WikiPetra – Reportagen, Hintergrund-Analysen und Kommentare von Petra Fritz in DNEWS24.
COROMANIA – Quo vadis?
Man hört es in unseren Medien immer wieder, daß Deutschland bisher doch so glimpflich durch die Corona-Krise gekommen sei. Ist das – abgesehen von einem nachhaltigen in’s Haus stehenden Strukturwandel und einem Wirtschaftseinbruch inkl. Insolvenzverzögerung, etc. – wirklich so? Fragen von Petra Fritz
Mag sein, dass Deutschland bis zum jetzigen Zeitpunkt die Coronavirus-Pandemie gut meistert, aber ist dies nicht viel mehr eine Frage der Dauer bzw. des Zeitpunktes? Wenn ja, wäre ein sich endloses Hinziehen der Pandemie samt Restriktionen eine höchst unliebsame Konsequenz. Denn die Mediziner wissen, dass ohne eine gewisse Durchseuchungsrate von u.U. 50-60% (wir liegen nach Schätzungen aktuell bei 2-5%) kein absehbares Ende in Sicht ist und es ganz kurzfristig auch keinen maßgeschneiderten sicheren Impfstoff geben wird. Seit Jahren wird ohne Erfolg an einem Impf-/Wirkstoff gegen SARS (denn nichts anderes ist Covid-19) geforscht; von einem Durchbruch ist man realistisch betrachtet jedoch weit entfernt. Auch die bekannten antiviralen Medikamente zeigen bisher nicht den gewünschten Erfolg.
Ich war lange genug (12 Jahre in verschiedenen Positionen im In- und Ausland) in der Pharmaindustrie tätig um zu wissen, wie „der Hase läuft“. D.h. wie man Medikamente und Indikationen bei Bedarf „anpasst“, Studien verkürzt, Testreihen in exotische Länder verlegt und die ein oder andere Nebenwirkung sehr geschickt umschreibt.
Einer meiner besten Freunde ist Facharzt für Biochemie und ein Bekannter von Prof. Dr. Drosten. Oft diskutieren wir heftig über die Situation und das Vorgehen der Regierung; er aus rein medizinischer Sicht, ich eher aus globaler wirtschaftlicher Sicht.
Apropos: ich kann nur raten stets den unmittelbaren Worten der Virologen wir Dr. Drosten und Kollegen per Podcast zu folgen und nicht ausschließlich den Interpretationen unserer Politiker, die daraus oft ihre sehr eigenen opportunen Schlüsse ziehen. Offensichtlich war/ ist z.B. eine 14-Tage Quarantäne gar nicht erforderlich, da laut aktueller Aussage von Prof. Drosten Infizierte (analog einer einfachen Grippe oder Erkältung) nur zwei Tage vor Symptom-/ Krankheitsausbruch und in der durchschnittlich viertägigen Akutphase virulent/ ansteckend sind. Das Ergebnis kennen wir: aus 14 Tagen sollen nun halt 10 Tage Quarantäne werden.
Erst Mitte August führte ich in Hamburg ein ernüchterndes Gespräch mit einer Ärztin. Sie sieht insbesondere bei überhasteter Impfung erst recht eine Erkrankungswelle der geimpften Personen auf das Gesundheitssystem zukommen. „Das nehme man wohl in Kauf, damit es dann endlich was zu therapieren und verdienen gibt. Denn schließlich ist der deutsche Staat im Schnitt ja bis zu 20% an deutschen Pharmafirmen beteiligt. Da bedarf es eines gewissen Return of Investment bzw. dem Abverkauf schon länger bereitstehender herkömmlicher Grippe-Impfstoffe … etc.“ Das klingt also eher nach vertrauensschaffender, denn unbedingt wirksamer Maßnahme.
Zusätzlich beklagte sie auch per vorauseilendem Gehorsam das neue „Blockwartverhalten“ bzw. Denunziantentum unter Kollegen und selbsternannten „Gutmenschen“ in der Nachbarschaft. Auch dieser Aspekt zeigt, dass Corona nicht nur hilfsbereite, singende Balkongemeinschaften hervorbringt.
