INSA-Sonntagsfrage: Der Krieg in der Ukraine und die politische Stimmungslage in Deutschland

Jede Woche veröffentlicht DNEWS24 die aktuellen Zahlen der INSA-Potential-Analyse.

Putins Krieg gegen die Ukraine hat nicht nur dazu geführt, dass der deutsche Bundeskanzler eine „Zeitenwende“ in der Außen- und Sicherheitspolitik proklamierte. Durch den Krieg in Europa veränderte sich auch die Einstellung der Deutschen bei vielen wichtigen Fragen deutlich: Ob es um Waffenlieferungen an die Ukraine, die Mitgliedschaft der Ukraine in der Europäischen Union, die Wiederbelebung der Wehrpflicht, die Aufnahme von Flüchtlingen oder die Verlängerung der Laufzeiten für die Kernkraftwerke geht – vor der Invasion Russlands in der Ukraine gab es dafür keine Mehrheiten, nach der Invasion gibt es sie. Zum Beispiel waren kurz vor dem Krieg 22 Prozent für deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine, in dieser Woche sind bereits 54 Prozent dafür. Und 43 Prozent waren bisher für eine Verlängerung der Laufzeiten der deutschen Kernkraftwerke, jetzt sind 60 Prozent dafür.
Innerhalb von wenigen Tagen und Wochen kann sich durch einschneidende Ereignisse die Mehrheitsmeinung in der Bevölkerung um 180 Grad drehen.

Es gibt keine demoskopische Langzeit-Garantie, weder für Personen noch für Inhalte. Stimmungen lassen sich nicht konservieren! Das ist für alle politischen Akteure und ihre Parteien Chance und Risiko zugleich. Denn sie sind gefordert, den Verfassungsauftrag aus Artikel 21 Absatz 1 des Grundgesetzes, zur Willensbildung des Volkes beizutragen, ernst zu nehmen und nicht nur Stimmungen nachzujagen. Diese können sich – wie wir in den letzten Tagen sahen – schnell ändern.

Hermann Binkert (INSA)

Aktuelle Sonntagsfrage (INSA-Potentialanalyse)

Die Union bleibt in dieser Woche mit unveränderten 27 Prozent an vorderster Stelle vor der SPD, die ebenfalls konstant bleibt (23 %). Die Grünen gewinnen einen Prozentpunkt hinzu (15,5 %) und verbleiben somit auf der dritten Position. Die FDP, die eineinhalb Prozentpunkte verliert (11 %) liegt auf Platz vier. Die AfD, die einen halben Prozentpunkt verliert (10,5 %) liegt auf Platz fünf. An letzter Stelle liegt die Linkspartei, die einen halben Prozentpunkt hinzugewinnt (6,5 %).

Bei den sicheren Wählern kann die Union sowie die Grünen jeweils einen Prozentpunkt hinzugewinnen. Die FDP sowie die AfD verlieren hingegen jeweils einen Prozentpunkt. Die Werte der beiden anderen Parteien bleiben jeweils unverändert.

Bei den potentiellen Wählern kann keine Partei Gewinne erzielen. Die FDP verliert vier, die Union, die Grünen sowie die Linke jeweils zwei Prozentpunkte und die SPD einen Prozentpunkt. Einzig das Potential der AfD bleibt konstant.

Den Anteil an Befragten, die ausschließen, eine Partei jeweils zu wählen, können die Grünen sowie die Linke jeweils um fünf, die Union um vier, die SPD um drei Prozentpunkte, die FDP sowie die AfD jeweils um einen Prozentpunkt verringern.

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