Das Superwahljahr 2021 kommt auf Touren – INSA fragt Wählergruppen

INSA veröffentlicht zu Begnn des Superwahljahres 2021 detaillierte Zahlen. Wer gewinnt, welche Koalitionen sind erwünscht, wer wählt wie. DNEWS24 veröffentlicht alle Zahlen und Fakten von INSA.

Die Nervosität in den Berliner Wahlkampf-Zentralen steigt. Kommunal-, Landtags- und Bundestags-Wahlen prägen das Superwahljahr 2021. Und: Lockdown und Corona. Und: erstmals tritt ein amtierender Bundeskanzler nicht mehr zur Wiederwahl an. Viele Unwägbarkeiten, denen das Meinungsforschungs-Institut INSA nachgeht.

In zwei Wochen wählen die Bürger in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg neue Landtage. Die beiden Urnengänge finden in Zeiten der Corona-Pandemie statt. Ein klassischer Wahlkampf mit Veranstaltungen, Straßenständen, Tür-zu-Tür-Aktionen kann nicht geführt werden. Es ist eine besondere Distanz zwischen Parteien und Wählern, die diese Pandemie erzwingt.

Dazu kommt, dass auch die Zeitschienen und Strategien der Wahlkampfplanung neu gedacht werden müssen. Viele Wahlberechtigte werden bereits jetzt ihre Stimme per Brief abgegeben haben. Alle Versuche der Parteien, diese Briefwähler in den letzten beiden Wochen noch für sich zu überzeugen, sind vergebens. Ihre Entscheidung ist schon gefallen. Noch stärker als sonst schon, bestimmen die Medien, was stattfindet, nämlich nur das, was veröffentlicht wird, und wie es eingeordnet wird. Unbestritten ist, dass die Corona-Pandemie, die diesem Wahlkampf seine eigene Prägung gibt, auch ein wahlentscheidendes Thema ist.

Wie würden aktuell unterschiedliche Bevölkerungsgruppen wählen?

Während die Union von den 40- bis 49-Jährigen und von den ab 60-Jährigen deutlich häufiger gewählt wird als von den anderen Altersgruppen (38 bzw. 39 %) und von den 18- bis 29-Jährigen deutlich seltener (24 %; Rest: 30 %), wird die SPD von den ab 60-Jährigen deutlich häufiger gewählt (22 zu 9 bis 16 %). Die Grünen hingegen werden von den jüngsten Befragten (18 bis 29 Jahren) deutlich häufiger gewählt als von den anderen Altersgruppen (29 zu 12 bis 20 %). In den übrigen Altersklassen ist jeweils die Union die am häufigsten gewählte Partei.

Während Union (35 zu 28 %) und SPD (17 zu 11 %) häufiger von Befragten aus dem Westen gewählt werden, werden AfD (17 zu 10 %) und Linke (14 zu 7 %) von Befragten aus dem Osten häufiger gewählt.

Die SPD (25 zu 13 bzw. 17 %) und die AfD (16 zu 9 bzw. 13 %) werden von Befragten mit einem Haupt- bzw. Volksschulabschluss am häufigsten gewählt. Die Grünen (21 zu 9 bzw. 13 %) und die FDP (12 zu jeweils 6 %) werden von Befragten mit einem Abitur bzw. der Fachhochschulreife am häufigsten gewählt.

Die Union wird aktuell von römisch-katholischen Befragten deutlich häufiger gewählt als von Befragten anderer Religions- bzw. Konfessionsklassen (45 zu 26 bis 35 %). Die AfD wird von römisch-katholischen und von konfessionslosen Befragten häufiger gewählt als von evangelischen oder islamischen Befragten (12 bzw. 13 zu 4 bzw. 8 %). Die Linke (3 zu 8 bis 10 %) und die Grünen (12 zu 18 bis 22%) werden jeweils von römisch-katholischen Befragten seltener gewählt als von den anderen Konfessionsklassen.

Die Union wird von Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 1.000 Euro deutlich seltener gewählt als von Befragten mit einem höheren Haushaltsnettoeinkommen (18 zu 32 bis 35 %). Die SPD wird von Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen von 1.000 bis weniger als 2.000 Euro am häufigsten gewählt (21 zu 14 bis 16 %). Die FDP am häufigsten von Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen von 4.000 Euro und mehr (15 zu 6 bis 9 %). Der Anteil der Befragten, welche die Linke wählen, sinkt mit steigendem Haushaltsnettoeinkommen von 13 Prozent (unter 1.000 Euro) auf vier Prozent (4.000 Euro oder mehr). Die Grünen werden am häufigsten von Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 1.000 Euro (22 %) und Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen von 4.000 Euro oder mehr (20 %) am häufigsten gewählt (Rest: 13 bis 17 %).

Die Union wird von Befragten mit einem starken politischen Interesse seltener gewählt als von Befragten mit einem schwächeren politischen Interesse (30 zu 36 bzw. 37 %). Die SPD wird von Befragten mit einem schwachen politischen Interesse häufiger gewählt als von Befragten mit einem stärkeren politischen Interesse (21 zu jeweils 15 %). Die Grünen werden von Befragten mit einem starken politischen Interesse etwas häufiger gewählt als von den anderen Befragten (18 zu 14 bzw. 16 %).

Sonntagsfrage

Die Union (33,5 %) und die Grünen (17 %) bleiben in dieser Woche konstant. Die SPD verliert einen Prozentpunkt und rutscht somit mit 16 Prozent wieder knapp hinter die Grünen. Die AfD gewinnt einen halben Prozentpunkt hinzu (11 %), die FDP bleibt konstant bei neun Prozent und die Linke verliert einen Prozentpunkt und erreicht somit nur noch acht Prozent.

Bei den sicheren Wählern gewinnt einzig die Union in dieser Woche hinzu (+ 1). SPD, Linke und Grüne verlieren jeweils einen Prozentpunkt und die AfD und die FDP bleiben jeweils konstant.

Bei den potentiellen Wählern gewinnt in dieser Woche einzig die FDP (+ 2) hinzu. Die AfD und die Linke bleiben konstant. Union und Grüne verlieren jeweils zwei Prozentpunkte und die SPD sechs.

Den Anteil der Wähler, welche die Wahl einer Partei ausschließen, erhöht in dieser Woche die Union, SPD und AfD jeweils um drei Prozentpunkte, die FDP um vier, die Linke um sechs und die Grünen um neun Prozentpunkte.