Und wenn ständig die Verbesserung des Gesundheitssystems und die Stärkung der Gesundheitsämter herbeigeredet wird, zeigt das ja nur, dass ein Bedarf besteht, der bisher ignoriert oder weggespart wurde – Corona hin oder her! Es bleibt zu hoffen, daß sich dies alles nicht bewahrheitet, allerdings ist ja schon von einer allgemeinen Schulkinderimpfung (?) die Rede. Anmerkung: Ich glaube an die Schulmedizin und verfüge über jegliche sinnvolle Standardimpfung bis hin zu Gelbfieber, lehne solche Zwangsmaßnahmen aus besagten Gründen aber ab.
Schon Ende April sagte Weltärzte-Präsident F.U. Montgomery gegenüber der „Rheinischen Post“: „Ich trage selber eine Maske aus Höflichkeit und Solidarität, eine gesetzliche Pflicht ist falsch. Wer eine Maske trägt, wähnt sich sicher und vergisst den im Zweifelsfall allein entscheidenden Mindestabstand. Bei unsachgemäßem Gebrauch können Masken gefährlich werden. Im Stoff konzentriert sich das Virus, beim Abnehmen berührt man die Gesichtshaut, schneller kann man sich (und letztlich auch andere) gar nicht infizieren.“. Aus seiner Sicht sollte es eine gesetzliche Maskenpflicht nur für echte Schutzmasken (zu denen der Normalbürger kaum Zugang hat) geben. Für das Tragen von Schals, Tüchern und Alltagsmasken (welche oft genug noch falsch herum getragen werden) sei sie lächerlich …. aber was will man gegen den Überbietungswettbewerb föderaler Landespolitiker mit rationalen Argumenten schon tun?
Ich trage eine Maske daher nur kurzzeitig bei Muß (und niese grundsätzlich nicht hinein) und aus Respekt vor möglicherweise gesundheitlich vorbelasteten Personen. Zum Beispiel nicht vor über 60-Jährigen, die man pauschal zur Risikogruppe macht und so unter Umständen einen Generationenkonflikt lostritt. Vom Wegsperren in den Heimen und dem seltsamen Gebaren in den Schulen ganz zu schweigen; aber das ist ein Thema für sich.
Wer weiß vorab schon immer, was richtig und falsch ist? Im Zweifelsfall frage ich Ärzte vor jedem Eingriff oder jeglicher Medikationsverordnung, ob sie sich dies in der konkreten Situation auch selbst verordnen oder ihrer Mutter empfehlen würden. Machen Sie den Test und Sie werden in vielen Fällen ein Zögern bemerken ….
Also ein Schrecken ohne absehbares Ende durch ungehemmte Globalisierung? Von anderen europäischen Nationen wie Schweden (Sondermodell, das zunächst schlechter dasteht, langfristig aber Vorteile bergen kann) oder den Niederlanden, die überwiegend Strategien wie offene Grenzen ohne umfängliche Schließungen vertraten, hört man indes kaum etwas. Stattdessen vergleichen wir uns in den Abendnachrichten neben den USA (mit bekannt labilem Krankenkassenwesen) immer häufiger mit Ländern wie Indien oder Brasilien. Dabei werden dann auch gerne absolute Zahlen bemüht. Angesichts einer 10-12 x größeren Bevölkerung gegenüber Deutschlands, klingt/ ist dies freilich extrem bedrohlich; aussagekräftig sind aber einzig Prozentwerte in Relation zur Bevölkerung.
Will ich möglichst neutral informiert sein, dann schalte ich abends ARTE und/ oder die ZIB-Nachrichten in 3Sat ein. Da bemerkt man schnell recht unterschiedliche Aussagen und Blickwinkel.
Wie auch immer: grundsätzlich wird erst die Übersterblichkeit im Schnitt von drei Jahren zeigen, wie viele Personen konkret mehr an Corona gestorben sind. Und da schließe ich mich vielen Medizinern an: vermutlich bzw. Gott sei Dank nur sehr wenige! Aber was mich mindestens ebenso umtreibt: Bisher sind 2020 in Deutschland rund 9.340 Personen an Covid-19 verstorben (Stand RKI 04.09.). Fakt ist aber auch, dass sich jährlich rund 600.000 Bundesbürger mit sog. multiresistenten Krankenhauskeimen (meist Clostridien, MRSA) infizieren und laut RKI (11/ 2019) seit Jahren zwischen 10.000 und 20.000 Patienten daran versterben. Da dies nur die offiziell gemeldeten Zahlen sind, gehen Experten von einer geschätzten Dunkelziffer von bis zu 30.000 aus – ein erschreckender Umstand. Meist werden die Hinterbliebenen/ Angehörigen über die wirkliche Todesursache im Unklaren gelassen. Ich habe das alles selbst mehrfach (aus beruflichen Gründen) miterlebt. Nein, unsere Krankenhaus-Medizin ist offensichtlich nicht das Non-Plus-Ultra!!! wie so häufig beschworen.
