Genießen wie Gott in Italien mit DNEWS24

Bassano del Grappa – mehr als Trester. Italian Secrets in DNEWS24

Hervorragende Grund-Produkte, kleine lokale Erzeuger, Rezepte und Reise-Tipps – eben genießen wie Gott in Italien. Elke Heselmeyer mit ihren Italian Secrets.

Wie immer, so möchte ich auch heute zunächst auf die Anreise eingehen. Von Frankfurt bis Bassano del Grappa sind es nur etwas weniger als 800 km, die ich immer mit dem Auto zurücklegen würde, schon alleine, um vor Ort unabhängiger zu sein.

Auch wenn wir in Bassano del Grappa und der näheren Umgebung einige Grappa-Destillerien haben, so hat der Name der Stadt nichts mit dem Tresterbrand zu tun. Bassana (was so viel bedeutet wie „am Fuße des“) del Grappa kommt vom benachbarten Berg Monte Grappa (1.775 m). Dieser war im Ersten Weltkrieg Schauplatz schwerer Kämpfe, und seit Mitte der 1930er Jahre befindet sich auf ihm das Beinhaus „Sacrario Militare del Monte Grappa“. Heute ist dieser Berg einer der beliebtesten Startplätze in Europa für Gleitschirmflieger.

Wirtschaftliche Daten: Die keramische Industrie hat wirtschaftliche Bedeutung für die Stadt. Zwei bekannte Unternehmen des Ortes sind der Stativhersteller Manfrotto und der Schreibgerätehersteller Montegrappa.

Doch nun wollen wir die Stadt erkunden. Hervorzuheben ist ganz besonders die bereits im 13. Jahrhundert entstandene und mehrfach erneuerte Holzbrücke „Ponte degli Alpini“ (oder auch „Ponte Vecchio“), die über den Fluss Brenta führt. Weiterhin sehenswert sind die gotische Kirche San Francesco, die Kirche „San Giovanni Battista“, und, im Ortsteil Angarano, die Villa Bianchi-Michiel, um nur einige zu nennen. Die von Palladio gestaltete „Villa Angarano“ wurde von der UNESCO übrigens als herausragendes Kulturgut ausgezeichnet.

In einem ehemaligen Franziskanerkloster ist das „Museo Civico di Bassano del Grappa“, das städtische Kunst- und Architekturmuseum untergebracht.

Ein wenig unterhalb der „Ponte degli Alpini“, an der Brenta gelegen, befindet sich ein imposantes Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert, das ein Museum für Keramik, Typografie und Kupferstiche beherbergt.

Auch wenn der Name der Stadt eigentlich nichts mit dem Tresterbrand zu tun hat, gibt es hier und in der Umgebung einige Grappa-Destillerien.

Die älteste Destillerie Italiens ist Nardini, gegründet im Jahre 1779 von Bortolo Nardini. Das Stammhaus befindet sich direkt an der „Ponte degli Alpini“ (leider war ich immer in Bassano del Grappa, wenn Nardini Ruhetag hatte, so konnte ich diese Destillerie bislang noch nicht besichtigen). Eine andere, auch sehr bekannte, nämlich Poli, hat hier, in Bassano del Grappa, sogar ein „Grappa-Museum“ etabliert. Diesem sollte man, sofern man sich für Grappa und die Geschichte dahinter interessiert, unbedingt einen Besuch abstatten. Die Qualität dieser Marke hat mich allerdings nicht wirklich umgehauen: hier macht man viel auf Show und will mit „schönen Schmuckflaschen“ überzeugen. Aber das ist natürlich auch Geschmackssache!

Um Grappa produzieren zu können, benötigen wir Trester, also den Rückstand aus der Weingewinnung. Und darauf, nämlich auf die Weine dieser Region, möchte ich nun zu sprechen kommen.

