahrhundert

Im 19. Jahrhundert kamen immer fortschrittlichere Methoden auf. Die Entdeckung und Nutzung von Natriumchlorid (Salz) zur Herstellung von Eis führte zu besseren und effizienteren Kühlmethoden. Eine Mischung aus Eis und Salz erzeugte eine Umgebung mit sehr niedriger Temperatur, die das schnelle Einfrieren von Gelato ermöglichte.

Haltbarkeit und Genuss

Trotz dieser kreativen Konservierungsmethoden war die Haltbarkeit von Gelato begrenzt. In der Regel konnte es nur wenige Stunden oder maximal einen Tag aufbewahrt werden, bevor es begann zu schmelzen oder seine Textur zu verändern. Die Lagerung und der Transport von Schnee und Eis waren kostspielig und arbeitsintensiv, was das Gelato zu einer besonderen Delikatesse machte, die meist nur der wohlhabenden Gesellschaft vorbehalten war.

Heute, dank moderner Kühltechnologie, können wir Gelato jederzeit genießen. Doch die Geschichte zeigt, wie wertvoll und begehrt diese Köstlichkeit schon immer war und wie viel Aufwand früher betrieben wurde, um sie zu konservieren.

Und passend zum heutigen Thema habe ich natürlich ein einfaches Rezept für ein Schokoladeneis mitgebracht:

Rezept der Woche

Schokoladeneis

Zutaten

  • 2 Eigelbe
  • 70 g weißer Zucker
  • 250 ml Milch (+ 2 EL)
  • 100 ml Sahne
  • 80 g Bitterschokolade

Zubereitung

Die dunkle Schokolade mit 2 Eßlöffeln Milch schmelzen. Die Eigelbe ca. eine Minute lang mit dem Zucker verquirlen.

Nun die Milch, die Sahne und die geschmolzene Schokolade hinzugeben und alles langsam miteinander verrühren.

Dann die Masse zum Eindicken auf den Herd stellen und bei schwacher Hitze ca. 15 Minuten lang erhitzen, allerdings ohne die Masse zum Kochen zu bringen, dabei häufig umrühren. Gießen Sie die Mischung in ein Gefäß und lassen Sie sie unter gelegentlichem Rühren abkühlen. Anschließend ins Gefrierfach stellen und etwa 3 Stunden einfrieren.

Nun nehmen Sie das Eis aus dem Gefrierfach und mixen es noch einmal gut durch. Wenn es eine glatte Konsistenz hat, frieren Sie es für weitere vier Stunden ein. Danach ist Ihr Schokoladeneis „fatto a casa“ fertig und wartet darauf, von Ihnen genossen zu werden.

Natürlich paßt zu einem Dessert, zu einer Süßspeise am besten ein Dessertwein. Heute habe ich den wunderbaren LUME von Selva Capuzza ausgesucht: https://porta-vagnu.de/produkt/lume-benaco-bresciano-passito-igt/.

Buon appetito und bleiben Sie gesund!

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Gut zu wissen

Weine und mehr gibt es im Online-Shop von Porta-Vagnu: porta-vagnu.de.


Bild: © Alexander Gray, Alison Pang unsplash, © DNEWS24

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