Auch sterben jährlich – trotz umfänglicher Forschung – rund 239.000 (laut Stat. Bundesamt 2018) Personen an Krebs. Das alles nimmt man hin und spricht kaum darüber.
Wenn Bundespräsident Steinmeier nun eine Gedenkstunde für Corona-Verstorbene anregt, sollte es da nicht auch längst eine für diese Verstorbenen geben?
Eigentlich wollte ich mich bewusst aus den öffentlichen Corona-Diskussionen raushalten, aber die Entwicklung und (teils fragwürdige) Ungleichbehandlung durch unsere Regierungsvertreter vor dem Wahljahr missfällt mir zunehmend. Vor allem, wenn Informationen hinsichtlich Gesetzen und Verordnungen nur halbherzig zitiert/ verbreitet werden. Es gab im „Lockdown“ keine Ausgangssperre, wie immer suggeriert wurde und ein Appell ist keine Empfehlung oder gar eine Verpflichtung.
Und nein, Sie müssen aktuell nicht in Quarantäne, wenn Sie z.B. ein Wochenende oder einen Tag in Frankreich verbracht haben. Das trifft laut 10. rheinland-pfälzischer Corona-Landesverordnung erst bei einem Aufenthalt über 72 Stunden zu. Für mich entsteht auch durch Halbwahrheiten und Weglassen eine Falschmeldung (= Fake-News.) Nach meinem Dafürhalten werden selbst sachliche Kritiker neuerdings vorschnell als unwissend, rechtsradikal, populistisch oder Corona-Leugner bezeichnet. Nur weil man sich bei gewissen Themen einer anderen (nachvollziehbaren) Faktenlage bedient, ist man kein ungehorsamer Wutbürger und als Mitläufer einer Demonstration neben Hippies, Reichsbürgern & Co noch lange kein fragwürdiges demokratiegefährdendes Subjekt.
Gerichte kippen seit Monaten regelmäßig „Verordnungs-Vorstöße“ wie z.B. Masken-Bußgelder, Zwangstests oder Ausschankeinschränkungen, etc. meist ganz schnell wieder, darüber wird jedoch nur ganz kleinlaut gesprochen.
Erschreckend ist für mich die fast gleichgültige Akzeptanz dieser neuen Normalität (Sparflamme fahren und von Hilfsgeldern leben dürfte schnell endlich sein). Nein, nichts ist normal, weil man sieht, was es aus den Menschen in jeglicher Über-und Unterordnung macht. Nach nur fünf Monaten erscheinen mir viele Mitbürger als ein verschreckter Haufen, der anstatt Licht, Luft, Sonne und Meer zur Stärkung der Hypophyse und des Immunsystems zu tanken, inaktiv-depressiv im Zimmer sitzt und jeden Laden nur zögerlich betritt. Ja regelrecht gesundheitsgefährdend mit Maske Fahrrad fährt und durch den Wald trabt – das ist Wahnsinn!!
Im Übrigen fällt mir auf, dass ausländische Urlaubsregionen immer dann in den Risiko-Fokus rücken, wenn eine neuerliche Feriensaison bevorsteht. Meines Erachtens wird somit Verunsicherung vor dem Ausland geschürt, konkret mit Quarantänemaßnahmen gedroht und ein Schuldsyndrom impliziert. Laut ZIB-Beitrag vom 05.09. hat z.B. Kroatien erheblich weniger Infizierte (nämlich 201 = 0,00005 %) als Österreich. Dort wiederum ist seit Wochen alles offen und Mundschutz nirgendwo Pflicht (Ausn: Linz, Wien, Graz). Selbst die Salzburger Festspiele und viele weitere Kulturveranstaltungen finden mit Abstandregelung statt. Wenn überhaupt, steigen die Infektionszahlen bisher nur gering – analog Deutschland – an. Der statistische Vergleich zwischen Österreich und Deutschland ist – bezogen auf die Einwohnerzahl – hinsichtlich Infizierten und Genesenen annähernd identisch; allerdings ist die Mortalitätsrate in Österreich vs. Deutschland (0,00011 %) deutlich geringer – nämlich 736 (= 0,00008 %). Das Leben bei Nachbarn wie Österreich oder Kroatien ist also keineswegs gefährlicher. Sollen also vorrangig deutsche Tourismuskassen gefüllt bzw. soll in Deutschland konsumiert werden?
