COVID19: Zwischen Klopapier und Corona-Partys – oder warum Politik und Gesellschaft versagen
Das Coronavirus COVID19 breitet sich aus und die Fallzahlen schnellen nach oben. Es fällt zunehmend jedem auf, dass hier etwas nicht stimmt. Nicht stimmen kann. Und auch eigentlich nicht stimmen darf. Trotzdem reagiert die Gesellschaft zögerlich und larmoyant. Von Sascha Rauschenberger.
Toilettenpapier wird in diesen Tagen zum Indikator für die Zustände in unserem Land. In der Wirtschaft wäre das schon eine Kennzahl für den Managementreport, der Anlass zur Sorge geben würde. Die Hamsterkäufe bei Klopapier erinnern an die „Gute alte Zeit“, als man im Hype des Neuen Marktes das allgemeine Recht an Neuemmissionen am Aktienmarkt postulieren wollte.
Im richtigen, neutralen und sachlichen Licht betrachtet zeigt der Run auf Klopapier nur eines auf: den absoluten Vertrauensverlust in das politische Management dieser Republik!
Inzwischen ist es doch offensichtlich so, dass was immer „die“ Politik via Medien mit oftselbsternannten Experten verkündet, sehr zügig zu genau dem gegenteiligen Verhalten führt. Mediale Beruhigungstabletten führen in vielen Fällen zu erhöhten Panik-Reaktionen, wie Schlangen vor Supermärkten zeigen. Der Glaube an das mantraartige „Wir schaffen das“, was früher mal ein gutes Argument war, ist komplett weg.
Stellt sich die Frage nach dem warum? Gerade in einem Land, das mal für seine Disziplin, Durchhaltefähigkeit und sein Rückgrat berühmt, geachtet und mitunter auch gefürchtet war. Warum bildet dieses Land nun weltweit das erbärmliche Schlusslicht in der individuellen Coronabekämpfung?
Wenn wir den Blick auf die politische Krisenführung werfen, sehen wir zwei Dekaden merkelscher Prägung. Die „Epoche“ zeichnet sich durch Abwarten, Nichtstun, andere machen lassen und Durchhalteparolen aus, deren Problemlösung immer von anderen kam und dann endlich mit dem Scheckbuch unser aller Steuern finanziert wurde.
Dass mit solchen Vorgaben eine Gesellschaft irgendwann mental abschaltet ist klar. Zumal dieser Spass-Gesellschaft auch nie etwas abverlangt wurde. Staatsverschuldung, Schattenhaushalte, Inflation, Digitalisierung und Demographie sowie andere durchaus das Sozialwesen gefährdende Entwicklungen waren und sind dabei genauso auffällig bedrohlich wie das Coronavirus.
Wie soll bei einer solchen Denke denn das Gefahrenpotential von etwas begriffen werden, was alle 24 Stunden ein Wachstum an Fallzahlen von 15-25% aufweist? Wie will man so das Coronavirus als Gefahr erkennen?
Wir reden von einer Gesellschaft, die nur allzu gern ihre Rechte sieht, darin auch immer bestärkt wurde, aber Pflichten komplett auf andere abschob? Oft mit Geld bezahlend, das eigentlich nie da war? Eine Fernsehansprache von „Mutti“ im gesetzten Ton vom Teleprompter ablesend mit der Bitte(!) den Ernst der Lage zu verstehen, reicht da nicht.
Schulen und Kitas wurden geschlossen. Kinder und Schüler treffen sich auf Spielplätzen und in Parks. Homeoffice wurde eingerichtet, und man flaniert in Gruppen auf Promenaden in der schönen Sonne. Restaurants, Pubs und Kinos werden geschlossen, doch es werden sogar Corona-Partys gefeiert. Die Menschen denken an sich, handeln aber ohne Verantwortung für die Freunde, Verwandten, Nachbarn, die Gemeinschaft.
Das mag hart formuliert sein. Aber Nettikette ist hier überflüssig geworden. Genderspeech und Political Correctness sind in diesen bedrohlichen Zeiten überflüssig.
Wir fragen uns warum wir bei der Klimadebatte abgerutscht sind. In die Lager Pro und Contra und eine Diskussions-Kultur versagte? Kann es sein, dass es ein Lager derer gibt, die noch denken können und wollen und es dann auch ein anderes Lager gibt, denen es genügt, wenn sich etwas schön/gut/richtig anfühlt? Notfalls auch jenseits von Wissenschaft, Naturgesetzen und auch Recht und Verfassung? Weil es moralisch richtig ist, wenn auch mit sonst nichts abgefedert? Weder mit Ressourcen und/oder Wissen?
