ZDF-Politbarometer in DNEWS24

ZDF-Politbarometer: In Sachsen und Thüringen sind Regierungen ohne AfD möglich

Gut drei Wochen vor den Wahlen in Sachsen und Thüringen ist die Ausgangslage in beiden Ländern sehr unterschiedlich. Während in Sachsen die jetzige Regierung nach aktuellem Stand auch weiterhin mit einer Mehrheit rechnen könnte, zeichnen sich in Thüringen deutliche Veränderungen ab.

Sachsen

Wenn schon am nächsten Sonntag gewählt würde, dann ergäben sich die folgenden Projektionswerte für die Parteien: Die CDU könnte zurzeit mit 34 Prozent rechnen und die AfD mit 30 Prozent. Die Linke wäre mit 4 Prozent nicht mehr im Landtag vertreten, Grüne und SPD kämen jeweils auf 6 Prozent und das BSW auf 11 Prozent. Die anderen Parteien erhielten zusammen 9 Prozent, darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen würde. Neben der Fortsetzung der Regierung aus CDU, Grünen und SPD gäbe es damit auch eine knappe Mehrheit für ein Bündnis aus CDU und BSW. Reichen würde es auch für eine Koalition aus CDU und AfD, die von der CDU aber ausgeschlossen wurde.

Diese Projektionswerte geben lediglich das Stimmungsbild für die Parteien zum jetzigen Zeitpunkt wieder und stellen keine Prognose für den Wahlausgang dar. Neben den zu berücksichtigenden statistischen Fehlerbereichen von Umfragen kann es bis zum Wahlsonntag durch unterschiedliche Mobilisierungserfolge der verschiedenen Parteien noch zu Veränderungen kommen. Zudem wissen zurzeit 33 Prozent der Befragten noch nicht sicher, wen oder ob sie wählen wollen.

Bei der letzten Landtagswahl 2019 kam die CDU auf 32,1 Prozent, die AfD auf 27,5 Prozent, die Linke auf 10,4 Prozent, die Grünen auf 8,6 Prozent, die SPD auf 7,7 Prozent, die FDP auf 4,5 Prozent und die anderen Parteien zusammen auf 9,2 Prozent.

Thüringen

Hier ergäben sich die folgenden Projektionswerte: Die Linke, vor fünf Jahren noch stärkste Partei, käme nur noch auf 15 Prozent. Vorn läge jetzt die AfD mit 30 Prozent, gefolgt von der CDU, die mit 21 Prozent rechnen könnte und dem BSW, das auf 19 Prozent käme. Die SPD könnte 7 Prozent erreichen, die Grünen würden mit 3 Prozent den Einzug in den Landtag verpassen und für die anderen Parteien ergäben sich zusammen 5 Prozent, darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen würde. Knapp reichen würde es damit für eine Koalition aus CDU, BSW und SPD. Daneben hätten auch Bündnisse aus CDU, BSW und Linke sowie aus AfD und CDU oder AfD und BSW eine Mehrheit, diese wurden jedoch von jeweils beteiligten Parteien ausgeschlossen.

Auch hier stellen die Projektionswerte keine Prognose für den Wahlausgang dar. In Thüringen wissen zurzeit 40 Prozent noch nicht sicher, wen und ob sie wählen wollen.

Bei der letzten Landtagswahl 2019 erreichte die Linke 31,0 Prozent, die AfD 23,4 Prozent, die CDU 21,7 Prozent, die SPD 8,2 Prozent, die Grünen 5,2 Prozent, die FDP 5,0 Prozent und die anderen Parteien zusammen 5,5 Prozent.

Methodische Hinweise

Die Umfragen zu diesem Politbarometer Extra wurden wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 5. bis zum 8. August 2024 unter 1.003 bzw. 1.015 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten in den beiden Bundesländern telefonisch und online erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die dortige wahlberechtigte Bevölkerung. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent gut +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent gut +/- zwei Prozentpunkte.


Bild: f-a-grafie, Hendrik Schütte, © DNEWS24

DNEWS24 auf Twitter folgen

DNEWS24-Beitrag teilen