Auch eine maßgebliche Corona-Ketten-Verfolgung ist aus verschiedenen Gründen nur ganz selten möglich und soll die Bevölkerung wohl eher in Sicherheit wiegen. Auch hier ist eine einheitliche Umsetzung strittig, denn in Schleswig-Holstein und Hamburg muss man bei Konsum in Außenbereichen z.B. selten seine Daten hinterlassen. Hoffentlich bleiben Datenmißbrauch oder Adreßmanipulation tendenziell aus; von Datenpannen wie Ende Juli an der Bayrischen Grenze ganz zu schweigen. Das Thema Corona-App will ich erst gar nicht kommentieren. Ich habe kein Smartphone und lebe nicht als gläserner Bürger in China. Ich bin auch kein Lemming, der gut genug ist täglich zur Arbeit zu gehen, aber ansonsten der Lenkung bedarf „wie Leben jetzt geht“.
Die Infektionszahlen steigen, die Todesfall-Zahlen sinken. Was heißt das überhaupt? Für mich ist es vorrangig ein Indiz wie viel getestet wird. Die schwedische Bezeichnung „neu entdeckte Fälle“ trifft es wohl eher. Aber was wird im Ergebnis eigentlich getestet und gemeldet? Antikörperbildung (ausgeheilte, ohne Symptome Erkrankte) oder tatsächlich aktiv virulente Personen?
Corona wird schon deshalb nicht durch Händewaschen, Maske tragen und Schulschließungen etc. verschwinden, weil man inzwischen weiß, dass ein gewisser Prozentsatz Infizierter/ Gesundeter auf die Tests weder anspricht, noch Antikörper zeigt. Es zudem Menschen gibt, die trotz Krankheitsverlauf keine Antikörper bilden und mehrfach erkranken können. Die Natur ist nicht so einfach zu überlisten.
Selbstverständlich bleibt es jedem überlassen, was er unter Demokratie versteht und wie er mit der herrschenden Situation umgeht, aber der ein oder andere zuvor angesprochene Aspekt sollte es wert sein, in Betracht gezogen zu werden.
CORONISSIMA – ist es auch Wahnsinn, so hat es doch Methode? … Bleiben Sie gesund, kritisch und aktiv – ohne Angst vor dem Leben! Denn, was man an fehlender Kultur vorübergehend nicht zu brauchen glaubt, vermisst man nach gewisser Zeit dann umso heftiger. Frust und Unzufriedenheit sind dann meist die Folge.
Petra Fritz
Die Autorin ist von Beruf Dipl-Kfm (Uni Mannheim), Jahrgang 1960, verheiratet, wohnhaft in Speyer und Locarno. Sie war 4 Jahre Personalleiterin bei den US-Streitkräften (AAFES) in Stuttgart und Heidelberg und in Folge 12 Jahre im Pharma-Management von BASF (Auslandsvertrieb) tätig, davon 18 Monate bei der Tochtergesellschaft Quimica Knoll in Mexico.
Von 2002 bis 2022 war Petra Fritz selbständige rechtliche Berufsbetreuerin (Vormund) und Verfahrenspflegerin für verschiedene Amtsgerichte in der Vorderpfalz. Seitdem widmet sie sich verstärkt ihrer Coaching- und Autorentätigkeit.
Privat war Petra Fritz Leistungssportlerin im Eis- und Rollkunstlauf (u.a. Teilnehmerin bei der Profi-WM 1978 und Top 10 1979), später 14 Jahre lang Vize-Präsidentin des Rheinland-pfälzischen Eis- und Rollsportverbandes sowie Repräsentantin „Frau im Sport“. Heute ist sie in der Freizeit gerne auf dem Wasser und auf Ski unterwegs. Ansonsten agiert sie seit 2012 auch als semi-professional Bestager-Model, Darstellerin, Moderatorin und Bloggerin für „Topagemodel.de“.
Petra Fritz hat das Buch „Mittendrin statt nur dabei“ veröffentlicht.