Das Veneto ist bekannt für einen ganz besonderen Wein, den Amarone, für den Rot-weintrauben Verwendung finden, die in keinen anderen Regionen angebaut werden: Corvina, Rondinella und Molinara. Doch auch für viele andere Weine werden diese Trauben – manchmal auch nur eine oder zwei von ihnen – verwendet. Zusätzlich arbeitet man sehr gerne mit Cabernet Sauvignon und Merlot.
Einer meiner absoluten Lieblinge aus dieser Region ist der Soraighe Ireos aus dem Hause Casa Vinicola Bennati (https://porta-vagnu.de/produkt/ireos-rosso-veronese-igt/)

Doch es gibt auch Weißweine im Veneto. Der wohl bekannteste ist der Soave, gewonnen aus der Garganega-Traube. Hier gibt es leider ganz große Unterschiede in der Qualität. Mich hat im letzten Jahr auf der Messe der Soave von Casa Vinicola Bennati absolut überzeugt, so dass ich tatsächlich zum ersten Mal, seit ich mit diesem Produzenten zusammenarbeite (und das sind schon viele viele Jahre), von ihm auch Weißwein bezogen habe. Und dass ich mit meiner Einschätzung richtig lag, beweist die Tatsache, dass meine Vorräte an diesem Wein erschöpft sind: meine Kunden waren auch allesamt wahnsinnig begeistert, konnten gar nicht glauben, dass es sich um einen Soave handelt. Nun müssen wir uns gedulden, bis die nächste Lieferung kommt.

Doch als Alternative gibt es noch den Niveus, eine Cuvée aus Garganega und Sauvignon Blanc (https://porta-vagnu.de/produkt/niveus-veneto-igt/)

Bassano del Grappa – Impressionen

Zu einem guten Wein möchten wir natürlich auch etwas Leckeres essen. Und wie im Grunde überall in Italien gibt es auch im Veneto einige für diese Region typische Gerichte.

Da hätten wir z. B.

  • Fegato alla Veneziana, die berühmte Kalbsleber mit Zwiebeln
  • Risi e bisi (Risotto mit Erbsen)
  • Risotto mit Tintenfischsauce
  • Radicchio (roh, gedämpft oder gebacken) sowie das sehr beliebte Dessert
  • Tiramisù

Die Küche hier gilt eher als leicht, schwere Fleischgerichte finden wir hier weniger. Dafür zählen Geflügel und auch Innereien schon eher zu den Spezialitäten im Veneto. Auf Grund der direkten Lage zum Mittelmeer spielen hier auch Fisch und Meeresfrüchte eine große Rolle: Tintenfisch, Sardinen und Stockfisch sind sehr beliebt.

Das Gericht, das ich heute vorstelle, ist typisch für die Region Veneto, und ich meine nicht die „Fegato alla Veneziana“. Heute gibt es eine Polenta, ursprünglich ein „Arme-Leute-Essen“. Anfangs taten sich die Norditaliener sehr schwer mit diesem Maisbrei. Erst nach der Pest und einer Hungersnot aßen sie, unter Zwang der Regierung, den verhassten gelben Brei. Das mag man kaum glauben, weil es Polenta heute zu fast allen Speisen gibt.

Und so gibt es auch viele verschiedene Zubereitungsarten für Polenta. Man kann sie z. B. als „Brei“ statt Spaghetti zu einer Tomatensauce reichen. Sehr lecker sind auch Polenta-Schnitten, die knusprig braun gebraten oder gegrillt werden.

Polenta

Zutaten

  • 125 g Maisgrieß
  • 60 g Parmesan
  • 1 EL Butter (kalt)
  • 500 ml Wasser
  • etwas Salz

Zubereitung

Wasser mit Salz zum Kochen bringen; den Maisgrieß unter ständigem Rühren einrieseln lassen, dann den Brei wieder aufkochen und anschließend bei kleiner Hitze unter gelegentlichem Rühren 15 Minuten garen. In der Zwischenzeit den Parmesan reiben und zum Schluss mit der Butter in die Polenta einrühren. Diese nochmals mit Salz abschmecken. Dazu schmeckt eine aromatische Tomatensauce, fein abgeschmeckt mit Oregano und/oder anderen Kräutern, ganz nach Geschmack.
Will man gebratene oder gegrillte Polenta-Scheiben machen, so kann man beim Kochen des Breis Rosmarin oder andere Kräuter hinzufügen.

Ausflugs- bzw. Urlaubs-Tipps

Die Gegend nördlich von Bassano del Grappa eignet sich ganz hervorragend für Wandertouren. Wer allerdings eher an Shopping denkt, wenn er in Italien ist, für den bieten sich Tagesausflüge nach Verona, Venedig oder auch an den Gardasee an.

Gut zu wissen

Weine und mehr gibt es im Online-Shop von Porta Vagnu: porta-vagnu.de.

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