Der Kommentar am Sonntag in DNEWS24.

Gedankenmacher: Kinderkiller

Die grauenerregende Tat in Freudenberg ist leider kein Einzelfall. Es ist Zeit zu handeln.

Luise ist nicht nach Hause gekommen. Die Eltern warteten vergebens, riefen die Polizei. Eine ganze Nacht der Ungewissheit lag vor ihnen, dann wurde die furchtbare Ahnung Gewissheit. Luise ist tot. Mit zahlreichen Messerstichen ermordet.

Was dies für die Eltern bedeutet, können nur die wirklich nachfühlen, die ein ähnliches Schicksal erlitten haben. Und dennoch wird wohl jede Mutter, jeder Vater eine heiße Angst vor einer ähnlichen Situation haben. Verbrechen sind nicht immer zu verhindern. Umso notwendiger ist es, alle, wirklich alle Anstrengungen zu unternehmen, präventiv tätig zu werden. Und wichtiger noch: das Recht muss ohne wenn und aber durchgesetzt werden.

Leider gibt es in unserem Land unzählige Beispiele dafür, dass Recht immer dann nicht durchgesetzt wird, wenn sich für moralisch überlegen haltende Lobby-Gruppen geltendes Recht für ungerecht erklären und öffentlichen Druck erzeugen.

Zurück zu Luise. Sie ist mit zahlreichen Messerstichen von zwei Täterinnen ermordet worden, die selbst im gleichen Alter wie Luise sind. Sie werden nicht verurteilt werden, sie erhalten keine Strafe. Denn die Täterinnen sind strafunmündig, da sie noch nicht 14 Jahre alt sind.

Wer alt genug ist zu morden, sollte auch alt genug sein, wegen Mord verurteilt und bestraft zu werden. Das ist unsere Gesellschaft Luise schuldig.

In dieser Woche berichteten viele Medien über viele Themen. Der Mord an Luise rückte schnell in den Hintergrund. Das darf nicht sein. Zunehmende virtuelle und reale Gewalt, Mobbing jeder Art muss endlich wirksam bekämpft werden.

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Der Autor

Uwe-Matthias Müller ist Gründer und Vorstand des Bundesverband Initiative 50Plus, des Bundesverband Initiative 50Plus Austria und Sprecher des European Center of Competence for Demography.

Bis 1996 hat er mit seiner Frau und den beiden Töchtern in (West-)Berlin gelebt. Nach zwei Jahren im Ausland lebt er heute in Bayern.

Uwe-Matthias Müller kommt viel und gern nach Berlin. „Als Berliner auf Zeit geniesst man nur die Vorteile der Hauptstadt und kann die vielen Unzulänglichkeiten, unter denen die Bewohner täglich leiden, einfach ignorieren.“

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