Wenn eine Gesellschaft es bei Androhung des möglichen Todes – und eine Coronaansteckung endet zu 10% tödlich, wie sich leicht errechnen lässt – nicht schafft, aus ihrer sozialen Lethargie aufzuwachen und es lieber den Bewohnern des ebolagebeutelten Kongos nachmacht, die Krankheit als Einbildung betrachten und dabei über die Kongolesen lacht, der hat einen Zenith an Dekadenz erreicht, den Angela Merkel vielleicht dann sogar richtig einschätzt.
So können Coronaleugner und Klimaaktivisten gemeinsam im Biergarten über die Notwendigkeit weltweit alles CO2 abzuschaffen debattieren und dabei die Vorteile rein veganer Ernährung genderneutral, aufgeschlossen und politisch korrekt in ihrer Blase aus Nichtwissen, Einbildung und Egomanie diskutieren. Hofiert von sich widersprechenden „Experten“, medial begleitet von „Fachjournalisten“ deren Studium nie über so mathematikaffine Fächer wie Politik und Germanistik hinausgekommen ist und berieselt von Politikern, deren Berufsausbildung bestenfalls der Zusatz „vielleicht auch“ richtig ausdrückt.
Der Autor ist sich absolut sicher, dass der, der diesem Land nun hinreichend Klopapier besorgt, der nächste Bundeskanzler wird. Und er ist genauso sicher, dass sobald das geschehen ist, der Robert und die Greta samt Aktivistenbande um die Ecke kommen und die ökologische Nichtverträglichkeit des verbrauchten Scheisspapiers als zusätzliches und tödlichstes Klimaproblem anprangern werden.
Dekadenz war für eine Gesellschaft nie gut. Zu keiner Zeit. In keiner Epoche. Mit keiner Regierungsform. Und schon gar nicht mit Laiendarstellern, die ihre Gunst von gleichgültigen und fast schon komatösen Wohlstandsnutznießern beziehen. Von Leuten, die vergessen haben, dass alles einen Preis hat. Frieden, Freiheit und auch Wohlstand. Bis hin zur ureigenen Gesundheit.
Das Virus kommt zu Alten, Schwachen und Vorerkrankten. Gefährdet vor allem die, die helfen: Ärzte, Schwestern, Pfleger, Rettungsdienste, Feuerwehr und Sicherheitskräfte. Allesamt Menschen, denen unsere Achtung, Wertschätzung und Unterstützung gilt. An die Übergriffe auf eben diese Menschen in den letzten Jahren möchte man jetzt besser nicht denken… Auch so ein Punkt von kollektiver Verharmlosung und Ignoranz.
Am 27.1 war der erste Corona-Fall in Deutschland. Jetzt sind es 25.000 mit 2-3000 zusätzlich pro Tag. Bald wohl 5000 pro Tag. Dann 10.000. Die Kanzlerin rechnet mit 60% der Gesamtbevölkerung, die sich infizieren werden.
Es gibt nur einen Verantwortlichen. Den sehen wir mehrfach am Tag. Im Spiegel…
WIR haben es zugelassen, dass unsere Presse, unsere Politik, unsere Meinungsführer sind, wie sie sind. WIR haben keine krisenfesten Anführer zu unserer Regierung gemacht, noch nicht mal Experten, sondern weichgespülte, entscheidungsaverse und oft opportunistische Sprechpuppen, die nur eines können: dem „mündigen“ und selbstverliebten Wähler das erzählen, was er als genehm ansieht. Für ihn bequem und komfortabel ist. Was ihm als sein „Recht“ verkauft wurde. Und exakt dieses „Recht“ und die Wohlfühl-Zone fordern nun eben diese mündigen Wähler ein. Spaziergänge, Partys und was man sonst noch will. Wann man will und mit wem man will. Sic!
Es gibt eine Lösung. Die tut weh. Setzt Rückgrat voraus. Und baut auf Selbstdisziplin als Anführer und Verantwortlicher. Und Verantwortungsbewusstsein über die Wegmarke der nächsten Wahlen 2021 hinaus. Die Medizin für heuchlerische Dekadenz ist die drakonische Strafe bei Gefährdung des Gemeinwohls. Exorbitante Strafzahlungen und/oder mit Zwangs-Quarantäne für unbelehrbare Querulanten.
Der Artikel begann mit Klopapier. So soll er auch enden. Mit einem Tipp für alle, die bei weniger als 50 Rollen im Vorrat nun in Panik geraten… Klopapier gab es mal einlagig. Jetzt ist es mehrlagig. Es gibt also pro Rolle durchaus die Möglichkeit die Verfügbarkeit auf der Zeitachse zu strecken. Einfach die Lagen trennen! Und für die, die keines mehr haben. Ruhe bewahren. Klopapier gab es im Mittelalter auch nicht und wir haben auch diesen Zustand als Menschheit überlebt.