Arbeit und Demografie in DNEWS24

Fachkräfte händeringend gesucht

In manchen Branchen wird händeringend nach Fachkräften gesucht – und das trotz drohender Konjunktur-Abkühlung.

Die Zeit bis zur Neubesetzung von freien Arbeitsplätzen wird immer länger. Gerade das Handwerk sucht dringend. Ganz oben auf der Liste der Branchen, in denen Arbeitgeber freie Stellen ausschreiben und keine Bewerber finden: Klempner, Sanitärinstallateure, Heizungs- und Klimatechniker. Das geht aus einer aktuellen Analyse der Bundesagentur für Arbeit zu Fachkräftemangel hervor.

Durchschnittlich 200 Tage ist eine ausgeschriebene Stelle des Handwerks frei. Im Pflegesektor ist eine Stelle im Schnitt 199 Tage unbesetzt, danach kommen Bodenleger mit 185 Tagen.

Es fehlt an Bewerbern mit abgeschlossener Berufsausbildung: Bei Klempnern, Sanitär, Heizung und Klima haben im Schnitt 46 Arbeitslose die Wahl unter 100 freien Stellen. In der Altenpflege ist dieses Verhältnis noch ungünstiger für die Arbeitgeber: 27 zu 100.

Viele Stellen bleiben unbesetzt

Insgesamt dokumentiert die Bundesagentur 30 Berufsgruppen, in denen besonders viele Fachkräfte fehlen: Insgesamt mehr als 472 000 freie Stellen waren Ende Juli in diesen Branchen gemeldet. In absoluten Zahlen gab es mit 63 000 offenen Stellen den größten Mangel bei den fertigungstechnischen Berufen (u.a. Industriemechaniker und Feinwerkmechaniker).

Für die Bürger wird der Fachkräftemangel spürbar: So sind in diesem Sommer in Bayern reihenweise Züge ausgefallen, weil Lokführer fehlten. Bundesweit mehren sich die Meldungen über vorübergehende Stationsschließungen in Krankenhäusern, weil es an Krankenschwestern und -pflegern mangelt.

Jetzt drängen noch neue Player in den Markt: die Deutsche Bahn sucht zehntausende Arbeitskräfte, die Polizei will ebenfalls tausende neue Jobs schaffen und muss zehntausende Stellen neu besetzen, weil Beamte in Pension gehen. Die Bundeswehr ist das Unternehmen mit dem größten Einzelbedarf an Fachkräften: sie hat jährlich rund 25.000 Stellen zu besetzen.

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