Bundesregierung plant Offensive zur Gewinnung von Fachkräften

Die Bundesregierung setzt bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels auf den Zuzug qualifizierter Arbeitskräfte von außerhalb der EU. Dazu sollen Montag Massnahmen beschlossen werden.

Die Bundesregierung will dem Fachkröftemangel begegnen und Deutschland für ausländische Fachkräfte attraktiver machen. Sie plant beschleunigte Visa-Verfahren sowie eine Anwerbe-Offensive. Das geht aus einem Entwurf der gemeinsamen Absichtserklärung für den Fachkräftegipfel am Montag bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hervor, über das das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) exklusiv berichtet.

An einem Spitzentreffen im Kanzleramt nehmen am Montag unter anderem Vizekanzler Olaf Scholz (SPD), Innenminister Horst Seehofer (CSU), Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sowie Vertreter der Länder, der Arbeitgeber und der Gewerkschaften teil. Anfang März 2020 soll das Fachkräfteeinwanderungsgesetz in Kraft treten, das die Einwanderung qualifizierter Arbeitnehmer aus Staaten außerhalb der Europäischen Union erleichtern soll.

Schnellere Visumerteilung

Die Bundesregierung sagt raschere Visa-Verfahren zu. „Zusätzliches Personal in den Visastellen und der Aufbau einer zentralen Arbeitseinheit zur Unterstützung der Visumbearbeitung aus dem Inland werden den Prozess der Visumerteilung an den Auslandsvertretungen beschleunigen, um derzeit bestehende Wartezeiten zu verringern“, heißt es im Entwurf der Abschlusserklärung. Ziel sei es, zügig die Voraussetzungen für eine digitale Antragstellung und die papierlose Übermittlung der Unterlagen zu schaffen. Die Bundesregierung will außerdem die Deutsch-Kurse an den Goethe-Instituten ausbauen. Die Wirtschaft solle geeignete Fachkräfte bei den Kosten für die sprachliche Qualifizierung im Herkunftsland unterstützen.

Die Bundesagentur für Arbeit soll mit Hilfe von „Vermittlungsabsprachen mit ausgewählten Herkunftsländern“ geeignete Bewerber anwerben. Mit dem Aufbau solcher Länderpartnerschaften solle zügig begonnen werden.

Fachkräftemangel aufgrund des demografischen Wandels

Die Bundesregierung will „Rekrutierungsreisen“ für kleine und mittelständische Unternehmen fördern. Außerdem soll das Informationsportal „Make it in Germany“ ausgebaut und zur zentralen Anlaufstelle für interessierte Fachkräfte und Firmen werden. Ziel ist es, dass Unternehmen mehr Stellenangebote als bislang für die Rekrutierung ausländischer Fachkräfte melden.

Laut Papier fehlen in vielen Unternehmen, Branchen und Regionen nicht nur Akademiker, sondern auch Fachkräfte mit beruflicher Qualifikation: „Unabhängig von konjunkturellen Entwicklungen wird der demografische Wandel den Fachkräftemangel weiter verstärken.“ Dies werde nicht nur für die Unternehmen Folgen haben, sondern für die gesamte Gesellschaft. Gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne seien die Voraussetzung für eine erfolgreiche Gewinnung von Fachkräften.

Bundeskanzlerin Merkel zur Fachkräfte-Offensive der Bundesregierung

In ihrem wöchentlichen Podcast spricht die Bundeskanzlerin über die Pläne der Bundesregierung, Fachkräfte aus dem Ausland nach Deutschland zu holen. Sie siehe das Video hier.

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